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Das Megalith-Zeitalter

Das Megalith-Neolithikum

Traditionelle Bautechnik der Megalithzeit

Die europäische Megalith-Kultur unterscheiden sich hauptsächlich in:

Neolithisierung Europas ergänzt um die Pfahlbauer

Die Verbreitung der neolithischen Lebensweise innerhalb Europas (aus Burger & Thomas 2011) ergänzt um die Pfahlbauer

  • die Dolmen-Erbauer (aus der Cardio-Kultur) hinterließen insbesondere Dolmen und Megalithbauten. Zu ihr gehören vor allen Dingen die frühen Iberischen Kulturen, La Hoguette Kultur und die im Übergang begriffene Michelsberger Kultur nahe der Wartberger Gruppe. Über die Kerugou in der Bretagne wie auch über die Villeneuve-Saint-Germain Kultur gab auch Englische Ableger .
  • die Bandkeramiker (LBK) entstanden aus dem sogenannten Balkan Complex. Sie hinterließen zahlreiche Kreisgrabenanlagen und Langgräber. Zu ihr gehören die Rössener Kultur, die Stichbandkeramik, Notenkopfkeramik und die Oberlauterbacher Gruppe sowie viele andere. Sie sind die Holzspechte der Megalithzeit (Woodpicker).
  • Zusätzlich lassen sich noch die Pfahlbau-Siedler (inkl. Feuchtbodensiedlungen) der Chassey-Lagozza-Cortaillod, Münchshöfener Kultur und weiterer Kulturen als eigenständige Bautradition und vielleicht als Nachfolger der adriatischen Impresso-Kultur bzw. der kroatischen Küste (Vučedol-Kultur), Slowenien, über Österreich und Schweiz (Mondsee und Altheimer Gruppe, Federnsee, Züricher See usw.) nach Süddeutschland (Bodensee) sowie nach Südfrankreich ausmachen. Die Tradition tritt an den Rändern der Cardial und Impresso-Kultur fast gleichzeitig ab ca. 5000 BC in den Südlichen Alpen und ab 4300 BC in der nördlichen Alpenregion auf.
Ältere Megalithik

Ältere Megalithik

Galeriegräber wie sie hier auf der Karte mit „M“ markiert, lassen sich in der Oise-Marne-Gruppe, der bretonischen Kerugou-Gruppe wie auch in der Michelsberger Kultur und der Wartenberger Gruppe nachweisen und wurden Teil der Trichterbecher und/oder Bernburger Kultur.
Aus der Oise-Marne-Gruppe gelangt diese Form auch nach England.

Legt man die Megalithkarte mit der LBK-Karte übereinander sieht man deutlich das es sich um zwei völlig verschiedene Traditionen handelt, die sich zwischen 4000 und 3000 v. Chr. vermischen, wobei die Megalithkulturen und Pfahlbaukulturen ab 2800 v. Chr. Teil der Glockenbecherkultur werden und so nach und nach auch die Sprache der Schnurkeramiker übernehmen, wobei es zur Vermischung von Glockenbechern und Schnurkeramikern praktisch in ganz Mitteleuropa kommt.
(Dies begründet auch die typisch deutsche Sichtweise sich als Westeuropäisches Land zu bezeichnen, obwohl es zentral zwischen West- und Osteuropa liegt.)

Auch England wird bereits von späten Trichterbechern/frühen Schnurkeramikern beeinflusst, blickt aber auch auf eine alte atlantisch-megalithische Tradition zurück, sodaß hier eine besonders lange sehr vielfältige Megalithtradition entsteht, die erneut durch eine Neo-Megalithische Phase der Glockenbecherkulturen erneut angefacht wird. Dies führte zu Sonderformen die in ihrer Art einzigartig sind. Wer davon fasziniert ist, sollte unbedingt mal auf den Orkneys Urlaub machen.

Wir können im neolithischen Europa zwischen einer neolithischen westlichen Stein-Tradition und einer neolitischen östlichen Holz-Tradition unterscheiden, die jedoch naturgemäß in schlechterem Erhaltungszustand ist und daher nicht ganz so beeindruckt. Üblicherweise wurden die Gräber dort von oben geöffnet und nach der Grablegung für immer verschlossen (sofern keine Nachbestattung erfolgte). Während die westlichen Gräber meistens durch einen Gang begehbar waren und teilweise über Generationen genutzt wurde.

Schliesslich vermischen sich die europäische Traditionen im Norden Europas, wobei auch die Grenzen der Kulturen verwischen.

Zur westlichen Steintradition gehören:

Steinkammergrab in Züschen, Nordhessen ca. 3000-4000 BC aus der Wartenberg Kultur mit eingeritzten Bildzeichen

Steinkammergrab in Züschen, Nordhessen ca. 3000-4000 BC aus der Wartberg Kultur mit eingeritzten Bildzeichen (als Wagendarstellung interpretiert = a/sa in Linear A)

Dolmen von Sortodol nahe Chemytokvadje, Kaucasus

Dolmen von Sortodol nahe Chemytokvadje, Kaukasus

Grabanlagen (Chamber tomb) aus Findlingen wie:

  • Dolmen (breton. „Tisch“, also „Steintische“), in Deutschland auch Hünnenbetten (engl. Hunebedden) oder Gigantengräber, in Bulgarien z.b. Drachenhaus und Barnlets, in Spanien anta und in Norwegen dysse oder dös in Schweden genannt. In Abkhazien nennt man sie Adamra und Ispun bei den Tscherkessen (Agyde). Kammergräber mit Tragsteinen und einem oder mehreren horizontalen Decksteinen oder Kraggewölben. Erweiterte Dolmen sind eine Ausbaustufe davon.
  • Großdolmen und Ganggräber mit Abteilen (Burial chamber, Passage grave, Portal tomb, dolmens à galerie, Ganggrifter, Jættestuen), üblicherweise Gräber für Gruppenbestattungen
  • Dolmen mit Seelenloch (Porthole slabs) oder auch Steinkisten in Dolmengröße

Das Königsgrab von Arslantepe, eine Steinkiste vom Typ Züschen

Das Königsgrab von Arslantepe VI B2, eine Steinkiste vom Typ Züschen, ca. um 2750 BC von der Kura-Araxa-Kultur hinterlassen wurde.

lokale Sonderformen sind:

  • hessisch-westfälische Steinkiste (mit Seelenloch und Vorraum), ein spezieller Typ der Wartberg-Kultur, entsprechen dem Typ Suchomi, Arslantepe
  • mitteldeutsche Kammer, eine Steinkistenform die speziell im Mitteldeutschen Raum der Walternienburger / Bernburger Kultur vorkommt
  • Sami seidas, einfache UrDolmen-Formationen in Karelien und der Kola Halbinsel, vermutlich ein früher Nachahmungsversuch

Bamberger Götzen, gefunden in 4,5m Tiefe angeblich auf einem 1,5m Hügelgrab in Gaustadt, vermutlich Eisenzeit, werden als Menhir-Statuen klassifiziert

Gedenk- und Götzensteine wie:

  • Monolithen, Menhire, Bautasteine, Runensteine, Menhir-Statuen, Trilithon (paarweise stehende Menhire),  Statuen, Portalsteine, Baityloi (Runde Steine, soll von aramäischem Bet El/Bet Elohim „Haus Gottes“ abgeleitet sein und könnte demnach besitzanzeigende Funktion haben, ähnlich Grenzsteinen)
  • bei den Arabern wurden bestimmte Steine ansab genannt und Opfern dargebracht. Auch die Kaaba ist solch ein Opferstein. In Europa waren es wohl eher Findlinge die zu kultischen Zwecken aufgesucht wurden.
  • Steinsetzungen wie Steinreihen bzw. Alignements (Stone row avenue), Wächtersteine oder Riesenberg (Guardian stones, z.b. auf Rügen das Großsteingrab Riesenberg) und eisenzeitliche Schiffssetzungen (Stone ship die ausschliesslich im Ostseeraum vorkommen)
  • Cromlechs (Hufeisen-Form, vom german. krumm abstammend) und Henges (Kreisanordnungen, auch Cycolith oder stone circles)
  • Stelen, meist Gedenksteine an bestimmte Personen in Russland, Iberien und  den Mittelmeerküsten sehr verbreitet, manche sprechen hier bereits von den Stelen-Peoples.
    (Die Bamberger Götzen aus Süddeutschland sind hier eher eine seltene Erscheinung.)
  • die Runensteine der Wikinger die aufgrund ihrer Schrift deutlich ins 6-9. Jhd. datiert werden können. Piktensteine sind eine schottische Variante die vermutlich im Zuge der Wikingereroberungen errichtet.
  • Einzigartig sind die Deerstones in Asien, die der AndronovoKultur zuzuordnen sind. Diese Mode entstammt vermutlich der Yamnaya oder Sintasha-Kultur

Kistvaen aus Dartmoor in Drizzlecombe (England) zeigt den Verschlussstein und die innere Struktur.

Kistvaen aus Dartmoor in Drizzlecombe (England) zeigt den Verschlussstein und die innere Struktur. Eine typische Kiste.

Aus kleinen Findlingen, Platten oder Rollsteinen zusammengesetzt sind:

  • Steinkisten (engl. Cist oder Cistvaen, cornisch Kistvaen, vom dt. Kiste abstammend aber wie üblich als „keltische“ Ethymologie deklariert) als kleinste Version oft auch aus Steinplatten hergestellt. Alle Kisten haben rechteckige Grundrisse, sind aus Steinplatten errichtet und besitzen keine Zugangskonstruktion größere Versionen entsprechen eher Dolmen
  • Cairns, aufgeschichtete Steinhügel (engl. als Chamber tumulus, Cairns oder Galgals bezeichnet), eine Erweiterung davon sind die Court cairn, ein Steinhügel mit Hof. Cairns können sowohl länglich als auch rund sein. Einige sind auch mit einem Steinzirkel umringt.

Eine Sonderform ist der Stalled Cairn eine Form des Orkney-Cromarty-Hebriden Typs der insbesondere in Schottland und den Hebriden verbreitet war. Dieser spezielle Typ ist an die Unstan Ware und später an die folgende Grooved Ware (3400-3100 BC) gebunden. Daher nennt man diese Cains-Form auch Unstan Chambered Cairn, eine Form von Galeriegrab. Natürlich gibt es noch viele weitere Formen. Kreativität hat eben keine Grenzen.

Bemerkenswert ist die iberische Megalithik, die offenbar mehr Zeit zur Weiterentwicklung hatte. Die Cardial-Kultur erreicht um 5700 v. Chr. Iberiens und breitet sich von Frankreich kommend entlang der spanischen Mittelmeerküste aus. Das Epicardial besetzt dann das Inland.
An der südatlantischen Küste entstehen um 5500 v. Chr. die ersten Dolmen Europas die sich entlang der Atlantischen Küste nach Frankreich und schliesslich bis England ausbreiten.

Tatsächlich tauchen Rinder in Iberien jedoch recht spät auf, was auf einen recht späten Kontakt mit Mitteleuropa hindeutet, sodaß Iberien erst in der frühen Bronzezeit aufgrund neuer Zuwanderer so richtig „europaweiten“ Anschluss findet und inzwischen einen ganz eigenen Stil entwickelte. Dieser vereint Elemente der Megalithik mit einer feineren höher entwickelten Bearbeitung der Steine, sodaß zum Ende der Megalithik richtige Kunstwerke heraus kommen die es in dieser Form nie in Mitteleuropa gab, weil man hier bereits auf das leichter zu bearbeitende Holz umschwenkte. Eine ähnlich ausgefeilte Technik kann man in England und Irland sehen, wo es sehr eindrucksvolle Anlagen gibt.
Kontakte lassen sich im ganzen westlichem Mittelmeerraum nachweisen, was vermuten lässt das uns Iberien noch so manche Überraschung bereiten wird.

Steinsetzungen sind eher jüngen Datums und wohl als Erweiterung der Menhire zu sehen. So stellen wohl die Bootssetzungen auch die Bootsmannschaft dar und erinnern an den Verlust der auf See gebliebenen Boote. Somit schuf man einen Ort an dem man ihrer Gedenken konnte, was für die Trauerbewältigung durchaus wichtig ist.
Die Tradition der Grabsteine ist durchaus als modernes Relikt zu sehen. Besonders hübsche Steinfiguren soll es in Russland geben.

zur östlichen Holztradition gehören:

Grabanlagen wie:

  • Langgräber, in der Erde eingetieft und aus Großsteinen und Decksteinen erstellt.
  • Tumuli (Hügelgräber)
Interessant ist dazu eine Bemerkung auf der Bamberger Synode von 1059, wo man die Mißstände in „maxima parte Slavonica“ (dem größten Teil des Slawenlandes) beklagt, die ihre Toten nach „Heidenweise“ in sogenannte Hougir (Singular Houc, schwedisch Hog) bestatten.  Ein Hougir ist also eine alte slawische Bezeichnung für Grabhügel, was offensichtlich auf eine germanische Spache zurück geht. Vermutlich aus der Attila-Gotenzeit. Gir ist auch das türkische Word für Hügel/Berg.
  • Galeriegräber, in der Erde eingetieft und aus Großsteinen und Decksteinen erstellt.
  • Kurgane (Hügelgräber der Steppe), unterscheiden sich vom Tumulus durch eine aus Holzbalken bestehende Kammer
  • Totenhütten (dan. „dødehus“), speziell auch bei der Walternienburger / Bernburger Kultur im Harzer Vorland, Jütland und dänische Inselwelt verbreitet u.a. wurden auch die Fürsten der Aunjetitz-Kultur (z.b. der Fürst von Leubingen) in einer Totenhütte überdacht mit einem Tumulus begraben.
  • Natürliche Höhlen (Cave), die sind zwar nicht erbaut, werden aber genutzt und infolgedessen auch erweitert.

Kultorte:

  • Kreisgrabenanlagen (Woodhenges, Stonehenges), Palisadenbauten umgeben von Erdwällen
  • Baumalleen und Baum-Anordnungen, heilige Haine (welche naturgemäß schwer nachweisbar sind)
  • Heiligtümer an/um riesige Findlinge
  • Erdwall-, Rollstein- oder Anpflanzungen in Spiralformen, Meander oder auch die sogenannten Trojaburgen.
Ursprünglich hiessen Trojaburgen wohl Trelleborg, was soviel wie drehen, winden, verfangen bedeutet und mit dem Verdrillen verwandt ist, also ein Seefahrtsbegriff von dem sich auch die Stadt Trelleborg ableitet, die ursprünglich eine Wikingerburg des Königs Sven Gabelbart (*965; † 1014) war. Er dürfte einer der berühmtesten Wikingerkönige gewesen sein und herrschte von Schleswig über Jütland, Dänemark bis Schweden, übernahm Norwegen und regierte sogar einige Wochen England, verstarb aber kurz vor der Krönung. Die Trelleborgen erinnern stark an die Slawenburgen der Lusizen. Es lohnt sich auch mal ins Museum nach Foteviken zu fahren.
Interessant ist jedoch das dort ein uralter Langdolmen namens Skegriedösen in Skåne län, Südspitze von Schweden (datiert 3500- 2800 BC, Trichterbecherkultur) steht, der womöglich mehr mit dem ursprünglichem Sinn zu tun hat. Er gehört zum Gräberfeld von Döseryyg. Ein Zusammenhang besteht auch mit Druh bzw. Thru, was vom Truth, also Wahrheit bedeutet. Die selbe Bedeutung hat das avestische Dryhu oder in Sanskrit Druhu und lebt wohl auch im Druiden fort. Dies wird im Hinduismus mit einem dreiköpfigem Drachen Druja assoziiert, der in der Avesta bzw. im Bundehesh als Lügner beschrieben wird. Die Avestische/Vedische Beschreibung geht auf einen wortbrüchigen akkadischen König der Akkad/Ur-III Zeit zurück, der in der Mythologie auch mit der Sonne assoziiert wurde, in Ägypten mit Ra.
Später kam dann der Begriff Troja (gotisch = trajan – altarisch = drajan / keltisch = trojan) durch die Sagen um Troha hinzu. Vermutlich hat man eine Art Trojamythos um Paris und Helena nachgespielt. Der Begriff Trojaburg stammt also aus dem Mittelalter.
Mythologisch führt man das Meandermuster auf das Verschwinden der Sonne zum Winterhalbjahr zurück. Die Verbindung der Gefangennahme der Sonne mit der Spiralform ergieb sich aus dem Sonnenlauf, der in nördlichen Breitengraden mit kürzer werdenden Tagen die Form einer Spirale beschreibt, bis schließlich im Mittwinter die Sonne scheinbar aus der spiralförmigen Bewegung nicht mehr aufsteigt, als wenn sie in einem Gefängnis gehalten würde. Der Sonnenlauf der kürzer werdenden Tage, also die erste Jahreshälfte, wurde als rechts beginnende Spirale, die Zeit der länger werdenden Tage, das zweite Halbjahr, als links beginnende Spirale symbolisiert. Die Trennung der beiden, also die Jahreswende zur Wintersonnenwende, wurde durch eine die beiden Spiralen durchschneidende Linie dargestellt. Nur in den nördlichen Breitengraden konnte also der Mythos der Gefangennahme der Sonne entstehen. Dabei bot sich eine „Gefangennahme“ durch ein mythisches Übel an, was im Mittelalter mit einem Drachen assoziiert wurde. Da lag der Gedanke an einen Drachen names Druja nicht fern. In Anlehnung an die germanische Bezeichnung für Drachen als „Lindwurm“ oder später auch „Etzelwurm“, gibt es in Deutschland auch die Bezeichnung „Wurmlage“ für derartige Trojaburgen. Das vereinfachte Symbol der durchschnittenen Spiralen war die germanische Rune I><I, eine Doppelaxt, griechisch labrys genannt. Von diesem Wort leitete sich wiederum die Bezeichnung Labyrinth ab. Auch hier wieder mit einem Ungeheuer Minotaurus in einem Labyrinth verbunden. Dieses Symbol findet sich auch bei amerikanischen Indianervölkern als Symbol für die Wintersonnenwende. Solche Axte mit zwei gegenüberliegende, einschneidige, halbmondförmig gebogene Klingen nennen sich Skegrie-Forchheim Typ und stammen wohl aus Südostdeutschland. Eine vergleichbare Doppelaxt ist auch für die Perser belegt. Offenbar ein Import früher Indoiraner über den Kaukasus.
 
Holzidol

Holzidol

  • Steinhaufen (dän. Stendyngegraver) oder kleine Steinpyramiden dienen vermutlich dem Gedenken durch Bestattung von Kultgegenständen (z.B. Axt) – teilweise auch mit Nachnutzung als Grab. Derartige Steinhaufen sind auch aus Tibet und der Mongolei bekannt, wo sie Obo heißen und teilweise auch aus Holz errichtet wurden, je nachdem was gerade verfügbar war.
    Vor einer Schlacht oder Reise brachte dort jeder Krieger ein Rollstein, nach einer Schlacht/Reise nahm er ihn wieder fort. So blieben die übrigen Steine im Gedenken jener, die nicht mehr heim kehrten und bilden eine kleine Pyramide. Überliefert ist dies im Rahmen des Unabhängigkeitskampfes der Schotten und Iren gegenüber der englischen Krone.
  • Steinhaufen mit Rinderwagenbestattung als Prozession nach Osten oder Norden gerichtet. Diese liegen oft entlang der Wege und bilden teilweise einen regelrechten Tross. Oberhalb sind sie durch Steinhaufen markiert. Einige davon standen in Jütland und stammen aus der frühen Bronzezeit
  • Wagengräber aller Art
  • Hölzerne Götzen, wie sie z.b. auch bei den Ostgermanen und Lusizen üblich waren. Manche von ihnen verfügen über ein Seelenloch, einige deuten auch eine Statur an. Vergleichbare Götzen gibt es auch auf der iberischen Halbinsel und in Russland insbesondere in Sibirien aber auch im Kaukasus. Sie sind wohl das Gegenstück zu den Statue-Menhiren aus Stein und offensichtlich viel älter als bisher angenommen. Die kunstvolle Bearbeitung von Holz ist eine besondere Spezialität der Völker Osteuropas und Asien obwohl auch Wikinger eine hohe Kunstfertigkeit erreichten. Der Ursprung liegt wohl in der Zeit der Skythen.
verschiedene Holzidole (Pfahlgötter)

veschiedene Holzidole (Pfahlgötter) gefunden in Deutschland, Dänemark, südl. Schweden

Der Älteste je gefundene Pfahlgott ist auf 9000 v. Chr. datiert und stammt aus 4 Metern Tiefe des Shigir-Moors im Transural beim Dorf Kalata in der Nähe von Kirowgrad, nördlich von Jekaterinburg. Es zeigt sich ein verzierte Pfahl mit deutlich abgesetztem Kopf von ca. 5m Höhe. In der Nähe fand man ausserdem knöchernen Pfeilspitzen und Speere mit Feuersteinschneide aus der Lobvinskaya-Höhle die auf etwa 8500 v. Chr. datierten wurden. Um so erstaunlicher ist es das derartige Pfahlgötzen noch bis zur Völkerwanderung in Gebrauch waren und von den Goten als Ansen (von *Ansuz) bezeichnet wurden, was germanisch durchaus mit *ans für Balken in Verbindung zu bringen ist.
Im Edda-Gedicht der Hávamál werden diese Idole in altnordisch als trémǫnnom (Holzmänner) bezeichnet.
Bis heute sind 19 Fundplätze in Norddeutschland, Dänemark und Schweden sowie der einmalige Fund im Ural bekannt. Diese sind mit der Swiderien (13000-9500 v. Chr.), der Ahrensburger und Hamburger Kultur, der Maglemose-Kongemose-Kultur und ihren Nachfolgern, der Bromme Kultur, der Ertebölle-Kultur und der Swifterbant-Kultur,der Hensbacka/Fosna-, der Komsa-Kultur sowie mit der westfinnischen Kultur, der Swiderien-Kultur und ihren Nachfolgern der Kunda-Kultur, der Neman- und Narva-Kultur in Verbindung zu bringen ist.

Zur Kunda- und Nemankultur ist jedoch zu sagen das hier ein uralischer Einfluss aus dem mesolithischen Karelien kommend bestimmend wird, der vermutlich auch die Haffküstenkultur, die Rugischen Ostseeinseln Wollin, Darß, Rügen sowie SüdJütland, Friesland, Holland und den Rhein erreicht. Hier deutet sich die Einwanderung einer mesolithischen Gruppe an, die unabhängig von der Yamnaya-Kultur nach Zentraleuropa kam.

Shigir Holzidol (9000 V.Chr.) (c) T. Terberger

Shigir Holzidol (9000 V.Chr.) (c) T. Terberger

Da einige dieser Kulturen erst nach und nach von Trichterbechern, Schnurkeramikern, Glockenbechern oder Donaukulturen erreicht wurden, perfektionieren sie ihre Fähigkeiten noch bis ins 2. Jahrtausend. Die danach auftretende rundbodige, teils reich verzierte frühe Wildbeuterkeramik definiert den Beginn des so genannten Waldneolithikums. Ein Russischer Wissenschaftler Juri Serikow, belegte dass nach einem Hiratus die menschenleere Region erst ab etwa 7400 v. Chr. erneut besiedelt wurde, was zu einem erheblichen Wandel führte. Inzwischen stellte sich hier jedoch heraus das die Haplogruppe N aus Nordsibirien einwanderte. Die nun auftretende Wildbeuterkeramik steht  im Zusammenhang mit der Jörmon-Kultur in Ostasien, der ersten Keramik-Kultur von der Funde sogar in Syrien auftauchten. Offenbar wanderte jemand von Ostasien westwärts, was durchaus mit der yDNA der N- oder R-Stämme zusammen hängen dürfte.
In gewisser Weise sind auch die wunderbaren Totempfähle sibirischer Nordvölker und Nordamerikanischer Indianer sicher eine Spätform, die diese Tradition zu eindrucksvollen Kunstwerken weiter entwickelte.

Eine Tradition sind Steinhügel. Diese wurden von Männern errichtet denen eine schwere Aufgabe bevor stand, z.b. Schlachten, große Seereisen usw. Wenn sie heimkehrten nahmen sie wieder einen Stein vom Hügel und die verbliebenen Steine bildeten ein Ort des Gedenkens. Berichtet wird dies von Wikingern, aber auch von Schottischen Highlander-Clans, die für die Unabhängigkeit Schottlands kämpften. Auch dieses Ritual hat es bis nach Tibet geschafft, wo Reisende insbesondere an Bergpässen oftmals Steine niederlegten, wobei sie teilweise wohl auch als Wegmarkierung über die Berge dienten. Bis heute werden sie verehrt, mit Bändern und Fahnen geschmückt und so manches Opfer gespendet.
Ein hölzerne Obo bewacht bis heute den heiligen Berg Burchan Chaldun im Chentii Gebirge, wo Dschingis Khan 1227 samt seines gesamten Hofstaates (2000 Menschen) und aller Tiere begraben wurde. Das bis heute unbeschädigte Grab wurde im Rahmen einer Dokumentation gefunden und mittels Radargeologischen Methoden ein Tempelgebäude gefunden das anhand von Scherben in die Zeit seines Todes datiert werden konnte. Der mongolische Staat hat dieses Gebiet zur Sperrzone erklärt. Koreanische Wissenschaftler haben Verwandte von ihm aufgespürt und konnten eine in Asien häufige Haplogruppe R1b ermitteln.

Um das Mittelmeer herum existiert eher eine Mittelmeer-Tradition

Altarberg: Monte d´Accordi auf Sardinien

Einzigartig der Altarberg: Monte d´Accordi auf Sardinien mit Pylon-Menhir und Opfertisch sowie einem runden Stein. Die digitale Rekonstruktion der Anlage entspricht einer Zikkurat

Kultorte:

  • Steintempel (z.B. Göbekli Tepe)
  • Altarberge (Hügel aus Steinsetzungen mit Plattform und breiter Zugangsallee), einzigartig in Europa ist der Monte d´Accordi von Sardinien
  • Torren, Taula, Sonnentore bzw. Steintore mit kultischem Hintergrund, z.B. auf den Balearen, in Indien und China als Torri, Torana bekannt.
  • Menhire und Kultsteine, sogenannte Bätyle (griechisch Baitýlia, ital. Betili, beseelte Steine die meisst gesalbt wurden)
Tore symbolisieren einen symbolischen Übergang von einer (irdischen, lebenden) Welt zur anderen (überirdischen, spirituellen Welt, Anderswelt). Portalgräber verfügen manchmal über zwei Wächtersteine die ein Portal darstellen. Auch die Thora öffnet eine Tür zu Jahwe, zum Glauben. Und jede „Tyr“ braucht einen Wächter der das „Thorr“ bewacht.
Die ursprüngliche Bedeutung von Tyr , Tiwat war das Heimische Feuer. Es stammt noch aus der Welt der Ertebölle Kultur und kommt aus der proto-ugrischen Sprache, wo Tiwat schlichtweg der „Geist des Herdfeuers“ war. Das daraus mal über Tius und Dius, Deva und Deus ja sogar Zeus werden sollte, hätte wohl auch keiner gedacht. Im Hurritischem wird daraus Teššub und das Luwische Tiwat ist wohl auch ein Import aus den Steppen Asiens. Vermutlich war Tiwat schon vor 10.000 Jahren der Inbegriff für das heilige Feuer, da das Konzept der Götter selbst noch nicht existierte. Feuer wärmte, kochte die Nahrung,  härtete nicht nur Metall sondern auch Holz und brachte Licht. Aber es konnte auch Töten, Ernten vernichten und Zerstören. Es hat also eine gute und eine schlechte Seite die möglichst kontrolliert werden sollte. Es ist daher unverzichtbar und somit auch Gegenstand der frühesten Verehrung. Sich den Feuerteufel mit Gaben gefügig zu machen entspricht den frühen Sitten eine gewisse Form von Schuld zu erschaffen indem man etwas verschenkt und dafür eine Gegengabe erwartet. Und so dachte man sich das wohl auch mit Regen, Feuer, Sonne oder Mond, denn in der Kälte sehnt man sich nach Sonne, ein Jäger braucht Mondlicht und ein Krieger Dunkelheit, Pflanzen brauchen Wasser und Feuer bringt härtet Waffen und Werkzeuge.
Auf diesen Gedanken geht wohl auch die Feuerreligion und die Feuertempel der Avesta zurück. Feuer hat die Macht Dinge zu verwandeln und stellt durch den Rauch einen Weg in den Himmel dar. Es reinigt die Dinge, verwandelt sie und heiligt sie so. Die Feuertaufe ist auch heut noch ein umgangssprachlicher Begriff für eine Prüfung. Die Idee Feuer + Taufe hat mit seiner Herkunft nichts mehr zu tun. Und so ist es wohl auch mit Tius, das man eher als Zusatz „heilig, göttlich“ begreifen muss. In Sumer wurden Götter mit dem Zusatz „ki“ versehen. Anuna-ki bedeutet also nichts weiter als Anu (Himmel) Nun (Erde) ki (heilig) und bezeichnete die geheiligen Vorfahren. (sumerisch/ägyptisch: Nun – die heilige Schlange, akkadisch Eresh-ki-gal, Herrin der Erde)
Tyr ist also die personifizierte Privatsphäre, das Hausrecht, das Gewohnheitsrecht oder auch das Stammesrecht. Wenn sie also Jemandem Tür und Tor öffnen, laden sie ihn ein, sich an ihrem Feuer zu wärmen. Und wenn sie ihm die Tür weisen, dann ist das eine Aufforderung zu gehen. Das Heim war für Germanen und andere Völker war heilig und das gilt natürlich auch für den Ort an dem sie ihre Riten an die Götter vollzogen oder ihre Ahnen begruben. Dies war ja das „Heim“ der Toten – Sa-kara oder eben das Haus der Götter. Auch die Steinkreise und Woodhenges verfügten über Torbereiche die diesen Übergang zur Anderswelt verdeutlichen sollten, wobei auch hier Tür und Tor unterschiedliche Bereiche sind. Dieses heimische Herdfeuer ist im germanischem Glauben mit den erdgebundenen Vanen verbunden und deshalb ist Tyr ein heimischer erdverbundener Gott der diesen Raum, die Familie, Freunde und Verwandte verteidigt.
Tyr symbolisiert also das Hausrecht bzw. das Stammesrecht, die Ehre der Familie, während der Ase Thorr das Recht der Freiheit ist. Das beinhaltete damals wie heute auch das Kriegsrecht. Tyr und Thorr sind also die Personifikation von Heimatrecht und Kriegsrecht. Modern gesehen ist Tyr die Polizei und Thorr die Armee. Deswegen rieft man zum Krieg nicht Tyr an, sondern Thorr. Die Germanische Form þunaR, angelsächs, Thunaer, altengl. þunor, Thunar oder Donar „der Donnerer“ und bezieht auf die Stärke der Asen und den Beistand des Himmelsvaters. Den Donnerer gab es auch in der syrischen und kaanaitischen Glaubensvorstellung. Der Krieger bekräftigt also unmittelbar vor dem Kampf seinen Pakt mit dem Himmel.
 
Der Steinkult ist im Orient wiederum eng mit Baal verbunden. Zurück geht es wohl auf die Sage von Ullikummi, einem hurritischen Steindämon aus Diorit der als Gegner von Teššub auf der rechten Schulter des Weltenriesen Ubelluri wächst. Dieser wird von Ea/Enki mit einer Sichel entmachtet. Dann wirft er Kumarbi den Diorit in den Rachen der daraufhin seine Zähne verliert und zahnlos auch machtlos wird. Teššub kehrt daraufhin zu seinem Thron zurück. Damit entspricht Ullikummi dem Typhon (auch Typhaon von typhein=rauchen), was wohl auch dem Ophalus des berühmten Orakel von Delphi entspricht. Aus diesem stiegen Gase auf, die eine Priesterin in Trance versetzten und so zur Seherin machte. Uranos – Kronos – Zeus entspricht damit Anu – Kumarbi (einem Korngott, hurritisch Ḫaldi) – Teššub/Tarhunt/Taru/Teišeba – Telipinu. Wobei Telipinu bei den Hethitern zum Sohn von Taru wird, urspünglich aber Kumarbi entspricht. Das wiederum entspricht dem keltischen Lugh (alias Ymir) – Dagda (alias Tyr) – Ogma (alias Odin) und Nuada (Nodens alias Njörd) sowie dem syrischen Anu – Dagon/Baal – Adad/Hadad und Moloch/Milkom/Melkard. Sowohl Kronos als auch Kumarbi haben verschiedene Kinder die dem ungeliebten Sohn Zeus alias Teššub die Macht entreißen sollen. Einer davon ist die Silberhand hurritisch Ušḫuni, dann die Schlange (Meeresdrachen) Ḫedammu (Tiamat, Illujanka), die anderen sind Apše  und der Steindämon Ullikummi (griechisch Typhon). Ullikummi verdeckt Sonne und Mond, was zu Mißernten führt. Ušḫuni (griechisch Kerberos oder Phoberos) reißt den Sonnengott Šimegi (babyl. Shamash) und den Mondgott Kušuḫ vom Himmel, die ihm beide die Treue schwören, dabei verdörrt das Land. Aber er wird von Ishtar besiegt und heiratet eine Meeresfrau (hurritisch Ḫatepinu, Aphrodite). Die Meeresschlange Ḫedammu (griechisch Echidna, sumerisch Eresh, ägypt. Urash) wird bereits von Illujanka und Tiamat verkörpert und verursacht ein Weltenchaos. Sie wird mit Alkohol betrunken gemacht und erschlagen, nach dem Sieg ist die Ordnung wieder hergestellt. Später erfahren wir über Kadmos von Tyros noch, das die Zähne des Drachen (hier in einer griechischen Höhle lebend) von Kumarbi in die Erde von Theben und Sparta gepflanzt wird, was zur Gründungslegende der Thebaner, Spartaner und Korinther wird. Der Steinkult wird in hohem Maße von Phöniziern verbreitet. Den Gott mit der silbernen Hand gibt es neben dem germanischen Tyr auch in der Keltischen Mythologie in Wales als Lludd Llawereint (Silberarm) und Dian-Cecht (Nuadu Necht), Nuada und auf Votivtafeln als Deus Nodens oder Devo Nodenti z.b. in Lydney und als kymrischen Nudd. Daneben als römischen Mucius Scaevola (Linkshand) der Rom 508 v. Chr. vor den Etruskerkönig Lars Porsenna von Clusium gerettet haben soll, der Rom belagerte.
 
  • Nuraghen (kegelförmige Turmbauten mit megalithischem Charakter vorwiegend in Sardinien zwischen 1800–238 BC errichtet.) sowie Talayots (arab. „Wachposten“)
Begehbare Wohn- und Grabhöhlen an der Steilküste von Mátala, Kreta

Begehbare Wohn- und Grabhöhlen an der Steilküste von Mátala, Kreta

Grabanlagen:

  • Felskammergrab (engl. rock-cut tomb), in den gewachsenen Felsen geschnittene Kammern.
  • Hypogäen (komplexes Kammersystem in den Stein gehauen z.B. in Malta) eine Art unterirdisches Labyrinth
  • kollektive Steinkisten (die auch in Anatolien gefunden wurden)
  • Tholos (Rundbauten mit Gewölbe meisst mykenisch)
  • Grabkammern wie z.b. innerhalb von Pyramiden und Gebäuden (Gruft), teilweise auch in den Fels geschlagen und kunstvoll bearbeitet
Modell der unterirdischen Hypogäum von Ħal-Saflieni von Malta aus der Vogelperspektive

Modell de unterirdischen Hypogäum von Ħal-Saflieni von Malta aus der Vogelperspektive

Weiterentwicklung davon sind Massengrabkammern wie Katakomben, Mastabas und Nekropolen. Auch die östliche Cucuteni-Tripolje-Kultur scheint von dieser eher südeuropäischen Mode beeinflusst worden zu sein.
Daneben benutzten Perser, Lykier, Phrygier und Hebräer derartige Felskammergräber, z.b. wurde Jesus angeblich in solch einer Felsenkammer abgelegt. Auch von Puniern wurden solche Felsenkammern angelegt.

Grabkammern wie in Pyramiden oder ausgestaltete Felsentempel wie in Petra oder dem Iran sind bereits so modern, das man sie nicht mehr zur Megalithkultur zählt. Sie sind nur der Vollständigkeit halber als Weiterentwicklung genannt.

ursprüngliche Wohnanlagen:
Meist handelt es sich um einen zigarrenförmigen Raum, der mit einem Vorraum, einer Feuergrube, Bankaltären und unterschiedlich vielen Seitennischen ausgestattet ist. Später wurden diese auch als Grab nachgenutzt. Solche Wohnanlagen sind auch von den späteren Goten bekannt und wurden Gotenburgen genannt.
In einigen Regionen Südeuropas so z.b. in Italien sind solche Heime in den Berg gehauen heute noch bekannt, da sie meisst als Lagerräume, weiter benutzt wurden. Einige eignen sich hervorragend für die Käse und Weinreifung.

  • Cuevas in den Felsen geschnittene Wohnanlagen auf Malta (Bur Mghez, Xemxija)
  • Höhlentempel (wie in Höhle Badami III, Indien oder auch bei Buddhisten sehr beliebt)
  • Felsenstadt z.b. die Nabatäa Hauptstadt Petra, arabisch al-Batrā, in Jordanien, die in der Bibel als Horitern (Hurriter?) mit den hebräischen Edomitern gleichgesetzt werden.

Bewohnbare Höhlen oder heilige Höhlen sind desweiteren aus dem Einflussgebiet des Buddhismus bekannt, wo zum Teil auch Mönche lebten oder sogar noch leben. Dieses Einflussgebiet reicht vom Iran bis nach Indonesien und Nordchina.
Auch in der Türkei soll es einige regelrecht durchlöcherte Orte geben, an denen regelrechte Labyrinthe entstanden sein sollen. Dies erinnert an das Labyrinth des Minotaurus von Kreta. Archäologisch ist ein solches Labyrinth nicht nachgewiesen. Vermutlich handelt es sich um eine importierte Vorstellung die vielleicht auf eine Verwechselung von Labrys (Doppelaxt) und Labyrinthos zurück geht.
Eine Tontafel mit einem Text in Linear-B-Schrift trägt auf der Rückseite eine Ritzung eines Labyrinth. Diese älteste sicher datierbare Abbildung stammt aus dem mykenischen Palast des Nestor im griechischen Pylos und entstand um 1200 v. Chr. Das ist auf dem messenischen „Finger“ im Südwesten der Halbinsel Peloponnes.

Die Tempel von Malta

Grundriss des Ġgantija-Tempel

Grundriss des Ġgantija-Tempel

Die Tempelphase in Malta dauerte von etwa 3.800-2.500 BC, also über 1.000 Jahre und geht der Tempelphase von Ägypten vorraus. Die Tempel wurden von einem Volk errichtet, welches etwa zwischen 6.000-4.000 BC den Archipel erreichte. Während der Endphase des Neolithikums wurden auf Gozo sechs und auf Malta 22 große Tempel errichte, die aus bis zu 20 Tonnen schweren Kalksteinquadern bestehen. Aus der Zeit der Tempel stammen auch Relikte in Höhlen, Felsengräber und Hypogäen.
Die Ġgantija-Tempel („Giants‘ Tower“) auf der Insel Gozo im Archipel von Malta gehören zu den ältesten noch halbwegs erhaltenen, freistehenden Gebäuden der Welt. Der ca. 5800 Jahre alte Komplex besteht aus zwei zusammengebauten Tempeln, von denen der kleinere etwa 150 Jahre später gebaut wurde. Die Anlage erhielt den Namen aufgrund ihrer Größe. Ġgantija bedeutet übersetzt gigantisch. Die Ġgantija liegt auf einem 115 m hohen Hügel über dem Ort Xagħra (gesprochen Shahra). Ein Hinweis auf die Sahara und Sha, das Seth-Tier?
Der Legende nach soll eine Riesin in einer einzigen Nacht das Bauwerk errichtet haben, wobei sie noch ihr Kind auf dem Arm hielt.

Etwa zeitgleich ist die Mnajdra, ein herausragendes Ensemble von drei Tempeln aus der Vorzeit Maltas. Die Mnajdra liegt an der Südwestküste Maltas, oberhalb der Hamrija Bank, auf einer Terrasse im Felshang. Nur 500 m entfernt, auf dem Hochplateau, liegt der Kultplatz Ħaġar Qim. Vor 6000 Jahren war hier aufgrund des niedrigeren Wasserstandes der einzige flache Küstenstreifen an der Südwestküste Maltas. Die Tempel  wurden  von der Żebbuġ- (3.800 BC) bis zur Tarxienphase (2.500 BC) genutzt.
Jeder Tempel hatte einst Trilithen (Monumentalsteine) als Ein- und Durchgangkonstruktionen auf der Achse und besteht aus fünf ahornblattartig angeordneten Kammernischen, wobei die Kopfnische des kleineren Nordtempels nur rudimentär ausgebildet ist. Die Außenmauern der Anlage sind an einer Stelle noch über 6 Meter hoch. Aufgrund des Volumens der teilweise über 50 Tonnen schweren Steinquader aus Korallenkalkstein ist anzunehmen, dass die Kultstätte ursprünglich höher war. Die Tempel waren vermutlich mittels Kraggewölben überdacht. Ein Kraggewölbe deckt auch die große Galerie in der großen Pyramide von Giza. Womöglich stammt Imhotep (altägyptisch für „der in Frieden kommt“) der um 2700 BC die Pyramide des Pharao Djoser (2665–2645 BC) und anschliessend die Sechemchet-Pyramide erbaute möglicherweise aus Malta? Um Imhotep rankten sich im altem Ägypten zahlreiche Legenden.

Seneb mit Familie, datiert auf 2670–2500 BC

Seneb mit Familie, datiert auf 2670–2500 BC

Etwa aus der selben Zeit stammt die Darstellung des kleinwüchsigen Seneb (übersetzt „ist gesund“), aus der 4. Dynastie (um 2670–2500 v. Chr.), der mit der Prinzessin Senetites verheiratet war. Sie hatten drei normalwüchsige Kinder u.a. Anchema-Radjedef und Auiben-Chufu.
Senebs Mastabagrab (S 4516/4524) wurde in der Nekropole von Gizeh gefunden. Sowohl Seneb als auch sein Sohn sind mit sonnengebräunter Haut dargestellt, während seine Frau und seine Tochter eine blasse Haut aufweisen. Neben dieser berühmten Statuengruppe wurden noch die Reste von zwei weiteren Statuen gefunden. Dabei handelt es sich um eine Holz-Statue, die im südlichen kleinen Serdab gefunden wurde. Weiter südlich befindet sich ein größeres Serdab, in dem Reste einer Granit-Statue gefunden wurden, die vermutlich ursprünglich zusammen mit der Holzstatue im kleinen Serdab stand. Der Ägyptologe Kent Weeks listet 9 Skelette von Kleinwüchsigen sowie 207 Darstellungen Kleinwüchsiger Menschen auf. Dies dokumentiert die ungewöhnlich hohe Wertschätzung der Kleinwüchsigen, die es wert waren mit Prinzessinen verheiratet zu werden. Ab ca. 2200 BC verschwinden sie urplötzlich aus der ägyptischen Überlieferung. Offenbar waren die Kleinen in Ägypten ganz Große.

Außereuropäische Megalith-Traditionen in Nordafrika


Die Megalithanlagen bei Ellès und Makthar (Tunesien) und die Cromlech von M’Soura (Marokko)

Die Megalithanlagen von Ellès im Gouvernement Kef in Tunesien stellen eine nordafrikanische Subform der Bauweise mit großen Steinen dar, die eventuell ab 2500 v. Chr. entstand, als die Insel Malta von ihren, die Tempelkultur tragenden Bewohnern verlassen wurde. Ähnliche Bauweisen sind auch nördlich von Malta, in Sizilien zu finden (Tomba del Principe).
In Mammanet, Region Aïr befindet sich ein vermutlich neolithischer Tumulus.
Auch in Tezzigart, Region Ighazer befindet sich ein postneolithischer Tumulus.
Volubilis (latein), heute arabisch Walili, ist eine archäologische Stätte in Marokko nahe Meknès die bis ins Neolithikum zurück reicht und neben bedeutenden Römeranlagen auch über neolithische Fundplätze verfügt.
Die Tumuli finden sich bis in die Region Tassili du Hoggar, In Guezzam, Tamanrasset, in Südalgerien und bis zum Oberlauf des Niger.

In postneolithischer Zeit kam die Tradition des Bauens mit Monolithen zum Erliegen.

Numidische Bazina (in Berbersprache Erdhügel) im Maghreb

spätneolithischer Bazina mit Dom, Sahara

spätneolithischer Bazina mit Dom, Sahara, Nordalgerien Provinz Air

Die bisher nicht untersuchten galerieartigen Anlagen von Ellès (Tunesien) werden den Numidiern zugeschrieben. In Makthar, abgelegen im Bergland Nordwesttunesiens gibt es vergleichbare Anlagen.
Die teilweise mit Nischengliederung gebauten Megalithanlagen entstanden noch bevor Phönizier an der Küste siedelten.
Ursprünglich handelt sich bei den Bazinas des Maghreb um kreisförmige Grabmonumente, wobei die Außenhaut aus Trockenmauerwerk oder größeren Steinplatten besteht und das Innere mit Erde angeschüttet wurde.
Das ausgefeilte Konstruktionsprinzip, wie es in den Anlagen bei Frenda, Tiaret, Tipaza, Tamda, Chellala und Batna (Nordalgerien) zu beobachten ist, setzt eine lange Entwicklung und wohl auch fremde Einflüsse voraus.

Mitunter nehmen die Bazinas der Spätzeit sowohl in der Fläche als auch in der Höhe große Ausmaße an, die an die großen Cromlechs und Grabtumuli der Megalithkulturen erinnern, doch anders als bei den meisten großen megalithischen Grabbauten war die Grabstätte verschlossen, so dass – zumindest bei den späten Bauten – weder ein Eingang noch eine irgendwie geartete astronomische Orientierung erkennbar ist. Außerdem erhielten die hier Bestatteten üblicherweise keine Grabkammer, sondern wurden in oder unterhalb der aufgeschütteten Erde beigesetzt.

Auch in Marokko existieren einige vorrömische Beispiele (so z. B. auch in Volubilis) die vermutlich mit den Numidiern in Verbindung zu bringen sind.
Diese entwickeln sich in einer späteren Periode zu den meist zweigeschossigen, im Obergeschoss stets zurückgestuften, runden Steinkonstruktionen weiter.

Das guterhaltene Mausoleum Medracen, auch Ibbed Dh Iddher, Medrasen oder Imedghassen genannt, im Nordosten Algeriens ist vom autochthonen alt-berberischen Typ der Bazina abgeleitet. Es wurde vom Vorgänger des Numidierkönigs Massinissa im 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut und liegt 29 Kilometer von Batna am Nordrand des Aurés, zwischen den Hügeln Djebel Azzem und Djebel Tafront im Kernland der numidischen Dynastie der Massylier. Massinissa war bereits von den Karthagern beeinflusst.
Im Inneren befindet sich eine nahezu rechteckige Kammer von 3,3 x etwa 1,5 Metern mit Bankaltären an den Längsseiten, die leer vorgefunden wurde. Ihr versteckter Zugang erfolgt über eine komplizierte Schutzvorrichtung.

In El Gour (Marokko) steht ein Tumulus, der zu den spärlichen architektonischen Zeugnissen früher Berberkulturen gehört. Die Anlage besteht aus zwei konzentrischen Steinkreisen. In Jeddars bei Frenda (Algerien) befindet sich ein weiterer Tumulus der eine ähnliche Bauweise zeigt.

Neolithische Siedlung Chegguela, Ennedi im Tschad

Neolithische Siedlung Chegguela, Ennedi im Tschad

Daeben gibt es auch noch Punische Felsgräber in Nordafrika.

Erwähnt seien noch Pyramidale Strukturen und Felsgräber in Libyen, Fezzan die offensichtlich von Ägypten inspiriert waren und wohl in die Zeit der Garamanten datieren. Die Hauptstadt der Garamanten bildete das heutige Djerma.

Ebenso finden sich in Chegguela gut versteckt im zentralen Ennedi, Tschad einige sehr alte Siedlungsspuren.

Auch in Mauretanien erinnert die  verlassene Altstadt von Ouadane an die Bienenkorb-Hügel im Mittelmeer. Vermutlich gehen sie ebenfalls auf die Phönizier zurück, die unter Huni Reisen nach Westafrika unternahmen und wahrscheinlich Mauretanien erreichten.

Es wäre wirklich zu wünschen das die Funde in Nordafrika mal grundlegend dokumentiert werden. Archäologisch ist die Sahara wohl noch immer ein weisser Fleck, obwohl inzwischen einiges bekannt geworden ist. Unter dem Sand könnten jedoch ganze Städte verborgen liegen.

In Kleinasien

Megalith-Strukturen auf der Madaba-Ebene im JordantalIn den letzten Jahren werden zunehmend Megalithstrukturen auf de Madaba-Ebene im Jordantal gefunden.
Datiert werden diese in die Frühbronze. Ob dieses Wissen aus Nordafrika, über den Mittelmeer-Handel oder vom Kaukasus kam, muss man erstmal abwarten. Möglich ist wohl alles.

Frühbronzezeitlicher Dolmen in Tall Al-Umayri in Jordanien

Frühbronzezeitlicher Dolmen in Tall Al-Umayri in Jordanien

Megalith-Struktur auf den heute besetzten Golan-HöhenIm Zentrum des Steinkreises von Rujm el-Hiri befindet sich ein Cains (Tumulus), der jedoch nicht ganz zentral ist und womöglich später entstanden ist. Dieser wurde auf 1400-1300 BC datiert. Es wurden noch weitere Steinkreise gefunden, die jedoch nicht so beeindruckend sind. Der Steinkreis entspricht nicht den Europäischen Kreisgrabenanlagen und ist eher als Labyrinth angelegt. Zwei Zugänge liegen im Nord- und im Südosten. Der nördliche soll nach der Sommersonnenwende ausgerichtet sein, der südöstliche am Sirius. Die Wände in der Mitte gestalten die labyrinthartige Struktur der Anlage. Es existieren insgesamt 36 Wände/Speichen in dem Monument, die nach Aussage der Wissenschaftler ebenfalls astronomisch ausgerichtet sind. Die Bestimmung der Äquinoktialpunkte (Tag-und-Nacht-Gleiche) ist mit Hilfe zweier Steine des Monumentes im Osten möglich.
Rujm el-Hiri auf den Golan Höhen, wird als Gilgal Refaim (Rad der Riesen) bezeichnet mit einem Tumulus im Zentrum, Siedlungen in der Nähe werden auf 3000-2700 BC datiert.

Rujm el-Hiri auf den Golan Höhen, wird als Gilgal Refaim (Rad der Riesen) bezeichnet mit einem Tumulus im Zentrum, Siedlungen in der Nähe werden auf 3000-2700 BC datiert.

 

In Indien & China

Erwähnenswert sind die südindischen Dolmen. In der einheimischen Sprache heissen sie Goindol. Daraus wurde Gisokmyo oder Jiseokmyo in japanisch und Seokbung in chinesisch. Das bedeutet schlichtweg Stein.
Vor allem im nördlichen Teil des indischen Bundesstaats Karnataka auf dem Dekkan-Plateaus in der Umgebung bedeutender Tempelstätten wie Badami, Aihole und Pattadakal − existieren etliche dolmenähnliche Bauten, die oft aus drei oder vier senkrechten Steinplatten und einer oder zwei großen Deckplatten zusammengesetzt waren. Badami soll 543 AD vom ersten großen Herrscher der westlichen Chalukya-Dynastie, Pulakeshin I. gegründet worden sein und mit der Verbreitung des Jainismus zusammen hängt. Auch Pattadakal und Aihole (ursprünglich Ayyapura) wurden in dieser Zeit gegründet. Der Chalukya-Dynastie ging die Gupta-Dynastie von Madhya Pradesh vorraus, die den Vishnuismus förderte. Es deutet vieles darauf hin das es sich hier um einen Indoarischen Import handelt, der in Südindien auf fruchtbarem Boden fiel.

Der Domenbau im Südosten Europas (z.B. Thrakien) ist eher eine jüngere Modeerscheinung (z.B. als Seelenloch) der Bronzezeit. Über Kulturtransfer gelangte die Megalithik in sehr einfacher Form auch bis nach Karelien. Eine viel weiter entwickelte Form kam mit den ersten Indogermanen auch um 2500 BC bis zur Maikop-Kultur und schwappte über den Kaukasus auch auf den Orient über.
Früher als bisher angenommen gelangt auch Wissen zur Kupferbearbeitung über die Pfahlbau-Kulturen (z.B. Mondsee) aus dem Süden in den Norden.
Die Dolmen und Megalithbauten im Südosten Europas sind jünger als die im Westen. Auf der anderen Seite hatte Westeuropa mehr Zeit die Megalithtechnik zu entwickeln und zu verfeinern, bevor es von den pre-indogermanischen Holzspechten überhaupt beeinflusst wurde.

Auffällig ist das sich diese Traditionen quasi über die ganze Welt verbreitet hat wobei jedes Volk seine eigenen Versionen schuf.

Die Ur-Megalithiker

Cardio-Impresso-Kultur

Ursprünglich wurde die Cardio-Impresso-Kultur von allen als eine gleichartige Kultur eingestuft, doch das scheint nicht so ganz richtig zu sein, da die Iberische Cardio-Kultur (auch Epicardio genannt) offenbar den Anstoß zur Megalithik gab, während die Impresso-Kultur über Malta, Sizilien und Süditalien sich auf dem Ostitalienischen-Westdanubischen Raum auswirkt.

Eine Übereinstimmung der Cardial-Kultur mit den Glockenbecher-Kulturen (2800 BC in Iberien, 2500 BC in Mitteleuropa bis 1800 BC) besteht nicht direkt, wohl aber wurden die Impresso-Cardial-Kulturen ab 2800 BC durch die Glockenbecherleute assimiliert, was zeitgleich mit dem Verlöschen der Pfahlbauten einher geht, deren Tradition erst mit der Hallstatt-Zeit wieder auflebt. Dafür erlebt die Megalithik eine Wiederbelebung in der Glockenbecherzeit, die mind. 2 iberische Traditionen europaweit verbreiteten, ihre Glockenförmigen Becher und eine Form von Neo-Megalithik. Die jüngeren Formen der Megalithik entwickelt also auch völlig neue Formen wie Stelen, Steinkreise, Rollstein-Verzierungen und Menhire.

Die ersten Megalithiker

Die Megalithtechnik taucht zuerst in Iberien auf. Da stellt sich die Frage, woher kamen sie, wie sahen sie aus und wie kamen sie nach Europa?

Eine Möglichkeit wäre die um 5700 v. Chr. eintreffende Cardial-Kultur die in Vermischung mit der einheimisch iberischen Bevölkerung eine Megalithkultur entwickelt, die sich über Europa ausbreitet. Der größte Beleg könnten die Steinkreise des anatolischen Nabelberges bilden, wo 4 Kreise teilweise ausgegraben wurden. Weitere 16 unausgegrabene Steinkreise sollen noch unter der Erde liegen. Die iberische Megalithik befindet sich jedoch auf einem anderen Niveau und zeigt noch nicht die Kunstfertigkeit, die am Nabelberg gefunden wurde. Andererseits ist diese Kunstfertigkeit durchaus in Malta nachweisbar, was die Impresso-Kultur um 6000 v. Chr. erreichte. Womöglich wurde nur die Impresso-Kultur durch Einwanderer getragen, die Cardial-Kultur jedoch von Einheimischen, die diese Tradition nachahmten, was erstmal mit einem gewissen Wissensverlust (Übungsphase) einher ging.

Megalithiker nach dem ersten Kontakt

Megalithiker nach dem ersten Kontakt. Schau mir in die Augen, Kleines.

Eine andere Möglichkeit, sie kamen aus der mesolithischen Capsien (9.000-3.000 v. Chr.) die sich an der Küsten Nordafrikas, genauer gesagt etwa in Tunesien bildete. Die Capsien waren vermutlich Träger der yDNA Haplogruppe E-Z827 (E1b1b1b), die sich von der sudanesischen Gruppe E-V68 (Kuschitisch) abgespalten hatten. Über den Tschadsee (der damals viel größer war) wanderten sie nach und wurden dort sesshaft, wobei die Berber, Numidier, Tunesier und Libyer wohl die eigentlichen Träger wären und damit eine Art Brudervolk der Nubier/Sudanesen darstellen würden.

Dazu passen die in der Ténéré-Wüste im Niger gefundenen Gräber mit Überresten von Menschen, die vor tausenden von Jahren in dem damals noch fruchtbaren Gebiet im Norden Algeriens lebten. Der Friedhof liegt in einer Gegend, in der sich einst offenbar ein See befand.
Die menschlichen Überreste stammen von zwei Volksgruppen, die das Gebiet im Abstand von etwa 1.000 Jahren bevölkerten – die erste, die von den Wissenschaftlern um Paul Sereno Kiffianer getauft wurden, besiedelten die Gegend vor 8.000 bis 10.000 Jahren, die zweite, die sie Tenerianer tauften, wanderten vor 7.000-4.500 Jahren ein. Die sogenannten Kiffianer passen zeitlich hervorragend zu den Capsien.
Für die Capsien war das nahegelegene Malta-Sizilien als Einwanderungsweg nach Europa viel näher als die Straße von Gibraltar zur Iberischen Halbinsel. Allerdings verlagert sich die Capsien in der späteren Entwicklung etwas nach Westen. Wahrscheinlich bildeten sie zwei Gruppen.
Eine östliche Gruppe nahm den Weg über Tunesien (Oranje-Neolitikum), Malta-Sizilien (Stentinello-Kultur ca. 6000 BC) genommen und hätte damit die Impresso-Kultur getragen, die ihrerseits die mesolitische Sauveterrian auf dem italienischem Stiefel abgelöst hätte. Die andere westliche (numidische) Gruppe wanderte über die Straße von Gibraltar nach Iberien ein und hätte dabei die Megalithikbauweise erfunden oder aus Nordafrika importiert.
Der Ferradeira-Horizont (mit Atalaia, Zambujal, Vila Nova de São Pedro [VNSP] und Montevelar) an der Atlantikküste und El Argar/Los Millares sowie Motillas und die Balearen an der Mittelmeerküste würden dabei entstehen. Das Epicardial in Nordostiberien verknüpft dann zur Cardial-Kultur im Rhönedelta mit einem kleinen Abstecher nach Sardinien. Am Atlantik bildet die Kerugou-Kultur in Nordwestfrankreich die Fortsetzung des atlantischen Weges.

Das Grab von Téviec. Zwei Frauen der Kerugou-Kultur im Alter zwischen 25-35 Jahren, datiert auf 6740-5680 BC auf der nordwestfranzösischen Insel Île Téviec.

Das Grab von Téviec. Zwei Frauen der Kerugou-Kultur im Alter zwischen 25-35 Jahren, datiert auf 6740-5680 BC auf der nordwestfranzösischen Insel Île Téviec. Vermutlich eher auf ca. 6000 BC zu datieren.

Das würde grob den Ausbreitungsweg markieren, wobei die Megalithanlagen entlang der Mittelmeerküste jünger sind als die entlang der Atlantikküste.
Diese Ausbreitung müsste zeitgleich zur Merimde-Kultur zwischen 7000-4000 BC passiert sein, was zeitlich durchaus mit der Ausbreitung der Megalithik ab ca. 6500 BC harmoniert.
Allerdings hat sich dann ihre Population (E-M81/E1b1b1b*) in Europa nicht durchgesetzt und macht heute bestenfalls 4% auf der iberischen Halbinsel aus. Dies bedeutet das Iberien mehr oder weniger von den Alteuropäischen Farmern geflutet wurde. Das belegen auch Stabdolche und Goldschüsseln die mit den mitteleuropäischen Formen harmonieren.

Interessanterweise wären diese E-M81 Einwanderer wahrscheinlich Schwarz gewesen oder sagen wir besser sonnengebräunt. Und es entspricht ziemlich genau der Ausbreitung der afroasiatischen Sprachfamilie vom Kuschitisch am Horn von Afrika über Tschadisch in Zentralafrika zur altlibyschen/numidischen Sprache und Guanche (Kanarischen Inseln) an der Nordküste Afrikas.
Auch mehrere hundert Grabhügel die sich tief in der Sahara befinden zeugen von einer lang anhaltenden Tradition. Und es gibt noch eine andere interessante Sache.

Der Mythos von den Riesen und Zwergen

Die yDNA-E Gruppe wanderte vermutlich mit der mtDNA HV und L3 ein. Die mtDNA L ist bei den Zwergvölkern der Pygmäen präsent. Sie verursacht u.a. den vorzeitigen Wachstumsstop, was also Zwergenwuchs bedeutet. Die Pygmäen werden dadurch nur ca. 1,45 bis 1,60 m groß. Man hält das gewöhnlich für eine Anpassung an den Urwald in Zentralafrika. Aber wenn diese Menschen eher in der (wenn auch feuchten) Sahara zuhause waren, ist diese Erklärung eher zweifelhaft.
Bedenkt man nun das im Norden Europas die mtDNA U ausgesprochen hellhäutige und große Kinder haben, die teilweise schon 1,80m und mehr erreichen, so ist  das natürlich ein extremer Kontrast zu den dunkelhäutigen vielleicht max. 1,60m großen einwandernden Nordafrikanern. Aus Sicht eines Nordeuropäers waren sie locker einen Kopf kleiner und dürften tatsächlich problemlos überschaubar gewesen sein. Nicht umsonst haben wir derart viele Zwergenmythen. Die haben als Gartenzwerge sogar eine eigene deutsche Tradition, die wir ausgiebig hegen und pflegen.
Doch es ist schon eine komische Vorstellung das ausgerechnet die kleinsten Europäer riesige Steine bewegt haben sollen.

Aus der Sicht eines iberischen oder sizilianischen Megalithikers müssen ihm die Menschen im Norden wie Riesen vorgekommen sein. Verständlich das die kleinen Megalithiker nun auch gern größer sein wollten und vorzugsweise Frauen aus der europäischen Population bzw. der HV-Gruppe wählten. Die mtDNA L starb daher in Europa aus, die Zwerge verschwanden da die Menschen nun größer wurden.
Naja, so etwa eine Daumenbreite kleiner sind Südeuropäer bis heute. Woran das genau liegt weiss wohl noch niemand und im Grunde genommen spielt es auch keine Rolle.
Das kleine Menschen jedoch immer als besonders groß gelten wollen, wissen wir spätestens seit Caesar, Hitler, Napoleon, die wohl alle recht klein geraten waren. Auch Däumelinchen neigt ja laut dem Märchen zur Selbstüberschätzung.
Die Dogons, die eine wirklich reiche Kultur haben, tanzen sogar auf Stelzen um sich größer zu machen. Zufall, Erinnerung? Man weiss es nicht, aber für die Darstellung von Riesen wäre das doch recht passend. Allerdings ist das nur eine von dutzenden Formen ihrer Tänze.

Noch lustiger ist das Ergebnis dieser Nord-Süd-Ehe, nämlich ein blauäugiger dunkelhäutiger kleiner Mann der in den Bergen als Jäger und Sammler lebte. Nachgewiesen bei den Megalithikern in Brana-1, (Galizien) eine Kombination von E-M81 und U5b.

Und auch die Ägypter haben Bekanntschaft mit Zwergen gemacht. Schon ab der Zeit der 1. Dynastie (um 3000 v. Chr.) finden sich auf Grabbildern Zwergendarstellungen. Vermutlich handelt sich bei den oft abgebildeten Tanzzwergen am Königshof zumindest teilweise um Pygmäen. Ab 2200 v. Chr. verschwinden diese aus den Aufzeichnungen.
Die älteste schriftliche Quelle, die von Pygmäen berichtet, ist ein Brief des ägyptischen Pharaos Pepi II. (6. Dynastie, 23. Jahrhundert v. Chr.). Dort ist von einer Handelsexpedition die Rede, die aus dem Reich Jam (heutiger Sudan) einen „Zwerg des Gottestanzes“ mitbrachte, bei dem es sich anscheinend um einen Pygmäen handelte. Dieser wurde als Geschenk von höchstem Wert betrachtet. Der gleiche Brief erwähnt außerdem, dass bereits unter Pharao Djedkare (5. Dynastie, 24. Jahrhundert) ein Ägypter einen kleinen Mann aus Punt (Ein Goldland östlich von Ägypten) mitgebracht hatte. Eine Passage in den Pyramidentexten (Spruch 517) erwähnt ebenfalls einen „Zwerg der Gottestänze“.
Mag sein das es Männer aus Punt waren die den Ägyptern von den Riesen im Himmel (Norden) erzählten. Vermutlich wussten sie davon nur vom Hörensagen.

Seth taucht in der Naqada-Kultur I (4000–3500 v. Chr) auf einem Elfenbeinartefakt auf. Elfenbein hat auch Iberien aus Nordafrika importiert.

verschiedene Füchse, links unten der Wüstenfuchs Fennek

verschiedene Füchse, rechts unten der Wüstenfuchs Fennek

Es scheint eines der  Hauptexportgüter der Sahara-Bevölkerung gewesen zu sein, denn mit zunehmender Trockenheit dürfte auch die Tierwelt verendet sein. Sie brauchten also nur jene Orte aufsuchen, wo sich Tiere um die letzten Wasserlöcher versammeln. Felle und Elfenbein tauschten sie dann bei den Ägyptern ein.
Auf der anderen Seite ist Seth auch in der Mythologie Europas als Reinike Fuchs und als Fenrir erhalten.
Der Begriff Finn, Pfyn, Fiana und Fenrir oder auch Fenris.
In der Überlieferung der Edda mischen sich hier zwei Dinge, der Ferneswolf (Firnis-Wolf, der Wolf der Finsternis bringt) und der Fennik.
Der Begriff Fennik ist nur im Indogermanischem insbesondere germanischen, romanischen und slawischen Sprachen sowie dem Semitischem bekannt, arabisch heisst er fanak, westgermanisch fukhs. Der Fennik als Märchenwesen hat es aber in alle indogermanischen Sprachen geschafft. Das Wort stammt weder aus dem Latein (Vulpes) noch aus dem Griechisch (alepoú) oder einer ugrischen Sprache.
Der Fennik kommt laut Germanischer Mythologie aus Hel (dem hellem Land). Er ist das Kind von Loki dem Asen (Asia) und der Riesin Angrboda. Loki der wohl den Merkur verkörpert, ist auch in der Mythologie Afrikas ein Tricker und wird als Fennek dargestellt.So z.b. bei den Dogons, die mit den Twa verwandt sind.
Für die Germanen war Asia unterhalb von Europa, also Kleinasien und Afrika. Demzufolge war jeder der von dort kam ein Ase. Den Übergang bildeten (Wasser-)Brücken (mythisch Regenbogenbrücken), dabei gab es wohl verschiedene Brücken, z.b. Asbru (an. ásbrú, ,Asenbrücke‘) und Bifröst (an. bifröst).

Im antiken Griechenland gab es unabhängig vom Pygmäenmythos auch bereits ethnographische Nachrichten über kleinwüchsige Afrikaner südlich der Libyschen Wüste. Im 5. Jahrhundert v. Chr. berichtete Herodot, dass fünf junge Abenteurer die Wüste von Libyen aus durchquerten; sie gerieten in die Gefangenschaft kleiner Menschen, die an einem großen Fluss lebten. Diese Afrikaner bezeichnet Herodot nicht als Pygmäen. Er unterscheidet also klar zwischen dem Pygmäenmythos und dem Bericht über die Expedition.
Es ist durchaus wahrscheinlich das in Nordwest-Afrika die Phönizier von Karthago und die Garamanten die tief nach Süden vordrangen, noch auf Pygmäen-Völker stießen und sich folglich wie Gulliver im Zwergenland vorgekommen sein müssen. So hat auch dieser Mythos ein Körnchen Wahrheit. Interessant ist allerdings auch, das über Malta (und Libyen) möglicherweise der Tempelbau (im Maltesischem Stil)  nach Ägypten hätte gelangen können.

Ab der dritten Dynastie (2700-2620 v. Chr.) setzt jedenfalls in Ägypten der Pyramidenbau ein. Offenbar wollten die Ägypter beweisen, das auch sie von Riesen aus dem Himmel abstammen und brauchten folglich nach ihrem Tode einen Aufstiegsweg um zu ihrer „Familie“ im Himmel zu gelangen. Dies würde alle anderen Vorstellungen, warum Ägypter Pyramiden bauten widerlegen.
Bestätigt wird das durch Seth, der als Richter das Herz der Verstorbenen gegen eine Feder aufwiegt. Er fungiert als Gottesgericht. Das Seth-Tier ist ein Fuchs der mit dem Monsungürtel wandert. Die Pygmäen folgen diesem Fuchs aus mythologischen Gründen und als die Sahara austrocknete, wanderte der Fuchs in den Süden Afrikas. Die Ägypter assoziieren Seth mit den Pygmäen die die (Land-)Brücke zum Land des Himmels (Land der Riesen) bewachen. Aber diese ist so dünn, das nur eine Feder die Brücke passieren kann. Daher wiegt Seth das Herz und erst dann kann der Gestorbene den Himmel betreten. Als großes Haus der Rechtsprechung diente die Barke. Germanische und Ägyptische Mythologie hatten wohl ursprünglich beide eine Nachtbarke und eine Sonnenbarke und auf Felsritzungen ist auch das selbe Symbol der Sonne über eine Barke dargestellt. Diese Felszeichnungen stammen aus der Bronzezeit.
Ein Flemming Kaul hat das mal analysiert.

Die Berbersprachen spalteten sich erst im Mittelalter durch das Kalifat von Cordoba auf. Altägyptisch/Koptisch, Kanaanitische Sprachen, Phönizisch und Ugaritisch bzw. Altaramäisch im Nordosten und Arabisch im Südosten markieren dagegen den Weg nach Osten, wobei die Berbersprache durchaus vom Punischen stark beeinflusst sein dürfte. Später kamen dann die Araber.
Zwar verfügt auch die südliche Balkanhalbinsel über eine ca. 19,6% Population (E-M78/E1b1b1a1) die durchaus aus dem Nildelta über die Levante kam, aber dies dürften vermutlich Phönizier sein. Sie weisst u.a. E-V22, E-V13 und E-V12 sowie J1 und J2 als Einwanderer auf, was der Ur-Population Ägyptens (E) und des von ihnen stark beeinflusstem Kanaan/Phönizien/Syrien (J1/J2) sowie weiteren Nachbarn (Luwiern/Hethitern) entspricht. Nicht umsonst haben ja Kanaan und die Phönizier eine semitische Sprache. E-V13 könnte z.b. mit dem rund 25.000 Mann starkem Heer des Pyrrhos I von Epirus 280 BC nach Süditalien gelangt sein, was durchaus der relativ jungen E-V13 Haplogruppe entsprechen würde. Zudem siedelten ja auch noch Karthager in Sizilien. Es ist anzunehmen das noch weitere Phönizier dort Halt machten. Es gab also historisch dokumentierte Einwanderer aus der Levante, sodaß ich E-V13 nicht als neolithisch in Betracht ziehe. Die Europedia zieht keine historischen Völkerbewegungen in Betracht und kommt zu einem anderen Urteil. Man muss schon genau hinschauen und alle Aspekte in Betracht ziehen.

In Ägypten wären die E-V68/E-M78-Gruppe auf eine weitere Gruppe (J1/J2) trafen, die vom Orient her kommend sich nach Süden und Westen ausbreitete. Das Aufeinandertreffen beider Kulturen (aus Kleinasien im Osten und Afrika im Westen) führte dann zur Blüte der ägyptischen Kultur, die mit der Vermischung zur nachfolgenden ägyptische Badari-Amra-Naqada-Kultur (4500-3000 BC, Mittelägypten bei Abydos) begann, der dann die prädynastische Zeit folgt.
R1b ist in Ägypten erst mit den Hyksos nachweisbar und löste dort nach ca. 1800 BC die Wirren der zweiten Zwischenzeit aus, was wiederum mit der Einwanderung der Assyrer und Hethiter im Orient assoziiert. Auch sie kommen damit als Neolithische Einwanderer nicht in Betracht.

Neolithische Einwanderer aus Ägypten nach Europa müssten noch zur Haplogruppe E-M78*/E1b1b1a1* oder sogar noch zur E-V68 gehören. Wahrscheinlicher ist jedoch das E-M78* von Ägypten aus über Kanaan in die Levante wanderte und damit die Semitische Sprache in den Orient brachte. Dort trafen sie auf Ackerbaukulturen und transportierten ihrerseits das Wissen über Keramik nach Ägypten, zum Tschad und damit auch nach Westafrika.

Derzeitige Theorie der Ausbreitng der Cardio-Impresso-Kultur

Derzeitige Theorie der Ausbreitng der Cardio-Impresso-Kultur

Auf diese Weise kam vielleicht auch die Idee der Herzmuscheln (Impresso-Kultur, Cardium Pottery) von Tunesien aus (ca. 6000 BC) über Libyen, das Nildelta nach Kanaan (ca. 4000 BC) und in die Levante nach Byblos. Da sich die Idee aber schon über Malta, Sizilien und den Italienischen Stiefel ausgebreitet hatte, ist es wahrscheinlicher das die Impressokultur an der Adria nicht aus der Levante stammte, wie es derzeit die Theorie ist.

Über Malta, Tunesien, Libyen und das Nildelta könnte sich auch der frühe Baustil in Ägypten erklären.
Zudem weisst die Altägyptische Mythologie Elemente auf, die aus Zentralafrika kommen.
So ist z.b. das berühmte Seth-Tier ein Blassfuchs dessen Ausbreitungsgebiet mit dem Monsungürtel schwankt. Da dieser im 10.000 bis etwa dem 4.000 Jahrtausend viel weiter nördlich lag und die Sahara ergrünen lies, lebte auch der Blassfuchs während dieser Zeit weiter im Norden. Durch die Verlagerung des Monsungürtels spaltete sich die Population in Blassfuchs (südlich der Sahara) und Wüstenfuchs (nördlich der Sahara) auf.
Der Fuchs ist nicht nur ein Mäusevertilger sondern auch eines der Tiere die sich gern an den Abfällen großer Jäger bedienen. Im Normalfall kommen da Jäger wie Bären, Wölfe, Raubkatzen aber eben auch der Mensch in Frage.
Das macht ihn in mancher Hinsicht zu einem Kulturfolger, der als Mäusejäger zudem sicher gern gesehen wurde.

Der Beginn der Kupferzeit

Die Kupferzeit beginnt in Südeuropa bei Varna bereits um 4800 BC vielleicht sogar früher. Der plötzliche Abbruch der Vinca-Kultur um 4200 v.Ch. markiert zugleich die Verbreitung der Kupferbearbeitung in Europa.

In Mittel/Nordeuropa beginnt sie etwa um 4100 v. Chr zeitgleich mit dem Entstehen der Trichterbecherkultur. Dies bedeutet nicht das sie dies erfunden hat, sondern das sie begannen erste  Kupfergegenstände zu importieren. Damit erweitert sie ihren Einflussbereich und exportiert gleichzeitig ihr Wissen so erfolgreich das benachbarte Kulturen nun ebenfalls Teil der Trichterbecher werden. Die Übergänge sind hier fliessend, wobei sich die Regionen durch Vorlieben leicht voneinander unterscheiden.

Lange Zeit wurden diese als eigenständige Kulturen behandelt, aber es ist wohl mehr ein expandierender Kulturraum der sich schliesslich von den Niederlanden über die Nordeuropäische Tiefebene bis zur Danziger Bucht und über Mitteldeutschland bis zum Alpenvorland erstreckt.
So wächst die Trichterbecherkultur wie ein Baum der schliesslich seine Blätter abwirft. Es entstehen zahlreiche neue Kulturen bis die Innovationskraft aufgezerrt ist und die Trichterbecherkultur endgültig zerfällt.
Die Trichterbecherkultur in Nordeuropa bezieht ihr Kupfer um 4100 v. Chr. anfangs noch aus der westl. Slowakei, wechselt aber um 3800 v. Chr. dazu, ihr Kupfer vom Mondsee im Salzkammergut zu beziehen und selbst zu bearbeiten.
Dieser Kupfertransfer endet 3370 v. Chr. abrupt, als ein Bergsturz den Hiratus am Mondsee auslöst, womit diese Kupferquelle erstmal versiegt und ein Landsmann von Ötzi nach Stonehenge auswandert. Die Kulturen nördlich des Mondsee beginnen nun notgedrungen nach neuen Kupferquellen zu suchen und lösen so die Entwicklung zum eigenen Kupferabbau aus. Mitterberg wird nun zum Hauptlieferanten für Kupfererz. Ab jetzt werden Kupfergegenstände auch deutlich „alltäglicher“.
Auch in Iberien beginnt die Metallurgie bereits im frühen 3. Jahrtausend ausgehend von Südwest-Iberien an den Flussmündungen z.b. am Tejo und im Bereich von Atalaia, Zambujal und El Argar wo einst die Megalithidee zuerst auftauchte.
Zeitgleich mit der Metallurgie taucht hier das sogenannte Glockenbecherphänomen auf. Daneben kommt es zu Handelskontakten mit Nordafrika. Offensichtlich war schon damals die Welt ein Dorf.

G2 – Metallurgen oder Megalither?

Adyghe Kriegsreiter ( Circanian Tribe)

Adyghe Kriegsreiter (Circassien Stamm)

Für eine Überraschung sorgte die aDNA der rund 6100 Jahre alten Linearbandkeramiker von Derenburg-Meeresstieg II im Mittelelbe-Saale-Gebiet (Harzkreis, Saxony-Anhalt), die zur G2a3 (L30+, S126+, U8+ M201+, P287+, P15+, M485+) / mtDNA W, N1a gehörten und deren Vorfahre in der Nordkaukasischen Maikop-Kultur zu finden ist, die sich über Agyde, Ingushen und Shapsug-Circassians (Westl.Tscherkessen) definiert, die bis heute die größte Konzentration aufweist.

Bei den späteren Kontakten der Europäer mit dem Kaukasus wären diese auf ihre eigenen Vorfahren gestoßen, sozusagen ein „genetisches Großvaterparadoxum“. Wahrscheinlich stammt die Neolithischen G2-Gruppe komplett vom Kaukasus ab und ist nicht wie vermutet über das Mittelmeer gekommen, sondern hat sich über den Pontus, Balkan, Pannonien, den Alpen, Rhöne, Iberien ausgebreitet.
Man fand sie auch in Frankreich bei verschiedenen Dolmen, so lag es nahe in ihnen die Megalithiker zu sehen.
Dagegen spricht aber die extrem frühe Megalithtechnik in Iberien und Frankreich sowie die fehlende frühe Megalithtechnik z.b. in Pannonien.

Dies impliziert das die frühesten Träger der Megalithkultur weder R1a noch I noch G2 noch R1b waren, sondern eine nordafrikanische yDNA trugen, womit die Haplogruppe E nahe liegt. Diese ist in Europa nur geringfügig anzutreffen, wurde also stark verdrängt.
Fakt ist jedoch das G2 einer der Träger der Megalithtechnik im 4-3. Jahrtausend wurden. Wahrscheinlich trafen sie auch im Bereich der Pyrenäen auf die Nordafrikanische Megalithtechnik und übernahmen diese Bautradition. Auch eine Ausbreitung von G2 nach Iberien ist nachweisbar.

In Russland bezeichnet man diese Verbindung zwischen Karpaten, dem nördlichem Schwarzen Meer und dem Kaukasus als metallurgische Balkan-Karpaten Provinz (kurz BKMP). Hier wurde die Hamangia-Kultur (4800-4300 v. Chr.) und ihre Ableger die Boian-, Vinca- und Varna-Kultur durch die Metallverarbeitung modernisiert und äußerst innovativ.
Sie wird dort definiert durch die:

  • Tripoli Kultur (Zentraler Kaukasus) – 5000-4000 v. Chr.
  • Gumelnitza Kultur (Nordwestlicher Pontus, Moldavien bis Ukraine, Karanovo), 4000-3000 v. Chr.
  • Novodanilova Kultur (Krim und Nordöstlicher Pontus)
  • die Spätphase der Stog Kultur (Pontus Region, Dniepr-Kultur), 4500-3500 v. Chr.

Über die Cernavoda-Kultur (3450-3000 v. Chr.) stoßen die Indogermanen in dieser blühenden Region, die mit ihren Rinderwagen den Handel übernahmen und dabei die Balkan-Karpaten-Region indogermanisierten. Andererseits etablierte sich die Metallurgie in Nordeuropa. So drangen Nordeuropäer schon frü in den Nordwestlichen Pontus vor, sodaß nun auch nordeuropäische Megalithtechnik inkl. der Hügelgräber im Kaukasus auftaucht und im Gegenzug in Mitteleuropa die Kupferzeit begann. Auf dem selben Weg kam wohl auch die Bronze nach Europa

Gleichermaßen bestätigt wird dies durch Ötzi der zwischen 3300 und 3255 BC in Tirol bei Landeck gelebt hat und mit der Gruppe G2a2a-L91 ebenfalls ein P15+ aufweist, zudem ist der Derenburger G2a-Fund stark mit einem Wormser aus dem Jahr 406 AD verwandt. Und beide Gruppe, sowohl die Tiroler als auch die Wormer Gruppe waren auch unter den Alanen vertreten. Es gab also mind. 2 Einwanderung aus dem Kaukasus-Gebiet. Vermutlich sickerten die ganze Zeit permanent Kaukasische Metallurgen nach Europa ein. In dem Fall hätte sie sich vom Kaukasus aus am nördlichen Pontus bis zu den Karpaten stärker ausgebreitet. In Mittel- und Südeuropa wurden sie dann durch die späteren R1b-Glockenbecher nach und nach abgelöst und verdrängt. Sie war jedoch erfolgreicher, weil Europa noch nicht dicht besiedelt war.
Das Ergebnis ist eine latente Anwesenheit von 1-4% in Europa mit kleineren Spitzen die sich in Iberien, der Schweiz und Sardinien bildeten wo sie teilweise bis zu 10% der männlichen Bevölkerung bilden.

Kupferzeitliche Wanderroute G2

Kupferzeitliche Wanderroute G2

Sie könnten auch die Kupfertechnologie nach Europa gebracht haben, da der Kaukasus schon viel früher Kupfer kannte als die Europäer. Die Einwanderer hätten damit die Kupferzeit Europas eingeläutet, die metallurgische Balkan-Karpaten Provinz erreicht wo sie den Balkan ins Kupferzeitalter führte. Mit der Auflösung der Vinca-Kultur um ca. 4200 BC zogen sie wohl gemeinsam mit den Pfahlbauern weiter Richtung Westen. Die Spur ihrer Gene weist auf eine Wanderung die durchaus auch der Route der frühen Pfahlbauer entspricht, die sich in in den Alpen aufspaltet.

Ein Teil wandert entlang der Po-Rhöne-Route (über Chassey-Lagozza-Cortaillod Kultur) beflügelt Norditalien, erreicht das Rhönetal, erschliesst Sardinien und trifft auf die Megalithiker deren Tradition sie übernehmen. Über die Rhöne breiten sie sich nach Iberien und Frankreich aus, wo sie die La Houguette modernisieren. Die Exklusivität der späten Mittelmeer-Megalithik dürfte auf diesen Einfluss zurück gehen.

Ein anderer nimmt die nördliche Route und setzt sich in den Alpen fest wo sie die Metallurgie erschliessen, entlang des Rhein wandern sie später nach Norden wobei sich der größte Teil in Westeuropa ansiedelte und die Michelsberger Kultur bildet. In Nordeuropa kommen sie natürlich mit den westlichen Wartberg/TRB in Kontakt und werden so Teil der Germanen.

Letztendlich werden sie von den Glockenbechern, den Hallstättern, den Noriker, Vindeliker, Kelten und Römer assimiliert und starben so nach und nach aus, wobei eben doch noch ein paar Reste überlebten, wie z.b. auf Sardinien oder der Schweiz.

Was ihnen letztendlich wohl fehlte, war die Fähigkeit laktosetolerant zu werden. Diese Gruppe weisst als kaukasische yDNA G2a-P15 Gruppe eine massive Aufspaltung auf. Nachfahren dieser Gruppe sind sowohl nördlich des Kaukasus (u.a. bei Terek-Kosaken, vermutliche Sarmaten und eben auch geringfügig Europäer) als auch im Süden des Kaukasus als G2a-P15 z.b. Türkei, Syrien, Libanon, Jordanien und Israel, was der Ausbreitung der Kura-Araxas-Kultur und der Kazan/Khirbet-Kerak-Kultur (2800-2600 BC) entspricht, sowie zeitgleich im Iran (Mazandarani), Nordmesopotamien wo sich größtenteils die G2b Gruppe verbreitet hat und offenbar auch gab es auch einen Ableger am Südöstlichen Zipfel des Kaspischen Meeres der sich als G2c formiert der sich in der Oasenkultur etablierte die später in den sogenannten Saken, Weissen Hunnen, Hephtaliten, Massageten und in den Kasachen oder ähnlichen Reitervölkern aufging. Es gibt es sogar einige südindische Brahmanen-Kasten.
Diese könnten auch die Dolmentradition vom Kaukasus nach Südindien getragen haben.

Vieles weist darauf hin, das die Kaukasus-Kulturen seit Jahrtausenden nicht nur in Kontakt mit dem Orient sondern auch in wechselseitigem Kontakt mit den Europäern stand und so natürlich auch Teil der Indogermanen wurde.

Dazu kommt das in historischen Zeiten auch noch die Alanen Teil der Völkerwanderung waren und diese offenbar selbst von der Urquelle im Kaukasus abstammen. Das heisst beide Einwanderungen nach Europa hatten eine fast identische genetische Ausstattung.

Eine wirklich interessante genetische Verbindung besteht zwischen Ludwig dem XVI. und der fränkischen Adelsfamilie des Charibert von Haspengau, 575-636 AD. Natürlich kann man nicht ganz sicher sein aber interessant ist, das Charibert von Haspengau alias Hesbaye offensichtlich eine damals bedeutende Adelsfamilie war die mit den Merowingern verwandt und verschwägert waren. Infolge dessen bekamen sie irgendwann auch mal Burgund von den Karolingern geschenkt (die Karolinger verschenkten nämlich unterworfene Stammesgebiete einfach an ihre Verwandtschaft), woraus dann das Fürstengeschlecht der Bourbon entstand. Das heutige Fürstengeschlecht hat allerdings eine andere Genetik, sodaß wohl mal ein Kuckuckskind drunter war.

Die Dolmenerbauer im Westeuropa stammen aus der Cardio Impresso Kultur (ca.7000-4800 v.Chr.). Die ältesten Megalithbauten Mitteleuropas entstanden infolge der Einwanderung der Cardio-Impresso-Kultur in Frankreich um etwa 4700 v. Chr. und etwas früher im Nordwesten der Iberischen Halbinsel. Sie begannen üblicherweise mit Ganggräbern die rund 300 Jahre in Mode waren, entwickelten sich zu Dolmen unterschiedlichster Bauart und endeten in Mounts denen zum Schluss die Steinsetzungen folgten. Dem stehen im Osten Europas die zeitgleichen nicht megalithischen Langhügel gegenüber die durch Kreisgrabenanlagen ergänzt werden und schliesslich in Hügelgräber enden. Die Entwicklung im Westen und Osten verläuft also parallel jedoch mit unterschiedlichen Materialien. Im Westen mit Stein und Erde, im Osten mit Holz und Erde. Die Dolmenbauer verteilen sich großzügig auf:

Dolmen in Frankreich

Dolmen in Frankreich

  • in Galizien und der Atlantik-Küste Iberiens (5200–2000 v. Chr.)
  • Megalithische Tempel auf Malta und Gozo
  • Sizilien, Stentinello-Kultur (4800–3700 v. Chr.)
  • Villeneuve-Saint-Germain-Gruppe (5100-4700 v. Chr.), Pariser Becken, Zentralfrankreich, Belgien
  • Cerny-Gruppe (ab 4600 v. Chr.)
  • Chassey-Lagozza-Cortaillod Kultur, Rhöneufer bis Zürichsee, Schweiz
  • Westdeutschland, Michelsberger Kultur (4500–2700 v. Chr.)
  • La Hoguette (4700–2000 v. Chr.), Frankreich
  • Chasséen (etwa 4200–3500 v. Chr.) Westfrankreich bis Mittelmeer
  • Iberische Halbinsel (3500–2000 v. Chr.),  Serra-d’Alto-Kultur, Los Millares-Kultur
  • Bonnanaro-Kultur (ca. 1800–1500 v. Chr.), Sardinien
  • Megalithbauten auf den Balearen 1500 v. Chr.
  • der Unstan Ware (4000-3100 v. Chr), Nordengland, NordIrland
  • Irland und England (3500–1500 v. Chr.)
  • Grooved Ware (geriefte oder gekerbte Ware), (3400-2000 v. Ch.), England
  • Wessex-Kultur (2000 v. Chr. – 1600 v. Chr.), Wessex, England, im Gebiet um Stonehenge
  • Späte Megalith-Dolmen in Thrakien der Ćatalka- und Pšeničevo Gruppen des Tundscha-Mariza-Gebietes  (2400–1300 v. Chr.). Teilweise scheinen die Anlagen bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. verwendet worden zu sein.
  • späte Megalith-Dolmen vom Asovschem Meer (Maikop) über Nordkaukaus bis Südkaukaus (ca. 1500 v. Chr.)

Zu diesen Mischgruppen gehörte die Villeneuve-Saint-Germain-Gruppe, die Cerny Kultur und die Grooved Ware Kulturen in England. Sie müssen als neolitische Westausdehnung gesehen werden und harmonieren teilweise mit der I2-P37.2 oder I2-M26 und sicher auch mit G2a. Etwas besonderes ist der Tempel in Malta (ab 3600 BC) der offensichtlich eine Tempelbau-Tradition begründet und womöglich mit dem Heiligtum der Kykladen und der Weiterentwicklung zu Altarbergen und Nuraghen im Sardinien der späteren Bonnanaro-Kultur (ca. 1800–1500 v. Chr.) zusammen hängt.
Der Tempel unterteilt sich in folgende Abschnitte:

  • der Żebbuġ phase (4100-3800 BC), d.h. die Besiedlungsphase
  • der Mġarr phase (3800-3600 BC) z.b. Ta‘ Ħaġrat Tempel. Typisch sind hier geschwungene Linien in der Keramik
  • der Ġgantija phase (3600-3200 BC) in der der erste Tempelbau beginnt, Ggantija bedeutet übrigens „Platz der Giganten
  • der Saflieni and Tarxien phases (3000-2500 BCE), einer Ausbauphase mit weiter entwickelten Bauten.

Malta ist auch das Sprungbrett nach Afrika, sodaß diese Tempel-Tradition über Tunesien, Libyen vielleicht auch nach Ägypten kam, wo anfangs nur Mastabas entstanden, aus der sich dann um 2600 BC die Pyramiden entwickelten.
Ob sie möglicherweise auch noch das Jordantal erreichte? Möglich wäre es.
Vermutlich gab es während des ausgehenden Neolithikums noch kulturelle Kontakte und Handel zwischen Sizilien, Malta, Tunesien, Libyen und dem Nildelta, bis sich die Seefahrtsrouten entwickelt hatten und die Handelsrouten nun über Kreta liefen was den Minoern Auftrieb verlieh. Der wachsende Reichtum äußerte sich in der minoischen Palastkultur.

Zentrale Rolle für Europa spielt wohl die La Hoguette-Kultur, die zahlreiche Nachfolgekulturen hat.
Die LBK entwickelte insbesondere die Tradition der Kreisgrabenanlagen. Beide Gruppen trafen sich nun in der Mitte Nordeuropas und vermischten sich mehr und mehr. Während sich im Norden Waldkulturen mit mischten.
Zufällig lag da Germany.Es entstand eine völlig neue Kultur mit neuem Weltbild und neuer Sprache die zur Handelssprache für alle Ackerbauern und Rinderzüchter wurde. Eine enge Wechselwirkung besteht schon sehr früh nach England, wo ebenfalls ein Mischstil zu erkennen ist. Ob das an einer noch existerenden Landbrücke über Doggerland lag ist spekulativ möglich.
Alles in allem kann man wohl davon ausgehen, das es um 3600 v. Chr. eine eigene Nordeuropäische Sprache und eine Südeuropäische Sprache gab, die sich aufgrund der Kontakte im Norden und im Süden (mit Anatolien, Ägypten) auseinander entwickelt hatten.
 
Dolmen im Kaukasischem Raum, Schwarzmeerküste

Dolmen im Kaukasischem Raum, Schwarzmeerküste muss man wohl den Adyghe und Abkhazen Stämmen der Maikop-Kultur zusprechen. Diese weisen wiederum Gemeinsamkeiten mit dem Steinkammergrab in Züschen, Nordhessen (4000-3000 BC) auf.

Urdolmen sind die Urform der Megalithanlagen. Der älteste Typ ist der allseits geschlossene, zuganglose Urdolmen (auch Blockkiste genannt). Die starke Verbreitung auf der dänischen Insel Seeland stellt das Frühstadium der Steingrabsitte dar. In Schleswig-Holstein liegen Urdolmen zumeist im Langhügel und zwar parallel zur Längsachse. Langdolmen stellen die nächte Stufe nach den Dolmen dar. Ca. 200 Jahre später tauchen meisst Ganggräber auf.
Einfache Gräber mit Kammern erscheinen im Westen der iberischen Halbinsel bereits um 5200 v. Chr. Ganggräber erscheinen in Zentralfrankreich um 4900 v. Chr., verebben um 4700 v. Chr. als der erweiterte Dolmen modern wird. Court cairn zu dt. Steinaufschichtungen mit Hof (sogenannte Hofgräber) sind insbesondere in Ulster, Nordirland und Schottland zu finden und erstmalig ab 4150 v. Chr. zu finden.
Portal-Dolmen sind eine irische und englische Sitte und tauchen bereits ab 4100 v. Chr. vereinzelt auf. England und Irland sind über das versunkene Doggerland einst Teil der Gesamteuropäischen Kultur im Norden Europas gewesen, ihre Trennung erfolgte erst durch das Versinken der Landbrücke um ca. 3500 BC.
Ganggräber tauchen anschliessend in den Niederlande und Nordwestdeutschland um ca. 3700 v. Chr. Langdolmen entstehen auf Jütland um etwa 3700 v. Chr., Ganggräber dagegen ab ca. 3500 v. Chr. im Bereich der westlichen TRB (Wartberger Kultur) in Hessen auf . In Norwegen beginnt der Bau von Dolmen um ca. 3700 v. Chr.. In in Mecklenburg-Vorpommern erscheinen Ganggräber um etwa 3100 v. Chr. in Polen dagegen erst um ca. 2950 v. Chr.
Literatur dazu:
Beier, Hans Jürgen (1992) Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire in den fünf neuen ostdeutschen Bundesländern (ehemals DDR)—eine Bestandsaufnahme. Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 33, 416–438.
Veit, Ulrich (1993) Kollektivbestattung im nord- und westeuropäischen Neolithikum. Bonner Jahrbücher 193, 1–44.
Müller, Johannes (1997), absolutchronologische Datierung der europäischen Megalithik
 
 
Rekorde:
Das längste Hünenbett ist in Dänemark nach der Kardyb Dysse zwischen Tastum und Kobberup und misst 185 Meter.
Lindeskov auf Fünnen ist das zweitlängste Hünenbett mit einer Länge von 168 Meter. Das längste deutsche Hünenbett liegt im Sachsenwald in Schleswig-Holstein und misst 154 Meter.
Im Tschechischen Březno (dt. Briesen) im nordböhmischen Louny (dt. Laun) ist eine Anlage vom „Niedźwiedź-Typ“ mit mind. 143 Meter.
In Polen ist die längste Einfassung eines kammerlosen Hünenbettes 130 Meter lang.
Diese außergewöhnlichen Längen kommen bereits bei frühesten megalithischen Monumenten der LBK (Baalberger, Bernburger) im Übergang zur Trichterbecherkultur vor.
Während in Rostock vorwiegend Großdolmen erbaut wurden, sind es in Schwerin mehr Ganggräber, in Niedersachsen sind es dagegen Hünenbetten. Auch Nachbestattungen der Kugelamphoren-Kultur wurden in Ganggräbern und anderen Megalithbauten gefunden. In Mecklenburg-Vorpommern sind 60% als Rundhügel (Tumuli) erbaut worden. Die Gleichzeitigkeit von rechteckigen und runden Hügeln ist ansonsten nirgends in Europa zu finden.
Ein letzter Rekord, der größte Tumulus Nordeuropas ist zwar gegenüber den Kurganen Asiens eher ein Zwerg, aber für Europa gigantisch. Man nennt ihn das Königsgrab von Seddin. Er ist einer von 7 Grabhügeln, ca. 9m hoch und 64m breit und bedeckt eine Fläche von 3196 qm und 16230 Kubikmeter Volumen. Errichtet wurde er wohl von der späten Lausitzer Kultur/Preworsk Kultur um ca. 950 v. Chr.
Das älteste „Fürstengrab“ von Nordeuropa ist der Fürst von Leubingen, er gehörte zur Aunjetitzer Kultur und sein Grab wurde um 1942 v. Chr. errichtet. Man kann ihn durchaus als ersten Fürst oder König bezeichnen.  Sein Grab setzt die Existenz von Stammesstrukturen vorraus und widerspricht damit der dummen Vorstellung das es noch keine Stämme in Deutschland gab.
 
Der Tumulus oder Kurgan
Der Tumulus ist der nordeuropäische Name, dem die Steppenform des Kurgan (ohne Zugang) und der englische Mound bzw. Cairn (Steinhügelaufschichtung) gegenüber steht. Dementsprechend beginnt auch die Megalithkultur am Asowschen Meer (Maikop Kultur) erst nach Kontakten mit dem Megalithischen Alteuropäern. So zeigt z.b. das Steinkammergrab von Züschen, Nordhessen ca. 4000-3000 BC aus der Wartenberg Kultur (westliche Trichterbecherkultur) mit eingeritzten Bildzeichen massive Ähnlichkeit mit Domen in Suchomi am nordöstlichem Schwarzen Meer bzw. den Dolmenformen im Nördlichen Kaukasus mit ihren charakteristischen runden Öffnungen, die auf ca. 3000-2000 BC datiert werden.
Sie belegen eindrucksvoll das westliche Trichterbecher schon früh in der nordöstlichen Schwarzmeer-Region unterwegs waren. Eine ähnliche Form findet sich auch in den jüngeren Megalithbauten von Palestina oder in Arslantepe in der zentralen Türkei. Vielleicht waren das keine Trichterbecher, aber die Idee dazu wanderte.
Gemeinsamkeiten im Bereich Kurganbau treten dagegen zwischen der Stichbandkeramik (östliche Trichterbecher) und der Cernavoda-Kultur im Nordwestlichem Schwarzem Meer auf, die über die Kugelamphorenkultur transportiert wird und die schliesslich in Abchasien und der Kura-Ebene fortgesetzt wird. Der gesamte Yamna-Horizont wurde offensichtlich von Auswanderern der Trichterbecherkultur also Gruppen von Schnurkeramikern, Kugelamphoren-Gruppen und Fatjanovo-Gruppen aufgelöst, während die Yamna-Kultur über den Kaukasus geht und in Anatolien bzw. Nordiran auftaucht. Das führte zum Ende der Yamnaya-Kultur. 
 

Großsteingrab Langeneichstädt mit Menhir-Nachbildung datiert auf 3600-2700 v. Chr.

Im Großsteingrab Langeneichstädt (3600 bis 2700 v. Chr.) in Sachsen-Anhalt wurde zudem eine 1,76 m große primitive Menhir-Stele sowie Kupfer und Bernstein gefunden. Die Statue zeigt die vereinfachte Darstellung einer Göttin und ein Axtmotiv als Statussymbol des Mannes.
 
Osbert Crawford, (ein Pionier der Luftbild-Archäologie) sieht die Augenfiguren aus dem Augentempel in Tell Brak in Syrien (antiker Name Nagar) sowie trichterbecherzeitliche Gefäße mit Gesichtsdarstellungen wie auch die iberische Keramik, z. B. von Los Millares (wo ebenfalls  Ganggräber gefunden wurden) oder Monte de Outeiro in einem Zusammenhang. In Europa wurden über 200 Menhir-Statuen gefunden, die aus der Zeit von 2500 bis 1800 v.Chr. stammen und plötzlich aufhören.
 
 
Tholos
Tholoi bezeichnet in der Forschung bronzezeitliche Rundbauten, vor allem Kuppelgräber des mediterranen Raumes und wird später auf Kuppelbauten schlechthin übertragen. In Südosteuropa finden wir die ältesten Tholoi oder tholosartige Bauten in den zypriotischen Anlagen von Chirokitia, die ihrerseits womöglich levantinische Vorläufer oder Nachfolger zu haben scheinen (Jerf el Ahmar). Tholosartige Bauwerke kommen in fast allen mediterranen Kulturen der Metallzeit vor.
Auf Kreta wurden Tholosgräber gefunden, die aus der frühen Bronzezeit stammen. Meistens befinden sich diese im Süden der Insel, große Funde wurden insbesondere in der Messara-Hochebene und deren Umgebung gemacht. Dort wurden 75 (auf der ganzen Insel sind es 94) Tholosgräber entdeckt. 25 der im Süden Kretas gefundenen Tholosgräber (dort wurden etwa 50 datierbare Tholoi gefunden) wurden in die Zeitstufe Frühminoisch I datiert. Es handelt sich dabei um relativ kleine Kuppelgräber, die etwa 5,50 Meter im Durchmesser haben.
 
Ein Kulturtransfer der Eisenzeit scheinen die Bienenkorbartige Bauten (engl. Beehive-huts, ir. Clochán, plur. Clocháin, Bienenstock-Hüte) in Westeuropa zu sein, deren Kuppel aus Kraggewölben in Trockenmauerwerkstechnik bestehen. Sie sind besonders in der Eisenzeit auf der Iberischen Halbinsel, Frankreich und England beliebt. Ähnliche Formen sind die Druidenhäuser (engl. druids‘ houses) oder franz. borie oder cahute, capitelle, cabanes genannt.
 

Aus der Forschungsgeschichte

Der erste der auf die Idee kam, das die herkömmlichen Thesen von Indien als Urheimat nicht stimmen können, war Karl Penka der 1893 aus anthropologischen Gründen die Vermutung einer nordeuropäischen Heimat formulierte, die er mit dem indischen Begriff der Arier bezeichnete. Damit begann eine verhängnisvolle Reihe von Interpretationen die aufgeladen mit Vorurteilen gegen Juden, Slawen, Sinti-Roma und sonstigen Volksgruppen schliesslich von den Nazis begeistert aufgegriffen und zur Rassenidiologie der NS wurde.
Wenn wir davon ausgehen, das in Nordeuropa eben doch etwas Entscheidendes passierte, dann wird klar das die NS-Forscher immer wieder (zu unserem Unglück) das Glück hatten und irgendwas fanden, was ihre Rassenthese halbwegs zu belegen schien.
Natürlich war die Forschung noch nicht soweit entwickelt. Datierungen waren eher Schätzungen.

Als der letzte Vertreter dieser Forschungsrichtung gilt Walther Steller, der 1971 verstarb und von den Vertriebenenverbänden der Schlesier unterstützt wurde, die daran ihren Anspruch auf die verlorenen dt. Gebiete im Osten fest machten. Sein heftigster Gegner war Wolfgang H. Fritze der 1991 verstarb.
Letztendlich konnten die sich wohl beide nicht leiden und so weisen wohl beide erhebliche Fehlurteile auf.

Um 1960 kam schliesslich auch die Kurganthese auf, die den nach Antwort Suchenden eine Antwort gab.
Doch je mehr sie Erkenntnisse sammelten, desto mehr schälte sich heraus, das die Kurganthese an allen Ecken und Enden hinkt. Schliesslich kam die von der Keltenforschung der nächste Anschub der durch eine oberflächliche Genforschung zunächst bestätigt schien, aber letztendlich nicht die Unmengen an Kreisanlagen erklärt, die man weiterhin mit der Kurgantheorie erklären will und so Keltentheorie und Kurgantheorie kombiniert.
Bedauerlich ist auch das die Entwicklung eines Slawentums in Abgrenzung zu Germanen schliesslich jeglichen Einfluss von Germanen leugneten.

Alles in allem ist jedoch weder das Slawentum asiatischen Ursprungs, noch kann man von einer nordischen Rasse sprechen. Der Begriff der Rasse impliziert einen genetischen Abstand den eigentlich die ganze Menschheit nicht aufzuweisen hat. Es handelt sich bestenfalls um Phänotypen, also ein äußeres Erscheinungsbild das sich von Kontinent zu Kontinent etwas verändert.
Und das nur Westgermanen das nordische Aussehen erklären, lässt sich auch nicht belegen, denn dummerweise sind die blonden blassen Typen eher im Osten rund um die Ostsee zu finden, während Westeuropa eher zu braunen Haaren neigt.

Auf der anderen Seite kann aber der Umbruch der Genetik in Europa nur durch ein besonderes Ereignis ausgelöst worden sein, das zeitgleich zur Ausbreitung einer frühen indogermanischen Sprache führte.

Und das ausgerechnet auf dem germanischem Siedlungsgebiet ein solcher Wendepunkt auftritt, liegt daran, das sich hier sehr verschiedene Kulturen mit all ihrem Wissen miteinander mischten. Heraus kam eine innovative Kultur mit einigen Wettbewerbsvorteilen.

Ich habe mich hier auf möglichst frische neuste Ergebnisse gestützt. Mag sein das sie falsch sind, dann muss man das akzeptieren. Andernfalls muss man damit umgehen lernen, wenn sie richtig ist. Auf jeden Fall besteht eine gewisse kulturelle Kontinuität von den Kulturen des ausgehenden Neolithikums (TRB) in Germanien bis zur heutigen Bevölkerung. Natürlich hat sich die ursprüngliche TRB-DNA längst verändert, und lebt nun mehrfach mutiert in den nachfolgenden Generationen. Immerhin liegen ja Jahrtausende dazwischen und nichts blieb wie es war. Die alte DNA wurde im hohem Maße von den Urnenfeldern überflutet und nach Osten abgedrängt. Daher dominiert sie heute insbesondere Polen und den Ostseeraum, aber so ein bisschen ist noch da. Dazu kommt, das inzwischen zahlreiche neue Einwanderer auftauchten. Aber die Einwanderer haben auch Kultur übernommen, gepflegt, ergänzt, weiter entwickelt und weiter getragen.
Viele kamen und gingen und jede hinterließ ihre Spuren: Glockenbecher, Urnenfelder, Hallstätter, Römer, Gallier, Juden, Türken, Italiener usw.  Kontinuität ist also relativ zu sehen.
Fakt ist das meine Forschung nicht auf Nazi-Idiologie beruht und diese auch nicht unterstützen will. Letztendlich sollte man es schlichtweg so sehen, das Germanen, Skandinavier, Balten, Slawen auf ein gemeinsames Erbe zurück blicken, das eben nicht nur Westgermanisch oder Nordgermanisch, sondern auch Ostgermanisch, Baltisch oder Slawisch ist. In jeder dieser Kulturen lebt ein Stück uraltes Europa weiter, sei es in Mythen, in Märchen, Gebräuchen oder Ritualen.


fehlverhaltenZu guter Letzt sei noch erwähnt, natürlich hab ich nicht selbst jedes Grab ausgegraben, sondern auf Forschungsdaten und Publikationen zurückgegriffen. Aber tausende Steinchen zusammenzutragen und daraus eine Theorie zu formulieren macht auch Arbeit und es gab schon genug Wissenschaftler die ihre angeblichen Erfolge durch puren Ideenklau erzielt haben. Ich werd so nach und nach eine Recherche- und Referenzliste anlegen, aber die wird lang – sehr sehr sehr lang. Und das dauert halt eine Weile.

Diskussionen

10 Gedanken zu “Das Megalith-Zeitalter

  1. Gibt es Literatur/Quelle zum Hilfs-Terminus Woodpicker = Holzspecht?

    Verfasst von Gabriel Foco | 08/01/2021, 11:28 AM
    • Nee das ist eine Erfindung von mir – nach dem Holzspecht in Englisch „Woodpicker“, weil sie ihre Häuser vorwiegend aus Baumstämme bauen im Gegensatz zu den Pfahlbauern die eher auf Stelzen bauen oder mediterrane Bauten die aus Koralle oder Stein sind.

      Verfasst von Vanalander | 16/03/2021, 9:47 PM
  2. Hello,

    Thanks you for you aditional information and overview. The BBC horizon first Britons does not suggest farming by the way. They found cereals as part of the foodstaple most probably an import product.

    You have given me many leads to investigate further, thanks.

    Verfasst von Hrodberht Slee | 17/10/2015, 5:24 AM
  3. Hello,

    I am writing from the Netherlands where we still have several megalithic “Hunegraber” in the North. I see several megaliths everyday passing by to my work and it triggered my interest I try to figure out why they where actually constructed. How they are constructed fascinates people most about them but not much is known of what their culture and ideas where. I try to make sense of that.

    These Neolithic farmers lived in a constantly changing landscape. The water levels where not settled and, in my view, rising water levels was one of their biggest practical concerns. I do not know if Neolithic people made a connection between moon and tide of the sea. If they did the moon would have been something to keep a close eye on and could also explain why the moon in the North of Europe was important. Your explanation about hunting in moonlight is also very interesting I have never thought about that before. It also connects hunting the moon and shamanism.

    The drowning of Doggerland, as you also describe on your website, was probably still part of Neolithic farmers myth and legends. I like to point out the program “BBC Horizon: The First Britons” aired Aug 2015. It shows proof that people living in Doggerland already had cereals that where only grown in the Middle-east at that time. Trade between north Europe and the Middle East was even in deep prehistory happening. With trade other ideas and perhaps religion traveled too.

    If this was also the route the sun-culture took and settled in this area I do not know. Not too far from the megaliths on the other side of the now disappeared marshes in Germany at Gölenkamp is the discovery site of the „Golden Cup“. I have read it is one of the oldest of its kind. Perhaps the cup belongs to the sun-culture, it is very poorly documented I have to say, but now we have already left Neolithic times.

    Neolithic farmers in north Europe where refugees from rising sea levels. Also in the Netherlands a wooden idol that is called “Mannetje van Willemstad” was found. It is datet 4450 BCE. It was found buried between the roots of an oak tree and covered soon after with peat. Suggesting an offering against rising water levels? The peat explains why it was conserved so well. The people who placed it belong most probably to Swifterbant-Kultur but this is not confirmed.

    The oak tree is also symbolic in later Germanic indo-european cultures perhaps a continuity from this deep pre-history times. I can only follow breadcrumbs like these back to our Neolithic “hunegraber” builders and build theories on what they mean and how they connect each other.

    Verfasst von Hrodberht Slee | 16/10/2015, 11:08 AM
    • Hi Hrodberht,
      the “Hunegraber“ (netherlands Hunebedden) is a late neolithic megalith stone tradition with early source in iberia. I think that is a result of the first europeans what came in contact with north africa capsien culture ca. 9000-7000 BC. The stone tradition began ca. 6500 BC in Iberia and is wandering from Iberia to middle Europe with the mtDNA HV, H and V. They started in north central europe around 5000-4500 BC, to the same time as came the first farmers ca. 4500 BC came in this region.
      In North europa is the wooden tradition much older. Lots of cultures like Ertebölle-Kultur (Grimstad und Nordmyra) or Swifterbant-Kultur (Mannetje van Willemstad) and germany (Bad Doberan, Braak, Johannisberg, Oberdorla, Possendorf, Westerweanna und Wittenmoor) have wooden idols. The source of this culture is a Wooden idol of west ural the 5 meter high Shigir Idol what is 11.000 years old. That was not a Oak, that was a Linde.
      Your Mannetje van Willemstad had a connect to the irish wooden Idol and i think it came with the kings of belger around 50 BC (Gallic war) to the british island and later zu irland. Most people think that is celtic, but real it is a part of belger tribes from north europe. The wales celtic is a rest of this belger tribes of wallonia (Wallis->Wallonia->Wales). This Belger tribe say from herself „we are germans“, but the archeological culture is celtic. One of this tribe was the Nemetes (Nemeter) and Atrebates/Arebates what came with Ariovist to Elsaß. Nemecy is the name of germans in slavic and hungarian language. They are the Nemed from the irish Lebor Gabála Érenn. That all is the region of Northwestblock or yDNA R1b-U106. You see, it is very complicate to say what is celtic what is germanic.

      The LBK had not much time to live in doggerland. This imagination of a agrar lifestyle in doggerland is false. Doggerland is more swamp and moor landscape with a great channel river, not really good for farmworking. This is Vanic Land, good for hunter and gatherer and for a lifestyle of fishers, for a moon culture.
      The LBK had not builded Dolmens and other megalith structures. Only the cardial-impresso cultures in mix with iberian megaliths (like La hoguette kulture) had builded dolmens and other megalith structures.
      That is found by the site of Gurgy Les Noisats what have mtDNA H (from iberian megaliths) and from 4200 BC a mtDNA from anatolian farmers. In the 3000 BC site from Treilles, Aveyron we found yDNA G2a (in a mix of hunter and gatherer mtDNA or anatolian farmers mtDNA). Result: Megalithic in netherlands (and north central europe) is a late culture contact phenomen in neolithicum.

      The best found of a hunter and gatherer culture is the Loschbour site in Heffingen Luxemburg, 6220-5990 BC, yDNa I2a1, mtDNA U5b1a (northeuropean Hunter and Gatherer before they have connect to megalithic cultures). You see, that is very different to Trelles.
      This Loschbour man was a member of the middle rhine hunter and gatherer and came later in contact with a megalith group of La Hoguette Kultur around 5000-4500 BC. His children learned from this megalith groups to build a hunengrab.

      For all mesolithic cultures was the contact to the forefathers important. In this context is the Hunengrab a location for the forefathers from megalith peoples, what came around 5000-4500 BC to north central europe. We can not more understand the mystery of her worldview.

      The first britons is mostly the culture of bellbeaker.
      The golden cup of Spöllberg bei Gölenkamp has a parallele in the Box of Skeldal. That is ca. 1950 – 1700 BC, Aunjetitz culture (Únìtice culture) found in foreign lands. The Aunjetitz culture is found from eastgermany over poland, tschechien, slovakia, moldavia to ukraine. That is the route weichsel (vistula) to southern bug, bastarne route, gotic route, vandalic route. A standart route for all germans.
      In the same time (ca. 1600 BC) is buried the nebra disc with zinn from cornwall and copper from mitterberg in austria. It seems the first britons was a part of germanic european network of Bellbeaker and her docu is political correct „very british“. The most british people have a anglesaxon genetic.
      Look here Das erste Aunjetitzer Metallgefäß in der Fremde

      Verfasst von Vanalander | 16/10/2015, 11:14 PM
  4. Hello,

    I recently discovered your website and find your historical overviews very interesting. I do read and speak German but cannot write it very well so here my remark is in English.

    I live very close to some TRB West megaliths and recently came across research that links the passage grave entrance orientation to the moon rising. („2006 Gonzale Costa Ferrer – Orientation of megalithic monuments in Germany and the Netherlands“) If true it would give us a lot more insight in the peoples thoughts and ritual world at that time. The cycle of the moon has facinated pre historic people for ages.

    A group of 12 pits where excavated in Aberdeenshire that appear to mimic the phases of the moon to track lunar
    months over the course of a year. Researched by the University of Birmingham they date it back 10,000 years.
    Even 3000 years after the TRB megaliths a moon calendar is the basis of the Magdalenenberg tomb in southern Germany. A very different location, time and culture but there could be continuity perhaps? The moon has always been an important part of mythology. It is also linked to fertility of women in some cultures.

    It would be an interesting subject to have more research to see how the moon cultures influenced European history and pre-history. I have not read all your online pages maybe I did miss some articles but a search did not yield much on keyword “mond”. I would be very interested to read your interpretation of the moon cultures in Europe sometime.

    Verfasst von Hrodberht Slee | 02/10/2015, 10:26 AM
    • Hi Hrodberht, tell me, from which country do you come?
      That is a very good point. I think you’re on the right track. I believe that all northern cultures were „Moon cultures“ – the central northeuropeans (Ertebølle cultures and others) and the northern easteuropean Swiderian culture of mesolithic hunter and gatherer. For a hunter is the moonlight more important for his hunting and for a fisher is moonlight a very good time for fishing. For all animals like deers and fishes is the twighlight time the best time to food. In the hot sun, all animals sleeping. A hunter need a moonlight and a sea wind direction. The Wind god is a son of moon. His symbol is a bird.

      The anatolian farmers, Vinca and LBK was not a „moon cultures“, there were a „sun cultures“. For a farmer is the sun light very important. The sun helps to find Seashells, they reflect the sunlight. The european sunligh symbol is a spirale like a Seashell.
      The remix culture of TRB was dominated by hunter and gatherer, her cult was dominated from moon, but with a new family member the „sun“.

      The religion of this proto-germans is unknown, but i think they is inspired of animal world like Eber, Deer, Bear, Horse, Wisent, Birds etc.
      The oldest gods is a Wooden idol (Swiderian Culture, etablish in TRB/Corded Ware Time mind. ca. 7000 Years old) and a Lion man (Central Europe mind. 10.000 years old)
      That all was the Vanes Bronze age folk. The folk of Ases is a Iron Age folk, what came ca. 1200-1000 BC.

      Maeonia is the name of early Lydians (Lydian->Lesbos-Stele->Villanova culture and
      Northsyrian/Kilikian Seapeoples->Mailand->Ligurian->Hallstatt culture->Proto celts)
      The german ironage God of Ases is Tiu/Zius/Tuisto (Greek: Zeus; Baltic Dievs; Indoarian Deva andere Varianten Deo/Theo). His son is Mannus/Mani (avestian Māvangh; Baltic; Mēness/Mėnulis; Lydian Mānes; Avestan; Manušciθra), father of mankind.
      The ironage german sungod is Sunna (Sumer: Sin, Indoarian Soma, Akkad: Su’en, Babylon: Sin; Assyrian; Samas, Baltic: Saul, Latin: Sol)
      God Wotan/Wooden is a product of west germans from ca. 200 BC and God Odin is a product of gotic Myths around 400 AD.
      That is my interpretation. Greetings

      Verfasst von Vanalander | 06/10/2015, 12:14 AM
  5. Lieber Verfasser dieser Seite,
    leider habe ich deinen Namen hier nicht gefunden, deshalb diese sehr unpersönliche Anrede.
    Also, was du hier zusammengetragen hast, hat mich schlichtweg umgehauen (im positiven Sinne), da ich selbst Ur- und Frühgeschichte vor langer Zeit zuletzt in Freiburg bei Prof. Sangmeister studiert habe. Nun bin ich im Ruhestand und habe für viele Dinge Zeit. Gern würde ich zu dem, was du hier zusammengetragen hast mehr erfahren, auch deine Intention dazu und ob das dargestellte Geschichtsbild den letzten Forschungsstand wiedergibt.

    Bin ganz zufällig auf ihre Seite gestoßen, da ich etwas über Flugscheiben gesucht hatte und so landet man plötzlich bei einer slawischen Burg in Altgolßen. Sie können mich auch gern über meine E-Mail-Adresse kontaktieren. Würde mich sehr freuen.
    Herzliche Grüße

    Verfasst von Friedland | 21/10/2013, 7:21 PM
    • Hi und hallo,
      diese (meine) Theorie beruht durchaus auf neuste Forschungsergebnisse. Sie zieht nur völlig andere neue Schlüsse.
      Das geht alles noch viel viel viel viel weiter…

      Verfasst von Vanalander | 21/10/2013, 7:41 PM

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