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Die Neueuropäer – Kelten, Westgermanen, Belger und Schweizer

Ethymologie – Wie die Kelten, Germanen, Belger und Schweizer zu ihrem Namen kamen

Eine Merkwürdigkeit ist die Tatsache das der Begriff Germanen und Kelten relativ spät auftaucht, wobei doch klar ist das nördlich der Römer in jedem Fall Menschen lebten. Da stellt sich die Frage, warum das so ist und wie die Menschen vorher genannt wurden?

Daher haben wir diese Einwanderergruppe mal unter dem Begriff Neueuropäer zusammen gefasst, wobei neu wohl eher relativ zu sehen ist.

Die Antwort ist so einfach wie banal. Die Germanen werden wie alle linksrheinischen nördlichen Barbaren bis zur Eroberung Galliens durch Caesar als Gallier betrachtet, ob sie gallisch sprachen, dafür gibt es keinerlei Beweis.
Das gleiche gilt für die Völker Osteuropas, die den Römern unbekannt waren.
Gallier oder Germanen ist nichts weiter als ein Synonym für Barbaren. Das können alle möglichen Völker sein.

Das sich jedoch schon Glockenbecher und Urnenfeldern längst auch in Frankreich ausgebreitet haben, wird schlichtweg ignoriert. Die werden kollektiv zu Kelten erklärt. Wahrscheinlicher ist jedoch das es zu einer Ethogenese von Zuwanderern und Alteuropäern kam, in deren Verlauf es zu einer Kreolisierung der Altsprache und der Zuwanderersprache kam, aus der sich nach und nach weitere Germanische und Keltische Sprachen entwickelten.

Frühe La-Tene Kultur

Frühe La-Tene Kultur ist noch keine Keltische Kultur

Bis zu Caesar sind Germanen lediglich ein einziges Mal erwähnt worden. Und auch die Gallier selbst sind eher nebulös als Gaul bezeichnet. Das bezieht sich jedoch nur auf Oberitalien. Frankreich ist also noch eine ganze Weile völlig unbekannt, ebenso Belger. Im Blickpunkt des Römischen Reiches steht lediglich die Adriaküste einschliesslich Griechenland, Norditalien und eine kleine Ecke in Pannonien (das ursprüngliche Venetien usw.).
Erst seit dem Sieg über Hannibal gibt es auch Iberien. Viel größer ist die römische Welt nicht. Ein Großteil der Waren kommt über den Seeweg, sodaß sich ihr Wissen nur auf Küstenkolonien beschränkt.

Alle Beweise sind Sprachrekonstruktionen, Theorien, zweifelhafte Etymologien und Keltische Handelsware und Hinweise auf Bräuche. Zweifellos dürften die letzten Einwanderer Europas für die Alteuropäer sehr interessant gewesen sein, brachte sie doch neue Techniken, neues Wissen und neue Bräuche mit. Da wird so einiges kopiert worden sein, von den Alteuropäern wie auch von den Einwanderern.

Wie schnell man sich irren kann, zeigt folgender Vergleich:
Vor nicht mal 10 Jahren hätte man jeden für bekloppt erklärt der behaupten würde, das es massenhaft Dinosaurier mit Federn gab. Und das ausgerechnet das Huhn der nächste lebende Verwandte des T-Rex sein soll, dürfte so manches Weltbild komplett erschüttern. Immerhin gibt es unzählige Bücher die das Gegenteil behaupten. An Beweisen mangelt es also nicht.
Ähnliche Überraschungen hält auch die Ausbreitung der Menschen bereit.

Wer sind die Kelten

Der Begriff Kelten geht auf griechische Überlieferungen u.a. von Herodot (490/480 v. Chr.; † um 424 v. Chr.) zurück, wonach man als Keltoi zum einen Stämme an den Quellen der Donau und zum anderen im Hinterland von Massilia (Marseille) bezeichnet hat. Diese Stämme im Hinterland von Massilia hätten sich selbst Kelten genannt, seien aber von den Römern Gallier genannt worden.

So jedenfalls entstand der Mythos von einer gigantischen keltischen Flächenkultur, für die es praktisch kaum überlieferte Hinweise einer „Keltenwanderung“ gibt und die auch noch im Widerspruch zur Genetik und Überlieferung steht.
Zwar sind einige Wanderung von Kelten belegt, diese führen aber nach Italien und Griechenland sowie einer keltischen Exklave in Anatolien.
Untersuchungen in Böhmen zeigen das diese Kelten einheimische Bevölkerung war, die die Innovationen der Kelten aufgriff und diese Mode kopierte, bis sie schliesslich Teil ihrer Kultur wurde. Dies trifft vermutlich auf alle Stämme des „Herkynischen Waldes“ zu, also vom Main bis zur Theiß (die südlichen Suebenstämme der Narister/Varister, Vangionen, Junghurten, Makromannen, Quaden und ihre Vasallenstämme der Boi, Osi und Buri). Nur auf dem Glauberg lebte im 6. Jhd. v. Chr. ein echter Keltenfürst. Es gab also schon Kelten an den Quellen der Donau, aber vermutlich war die ganze Urnenfeldkultur in der Nordschweiz, Süddeutschland, Österreich und Tschechien (Herkynischer Wald=Mittelgebirgskette) zu einer Mischkultur geworden, die sich selbst zu den germanischen Sueben zählte. Möglicherweise zählte auch Südostfrankreich dazu.
Das Phänomen der Brandbestattung breitete sich von Illyrien über Pannonien und schliesslich über ganz Zentraleuropa aus.

An der Mündung der Donau lebten zu dieser Zeit Thraker und Geten, die durch Darius bekundet sind. Daker sind vor allen Dingen durch die Makedonen und Römer bekundet. Es ist durchaus möglich, das man Daker, Geten oder Thraker als Kelten bezeichnete, worunter man schlichtweg Barbaren verstand.
Die Geten scheinen sich jedoch um 500 v. Chr. an der Donaumündung angesiedelt zu haben, waren kurz darauf Teil des Odrysenreiches. 360 BC wurden sie von Skythen unter Atheas erobert, wurden gleich darauf unter Philipp von Makedonien Teil von Makedonien und damit auch Teil des Alexander-Reiches. Im ersten Jahrhundert wurden sie von den Kelten des Brennus geschlagen und die Königsnamen klingen zu dieser Zeit keltisch. Dann gingen sie ein Bündnis mit Eupator von Pontus ein, der 72 v. Chr. von dem L. Licinius
Lucullus unterworfen wurde. Dem Aufstand des Dakers Burebista schlossen sich die
Getenherrscher Dapyx & Zyraxes an. Doch an 46 v. Chr. beginnt die Romanisierung der Geten, bis 106 n.Chr. ihr letzter König Dekebalos von Trajan beseitigt wurde. Seitdem gehörte Getien zum Römischen Reich. Bis die Goten um 208 n.Chr. erschienen und um 251 n. Chr. Dakien einschliesslich Getien besetzten, wobei sie in der Schlacht bei Abrittus-Hisarlakden den römischen Kaiser Decius töteten. Nachdem die Goten 269 auch Kaiser Gallienus töteten, wurden sie durch den Römer Claudius II. Gothicus bei Nisch in Serbien geschlagen und mussten 271 Dakien und Getien aufgeben. 281 siedelte der Römische Kaiser dort an der Donaumündung (Peuke) verdrängte Bastarnen an, denen 376 Terwinger Visigoten folgten, die vor den Hunnen ins römische Reich auswichen. Die Geten wurden also seit spätestens 281 massiv germanisiert und zu einem Teil der Visigoten.

Andererseits sind keltoi im Hinterland von Massilia von Herodot bekundet, der dies von Phokäische Griechen erfahren haben muss. Laut Römer dürfte der Stamm der Volcae oberhalb von Massilia gelebt haben, dieser ist auch in den römischen triumphales festi unter Augustus um 12 BC belegt.

Gallo leitet sich von Gallus ab, also lateinisch für „Huhn“. Die Römer betitelten u.a. die Zeit nach dem Hahnenschrei. So nannte sie die sogenannte tote Stunde (zwischen 2 und 3 Uhr Nachts) Gallicinum. Belegt ist das Römer ausgesprochene Hühner-Fans waren, wie zahlreiche Darstellungen belegen. So waren wohl Kampfhähne die „Gladiatoren des kleinen Mannes“.

Womöglich verstanden Römer unter Gallier einfach Hühnerhalter, was den stolzen Kelten wahrlich nicht schmecken kann. Gut möglich das Haushühner mehr oder weniger über Massilia und andere phokäische oder phönizische Kolonien in Venetien (Villanova) und Iberien Einzug nach Europa hielt.

Die ersten Funde in Mitteleuropa stammen aus der frühen Eisenzeit (Hallstattkultur) von der Heuneburg bei Hundersingen. Die damaligen Hühner waren noch gut flugfähig, weniger standorttreu als heutige Rassen und wurden ständig im Stall gehalten. Auch aus Spanien sind eisenzeitliche Hühnerreste bekannt, hier erfolgte die Einführung vermutlich durch die Phönizier. Aus dem 5./4. Jahrhundert v. Chr. stammen Funde in der Schweiz (Gelterkinden und Möhlin).

Der triumphierende gallische Hahn - Soldatendenkmal in La Rochelle, Frankreich

Der triumphierende gallische Hahn – Soldatendenkmal in La Rochelle, Frankreich

Im griechischen Kulturraum sind Hühner bei Homer noch nicht erwähnt, auf schwarzfigurigen griechischen Vasen sind sie aber bereits relativ häufig abgebildet; sie wurden vermutlich hauptsächlich zum Hahnenkampf gehalten. Sie dienten auch als Kennzeichen auf den Schilden der Krieger.

Und damit hätten wir auch die Begründung, warum Römer diese Krieger Gallier nannten, sie hatten wohl schlicht und einfach Kampfhähne auf ihren Schilden gemalt. Auch die Gemeinde Wallonien in Belgien sowie Orte wie Haan in NRW und Hanau in Hessen führen den Hahn im Wappen oder Namen. Es scheint also dort eine gewisse „Hühnertradition“ zu geben.

Der Begriff der Belger dürfte sich von Bel und vac ableiten, Bellovaci bedeutet soviel wie „Edel sprechen“ im Sinne von gerechte Worte.
Man darf hier einen Zusammenhang mit Baal alias Bel, dem Phönizischem Gott vermuten. Die uralte Übersetzung bedeutet wohl soviel wie „Herr“ oder „Domus“, also jemand der Rechte hat, wird aber auch mit schön assoziiert. Vac ist im Sanskrit und frühen Indoiranischen Sprachen ein Wort für „Sprache/sprechen“ und wird mit „wahr“ assoziiert.
Offenbar hatten die Belger ein unerschütterliches Selbstvertrauen.
Im Falle der Bellovaci, ist das wohl eine Lateinisierung der Belger, wobei sich Belger wohl wegen Caesar durchsetzt, denn die Belger behaupteten Germanen zu sein.
Übersetzt man Bel-Ger kommt also sowas wie Baal-Germanen raus, was sich durchaus mit den Aussagen der Belger deckt, das sie von Germanen abstammen. Und das deckt sich auch mit den Barkiden, mit Hannibal und Hasdrubal, die ja nicht umsonst das „bal“ hinten dran.

Die Widersprüche in der angeblichen Kelten-Geschichte:

Beispiel:
Noch um 400 n. Chr. sagte Hieronymus: »Die Galater haben neben dem Griechischen, das alle Personen im Osten sprechen, noch ihre eigene Sprache, ziemlich ähnlich wie die der Treverer«. (Hieronymos: Commentarius in Epistulam ad Galatas 2,3). Laut Tacitus erhoben die Treverer besonders ehrgeizig Anspruch darauf, germanischen Ursprungs zu sein und sich so von den geschlagenen Galliern abheben zu können.(Tacitus, Germania 28; Strabon 4,3,4.).
Der Name der Treverer deutet auf die Trebia, einem Fluss im Norden Italiens im Gebiet der Liguren wo Hannibal im Herbst 218 BC einen großen Sieg gegen die Römer errang. Hannibal lagerte im Sommer bei Carpentium und vor der Apeninenüberquerung bei den Insubriern, wo er seine aus Iberien stammenden Soldaten noch vor dem Winter entließ, während er im Frühjahr in Norditalien die Kelten für den Krieg ins Innere Italiens anwarb.
Laut der Berechnungen muss er mind. 20.000 Krieger über die Alpen geführt haben. Dazu kommt der Tross aus Frauen und Kinder. Die selbe Menge dürfte Mago nach Norden geführt haben. Wenn sie also mind 40.000 Krieger zwischen Carpentium und Norditalien entließen, ist das eine regelrechte Invasion phönizisch/punisch stark beeinflusster Iberer.

Dabei wäre es durchaus möglich, dass sich die ehemaligen Soldaten Hannibals selbst den Namen Trebia gaben, zu Ehren ihres großartigen Sieges von 218 BC an der Trebia, wo Hannibal die erste große Schlacht im Kernland Roms gegen Tiberius Sempronius Longus gewann. Dies würde bedeuten das die Treverer von Hannibal nahe dem ursprünglichem Gebiet der Tolistobogier, Tektosagen und Trokmer  (die drei Stämme der Galater) in der Gegend von Toledo, (römische Province Narbonensis) nordöstlich der Pyrenäen (spanisch Pirineos, wohl griechischen Ursprungs) lebten, dann von Hannibal angeworben wurden, in die Schlacht an der Trebia zogen und kurz vor dem Winter aus der Armee entlassen wurden.
Rund 200 Jahre später tauchen sie viel nördlicher am Rhein in der Gegend um Trier auf, wo sie bereits eine Siedlung als Sitz ihres Stammesführers errichtet hatten.

Das Rhöne-Tal wurde schon seit 700 Jahren von Phokäischen Griechen angesteuert, die dort erst Wein importierten und schliesslich wurde die Bevölkerung selbst zu Weinherstellern die nun ihrerseits nun zu Lieferanten wurden. Sie belieferten nicht nur den Rhein mit Wein (z.B. die Heuneburg), sondern auch die Etrusker und Römer.

Das heißt die Stämme der Narbonensis waren sicherlich ein vorwiegend griechisch-alteuropäisches Gemisch, das bereits vor den Griechen enge Verbindungen zu Korsika pflegte und andererseits zur südlichen Ausdehnung der Urnenfelder Kultur gehörte.
Die ist jedoch genetisch schon von der Golaseca-Kultur bzw. Hallstatt-Kultur beeinflusst. Ihre Nähe zum Alpenraum und Mitteleuropa bestand also schon in der Urnenfelderzeit.

Die Urnenfelder Kultur erstreckte sich bis ins Ebro-Gebiet und der nordöstlichen Mittelmeerküste Iberiens und wurde von den Griechen durch Emporion, Rhode (ev. Siedler aus Rhodos), Narbo, Massilia, Sarguntum mit einigen bedeutenden Handelskolonien bestückt und modernisiert.
Hier kommt es sicher zu einer Kreolisierung der alteuropäischen Sprache der späten Cardialkultur (Epicardial), der darauffolgenden Glockenbecher- und Urnenfelderkultur mit den griechischen Handelskolonien, wobei die phokäischen Griechen als Eisenvolk sicherlich die Elite bildete und so auch die Sprache prägte. Hier könnte sich also die alteuropäische Satemsprache durch Kreolisierung zur Kentumsprache verwandelt haben.
Möglich wäre als Ergebnis ein proto-keltisch als Neuschöpfung, was sich im gesamten Hinterland der griechischen Kolonien verbreitete und was die Griechen als Iberos bezeichneten.

Keltiberische Sprachfunde sind bisher nur etwas südlicher im Einfluss des griechischem Sarguntum und in den von Puniern eroberten Regionen zu finden.
Auffallend ist die Nähe zu dem Baskischem Sprachgebiet. Caesars Andeutung das die Aquitanier nicht Kelten seien, hängt möglicherweise damit zusammen, das die Baskische Sprache von Cantabrien über das Baskenland bis in den Raum Aquitanien reichte, was dem Stamm der Vaccai entspricht, die sich wohl in nördliche Vaccai (Arevaken) und südliche Vaccai aufteilten und direkte Nachbarn der Keltischen Vettones und Lusitani waren. Westlich davon lebten die Carpetani und die Celtiberi als neu vermischte Iberer die von Sarguntum bis nach Narbo (Narbonensis) unter griechischen Einflüssen stehen.
Sarguntum und Narbo wurden dabei von den phokäischen Griechen aus Massilia gegründet und gehörte damit zu ihrem Handelsnetz. Das Szenario würde die Ähnlichkeit der Sprache sehr gut erklären.

Die Baskische Frage
Schaut man sich das Baskisch an, so gibt es durchaus Überschneidungen mit Gotisch und Germanisch die natürlich auch aus anderen Zeiten stammen können.

Baskisch: IK-a (Eins), Germanisch IK-, ek-  Pronomen: ein- ,
Baskisch: SEI (Sechs),  Krimgotisch  seis, Gotisch saíh-s,
Baskisch: EHUN (Hundert), Gotisch: A (ein)  HUND-a  (Hundert),
Baskisch: AIT-a (Vater), Gotisch: ATT-a (Vater),
Baskisch: AM-a (Mutter), Altnordisch: Amm-a (Großmutter),
Baskisch: HAR (nehmen), gotisch HAR-pon (haben, in die Hand nehmen),
Baskisch: KAR (tragen), engl. Carry ; (weg/her/hin/ab) KARREN
Baskisch: UTZ-u (hören), Gotisch: uz-an-an (ausatmen, ausklingen),
Baskisch: OSTIR-a (Venus), Altdeutsch: OSTRA (Osten, Öster-reich)
Baskisch: ZILHAR (Silber), Altdeutsch: SILUBAR, ZILBAR (Silber)
Baskisch: SUT-u (verbrennen), Mittelhochdeutsch: SOT (Brennen, SOD-brennen, Gesottenes)
Baskisch: GAR (Flamme), Deutsch: GAR-en, Slavisch: GOR-etj (brennen)
Baskisch: STAR (verbergen), Englisch: STOR-e (Vorhang)
Baskisch: STAL (verbergen), Altdeutsch: STEL-an (stehlen)
Ähnliche Verbingungen gibt es zum Griechischem oder zum Punischen/Phönizischen

Das hat allgemein nicht all zu viel Beweiskraft, sei aber hier mal erwähnt um die Offenheit für neue Thesen zu fördern. Vermutlich gibt es ähnliche Überschneidungen mit Französisch, Spanisch und Latein. Nichts ist unmöglich. Dazu gibt es eine interessante Theorie die Vaskonisch mit der Afrikanischen Sprache einer Dogon-Gruppe in Verbindung bringt, was vielleicht eine Folge von Anwerbung afrikanischer Krieger durch die Karthager sein könnte. Genetische Berechnungen die dem speziellem Zweig des baskischen yDNA R1b-Stammes ein Alter von ca. 2000 Jahren attestieren, unterstützen diese Möglichkeit.

Die genetische Nähe zur y-Haplogruppe G von Cantabrien, der Schweiz und Sardinien, die wiederum Ötzi am Nächsten steht und die Svessetani, die verräterische Nähe zur „Swiz“ haben,  (was erst 1386 nach einer Schlacht auftaucht und zur Swiss wird) aber auch die eher jüngeren Relikte der Megalithkultur sprechen ebenfalls dafür, das es hier eine uralte Verbindung mit Mitteleuropa gab, die erst durch das Auftauchen der Griechen aus dem kleinasiatischem Phokäa bzw. durch Phönizier und Punier getrennt wurde.
Die Svessetani (also das Svesse-Land) wurden 218 BC von Hannibal durchquert und 206 BC von den Römern  durch Scipio Africanus, dem Hannibal-Bezwinger unterworfen, der eine Rebellion iberischer Stämme dort nieder schlug. Es soll sogar ein Scipio-Tempel dort gegeben haben.
Dieser Bereich gelangte durch den Ebro-Vertrag zwischen Hannibals Bruder Hasdrubal mit Rom um 227-225 BC in den Einflussbereich der Römer und wurde mit der Zeit fleissig romanisiert.
Die zunehmende Anwesenheit der Römer die die Konkurrenz der Griechen beseitigen wollten, dürfte den Abzug der späteren Galater um 280 BC aus dem Gebiet der Narbonensis bewirkt haben.

In Galatien lassen sich zwar einzelne Latène-Fibeln nachweisen, doch kann dort nicht von einer keltischen Kultur im Sinne der Latène-Kultur die Rede sein; ausschlaggebend ist hier vielmehr der Beleg Hieronymus 700 Jahre später, wonach dort ein Dialekt ähnlich wie in der Gegend um Trier gesprochen wurde und die von der Antike bezeugte Einwanderung keltischer und thrakischer Stämme nach Anatolien. Es manifestierte sich die Gleichsetzung von Gallier in Frankreich mit den Galater in Kleinasien, dabei sind sie mindestens genauso nah an Goten, Geten oder Germanen dran. Und wieso sollte Trier keltisch gesprochen haben? Die Gleichsetzung ist wohl eher Wunschdenken.

Andersrum ist zu bedenken das Nemeter, Vangionen und Treverer auf der Route Basel-Straßburg-Trier (genauer gesagt jenseits von Straßburg) liegen, jener Route wo Ariovist einige Stämme (u.a. Nemeter und Vangionen) im Elsaß ansiedelte.

Linguistisch weist das Galatische enge Parallelen zum Lepontischen auf. Leptonisch wurde in der Gegend vom Lago Maggiore über Mailand bis zum Fluss Po gefunden und dürfte an das Stammesgebiet der Insubrer angrenzen, die aber erst im 4. Jhd. v. Chr. einwanderten, etwa gleichzeitig soll das Leptonische durch das Gallische verdrängt worden sein, das wiederum mit dem Leptonischen verwandt ist.
218 BC fand hier ebenfalls die Schlacht am Ticinus (Tessin, einem Nebenfluss des Po) im November 218 v. Chr. statt, wo Hannibal nach der Schlacht an der Rhöne seine zweite Schlacht gegen die Römer schlug.

Hannibal, Hastrubal und Mago, die drei punischen Barkiden die offensichtlich mehrere einheimische Stämme regelrecht rekrutierten, vermutlich auch für ihre Religion begeisterten und in ihrer Mythologie einflossen, sind also wesendlich für die Ausbreitung der Kelten.

Gallisch wurde laut Caesar von verschiedenen Volksstämmen in Teilen des heutigen Frankreichs links von Seine und Marne, rechts von Aquitanien und bis in die Schweiz und am Oberrhein gesprochen. Ob Caesar jemals Iberien besucht hat und ob es zu diesem Zeitpunkt noch von Phönizern, Griechen und Römern unberührte Stämme gab, ist fraglich. Der beste Kandidat dafür dürfte demnach die Baskische Sprache sein.

Die Römer bezeichneten Gallia cisalpina („Gallien diesseits der Alpen„), Gallia transalpina („Gallien jenseits der Alpen“), Gallia Narbonensis (Südostfrankreich) und Gallia Belgica (Nordostfrankreich und Belgien) sowie Gallia Lugdunensis (Zentralfrankreich) den Galliern zu. Sie ordneten den Gallier weder die Karpaten noch Dakien oder  Pannonien zu. Man darf daraus schliessen das es dort eine völlig andere Sprache gab.

Nunja, wenn jeder antike Historiker unter Gallien was anderes verstand, wird es schwierig zu entscheiden wer nun Gallier war und wer nicht. Das ist als wenn ein Perser Französisch und ein Afghane Albanisch hört und beide glauben, das müsse englisch sein weil sie England an der Adria oder Südfrankreich vermuten.

Die meisten Sprachreste des Celtiberischem stammen aus der Gegend von Numantia, die Hauptstadt der Celtiberer und nahe der Kolonien um Sagunt wo Hannibal die Stadt belagerte und dann kommt eine ganze Weile nichts. Das deutet wiederum auf die Anwesenheit von Numidiern im Punischem Heer hin, die vermutlich punisch sprachen aber aus Numidien kamen.
Keltiberisch wurde also von punisch beeinflusst.
Andersrum wurde das Keltisch in Narbonensis, Norditalien und dem Alpenraum inkl. der verschiedenen Alphabete (u.a. das Leptonische) zwischen den Kolonien von Massilia an der Rhöne bis zum Unterlauf des Po in Venetien wohl eher von Phokäischen Griechen aus Westanatolien beeinflusst. Dazu kommt die Besiedlung durch die Etrusker deren Sprache sicher auch aus Anatolien oder den Ionischen Inseln kommt, eventuell auch Lydisch.
Zweifellos sind sie von den Kolonisten beeinflusst, wenn sie nicht selbst aus der Ethogenese mit Kolonisten hervorgegangen sind und der Alteuropäische Anteil mit der Zeit verschwand, was viel wahrscheinlicher ist.

Letztendlich ist das Keltisch des Kontinent aber eine Trümmersprache, von der relativ wenig überliefert ist. Das meiste ist rekonstruiert und dabei ist fraglich wieviel von dieser Rekonstruktion tatsächlich stimmt. Wenn man aus Süddeutschland das keltische Wort Laufen und von Nordost-Italien das Wort Gehen kennt, kommt als gemeinsame Ursprache womöglich ein „Gaeufen“ heraus.
Ich hab bereits einige Beispiele gefunden wo genau das gemacht wurde, weil diese Indogermanisten nach der Schwackeliste gehen, ohne zu bedenken, dass die Sprachen oft auch alternative Wörter für die gleiche Sache benutzen. Wir z.b. können „reden, sagen, sprechen, erzählen, quatschen, palavern“ – ganz offensichtlich sind wir ein ziemlich gesprächiges Früchtchen…;-). Und auch ein Rad muss kein Rad sein, es kann eine Kugel, Kuller, rund, krumm, rollen, drehen, laufen, Reifen oder Ring sein. Wir können also nahezu jeden Gegenstand bestens mit anderen Wörtern umschreiben. Warum sollten andere Völker ausgerechnet unser Lieblingswort übernehmen? Wenn wir ihnen doch gleich ein dutzend Alternativen mit anbieten können? Diese Alternativen sind in der Schwackeliste der Indogermanisten garnicht drin.

Und noch merkwürdiger wird es, wenn man das rekonstruierte Wort gar noch mit einem heute existierenden Begriff der Waliser in Verbindung bringen will.
Die selbe Methode (Klangähnlichkeit) lehnt man beim Germanisch üblicherweise ab. Warum?

Dabei muss es gerade in Mitteleuropa eine lange Tradition der Sprache geben, weil alles über diese Gebiete transportiert wurde, also auch Innovationen und Fachbegriffe dazu. Noch schlimmer, man zieht es nichtmal in Erwägung, ob es nicht auch eine andere Herkunft geben könnte, immerhin muss dort zuvor noch eine Alteuropäische Sprache (Indogermanisch=Urgermanisch) gesprochen worden sein. Auch eine etruskische, griechische oder römische Entlehnung wäre möglich und wäre für einen Kreolisierungsprozess typisch. Aber wenn man nicht sucht, findet man auch nichts.

Euler und Badenheuer weisen ebenfalls darauf hin, „dass die Ausbreitung keltischer und als keltisch verstandener Anlagen und Artefakte aller Art“ im 1. Jahrtausend vor Christus „womöglich auch auf Handelsaktivitäten und die Ausbreitung keltischer Kulturtechniken und Bräuche“ zurückgehe. Die nicht nur in Deutschland zu beobachtende Diskrepanz zwischen dem archäologischen und dem linguistischen Befund sei jedenfalls noch nicht aufgelöst. Da Euler und Badenheuer eher zu denen gehören, die überall keltisch finden, belegt dieses Zurückrudern, das sie keltische Sprachwurzeln offenbar nicht sicher identifizieren können. Und sie gelten als führend in der Keltischen Linguistik.

Es gibt also jede Menge Widersprüche in der wissenschaftlichen Darstellung was genau keltisch/gallisch ist.

Darstellung eines iberischen Carpetani

Darstellung eines iberischen Carpetani/Turdetani/Bastetani in Hannibals Armee

Die Nähe von Carpentras, Nimes (Nemeton) auf Hannibal´s Alpenfeldzug durch das Gebiet der Volcae, die Einwanderung der Nemeter, Treverer und anderen im Elsaß durch Ariovist und die Bekundung dieser Stämme durch Caesar lässt die Gegend der Rhönemündung als Geburtsort einer keltischen Sprache erscheinen, die vermutlich auf eine Mischung von phokäisch mit dem Indoeuropäisch (Urgermanisch) beruht, durchaus interessant werden. Demnach würden sich Kelten darüber definieren, ob sie einen Hahn auf dem Schild tragen. Aber ob sie sich damit wirklich identifizierten? Zumindestens war ein Busch auf dem Helm offenbar recht beliebt in der Antike. Und auch von den Fenchu (ägyptisch für Phönizier) wurde berichtet das sie einen Busch auf ihrer Kopfbedeckung trugen.

Auch die historischen Germanen würden sich dann darüber definieren ob ihre Vorfahren in Hannibals Armee der Speerkrieger waren.
Das wäre eine völlig andere Sichtweise und hätte praktisch garnichts mit der La-Tene-Kultur oder der Einwanderung nach Europa zu tun.

Der Germanische Begriff für einen kastrierten Hahn ist übrigens Kapaun oder Kapphahn. Dem echten Kapaun werden bei dem operativen Eingriff auch sein Kamm und die Bartlappen abgeschnitten. Er wird im wahrsten Sinne geschröpft.

Durchaus möglich das sich dahinter die wahre Ethymologie des Karpen verbirgt, denn schliesslich haben sich die Römer die Gallier als ihre Untertanen ziemlich zurecht gestutzt.
Kein Wunder das freie Menschen der Antike keine Gallier sein wollten und sich ggf. einen neuen Namen zulegten. Sie setzten das mit Unfreien (Steuersklaven der Römer) gleich. Um dem entgegen zu wirken, hat Rom den ehemaligen Zentren  dieser Stämme in Gaul und der Poebene nach ihrer Unterwerfung zu Städten römischen Rechts erklärt, was die gallischen Bewohner gewissermaßen zu Romanen machte, praktisch das Gegenteil eines freien Germanen. Den Rest hat dann Caesar romanisiert.

Und wer sind die Germanen

Diese Geschichte beginnt in Iberien.

Hannibals Erbe

Seit ca. 800 BC gründeten Phönizier auch in Iberien Kolonien. Um 600 BC gründeten sizilianische Dorer aus Zakynthos das iberische Saghunt (auch Sagunt geschrieben). Vermutlich gründeten sie auch Rhodis. Die einheimischen Stämme nannten sie Iberer, bis sie schliesslich selbst von den Römern als Iberische Kelten bezeichnet wurden.
Zwischen 600-400 BC kamen (laut Strabon) Griechen aus der Phokäischen Kolonie Massalia hinzu – die Phaiaken oder auch Phokäer. Sie gründeten Hermeroskopeion sowie zwei weitere Städte (vielleicht bei Murcia und Mastia/Carthagena) deren Standort unbekannt ist. Vermutlich auch Narbos.
Sie gewannen größeren Einfluss auf die einheimischen Stämme, wobei sie offenbar die Bezeichnung Iberer von den Dorern in Zakynthos übernahmen. Womöglich hängt die Bezeichnung mit den Schweinen, genauer gesagt mit dem Eber (Ebru) zusammen, wobei Schweine bereits mit den neolithischen Farmern nach Europa kamen. Im Gegenteil, die Europäischen Schweine waren gewissermaßen die begehrte Hochleistungsrasse der Eisenzeit.
Im Altertum wurde das griechische Zakynthos auch als Hyria, bei Homer Hylēessa (die Bewaldete) genannt.

Auf der anderen Seite expandierten die punischen Karthager in das Gebiet der Celtici und Cilbiseni in Gibraltar und gründeten dort Kolonien in Kartaia, Malaka, Sexi und Abdera. Auf der Atlantischen Seite übernahmen sie das Kernland der Tartassier mit den Küstenstädten Onuba, Tartessos und Gadir.
Diese sind wohl identisch mit dem in der Bibel genanntem Taršiš, im Griechischen Tarsos und von den Phöniziern Tartaša genannt.

Die iberischen Stämme im Einflussgebiet der Tartessia sind als Tartessi, Elbisini, Etmanei und Ileates bezeichnet worden und siedelten vom Unterlauf des Guadalquivir bis zu dessen Mitte. Am Oberlauf siedelten an der südöstlichen Küste die Bastetani, darüber im Norden angeblich die Germani und Oretani im Quellgebiet des Guadiana und des Guadalquivir und am Tejo in etwa der Mitte Iberiens die Carpetani.
So nimmt man es allgemein an.
Auf die Punier geht wohl die Endung „-tani“ zurück, die an den iberischen Stammesverbänden drangehängt wurde. Bei Akkad ist das noch die Silbe „-tum“. Es steht für „Land“, d.h. der Name der Stämme war nicht Carpetani, sondern es bedeutet „Land der Carpe“.
Der Begriff Iberi geht dagegen eher auf die Dorische Kolonie zurück.
Das ganze wurde dann von den Römern nochmal lateinisiert, wobei sie die Silbe gleich mit lateinisieren.

Expansion der Karthager nach dem ersten Punischen Krieg

Hannibal heißt eigentlich punisch Ani-Bál (Anu = der alte Himmelsgott des Orient und Ba´al der Kriegsgott, es wird auch als „Baal ist gnädig“ übersetzt.). Da im Punischen das führende H verloren ging, sind die folgenden Namen ursprünglich ohne H korrekter.
Er war der Sohn des Hamilkar Barkas ([h]Amilkar) was übersetzt „Bruder Melqarts“  bedeutet.
Der Kult des Baal war mit den Babyloniern in Phönizien eingeführt worden. Er kann also noch nicht lange in Karthago aktuell gewesen sein.

Melkart (korrekter Milk-Qart) ist eine Art phönizischer „Herakles mit dem Sternenkleid„, Stadtgott von Tyros der mit einem Mantel aus Sternen dargestellt wird. Er wird auch als Ba‘l Ṣūr bezeichnet. Er wird auf einem Delfin reitend dargestellt. Strabon beschreibt auch das es in Gades/Gadeira (Cadiz, Spanien) einen Melkart-Tempel gab, an dem man Opfergaben darzubringen hätte. Vielleicht war es auch eine Art Wegzoll für das Passieren der Meerenge. Eine Gottesfigur den man als El identifiziert fand man in Elam. Das besondere daran waren die vielen Sterne auf seinem Umhang. Es ist also anzunehmen das El einen elamischen Ursprung hat.  Dagan, Adad/Hadad und Melkart bilden mit ihren jeweiligen Partnerinnen das Phönizisch-kanaanitische Pantheon. El, Baal und Adonis (Adonai) sind in der Bibel offensichtlich Umschreibungen für Höchster oder Herr, Lord usw.

Hamilkar Barkas hatte drei Söhne, Hasdrubal ([h]Asdrubál), Hannibal ([h]Anibál) und Mago. Mago´s Namensvetter wurde für seine Reformierung des Heeres bekannt. Ein Beispiel dem die Römer sehr schnell folgten.

Um 237 v. Chr. expandierten die karthagische Dynastie der Barkiden (lat. Barca = Blitz), genauer gesagt Hannibals Familie und erweiterten den Machtbereich Karthagos um das Stammesgebiet der Bastetani. Womöglich oder wahrscheinlich waren sie die herrschende Dynastie in Karthago.

Mit der Einnahme der griechischen Kolonie Hermeroskopeion gewannen die Karthager auch die Hegemonie über die Daitani, Mastetani und Edetani und gründeten im Gebiet der Mastetani die Stadt Carthago Nova neben der iberisch (phokäischen?) Siedlung Mastia. Später wird das Gebiet zur Römischen Region Carthaginensis (modern Carthagena).
220 v. Ch. schlug Hannibal am Tejo (Tegus in der Region La Mancha) in offener Schlacht ein großes Heer der Carpetani, dem vermutlich auch die Oretani, Lobetani und Germani angehörten. Damit war der Widerstand der iberischen Stämme im Süden gebrochen.

Danach widmet er sich der dorischen Kolonie Sagunt (Zakynthos) die er 219 v. Chr. belagert und schließlich erobert.

Aus diesem Gebiet rekrutierte Hannibal von Karthago und sein Bruder Hasdrubál aber auch Mago ihre Heere mit denen sie am Ebro und in den Alpen Krieg führten. Allein Hannibal soll 50.000 Krieger mit sich geführt haben. Gestehen wir diesen auch Familien zu die dem Heer folgten, kommen weitere 150.000 Menschen hinzu. Das entspricht ungefair der heutigen US-Armee in Europa. Bedenken wir das alle drei Barkiden Armeen rekrutiert haben, sind wir bei 600.000 Menschen. Davon dürfte der größte Teil direkt aus Iberien stammen.

Die Karthagische Armee bestand aus Karthagische Elitekrieger mit schwerer Rüstung und numidische Reiter, sie bildeten die Kerntruppe. Die leichte Infantrie bestand aus rekrutierten Hilfstruppen, sicher iberische Einheimischen die in den Kriegsdienst gezwungen wurden. Nicht viel anders wie es später bei den Römern üblich war. Da in Iberien aber bereits seit mind. 300 Jahren Kolonien gegründet wurden, dürfte die ursprüngliche Iberische yDNA schon kräftig aus Phönizien, Karthago, Ionien und vielleicht Lydien beeinflusst worden sein.

Daneben gab es in der Karthagischen Armee auch Kriegselefanten die darauf trainiert waren einfach alles niederzuwalzen, während die Krieger von oben noch Pfeil und Bogen oder Wurfspeere abschossen.
Denkbar ist, das die einheimischen Iberer der Region La Mancha überwiegend mit Wurfspeeren kämpften und daher als Speerkämpfer auch die leichte Infantrie stellten, was exakt der Übersetzung Germani als Speerkämpfer entsprechen würde.
Gesati/GermaniSie sollen laut den Beschreibungen in weißer und purpur-Roter Tunika gekleidet gewesen sein. Purpur ist die Farbe der Phönizier, die mit der Purpur-Schnecke reich wurden.
Neben Wurfspeeren sollen sie Schilde aus lederbezogenem Holz getragen haben. Einige auch mit einer Falcata (auch Kopis genannt) ausgerüstet. Dazu schwarze Kappen aus getrockneten Leder und Tiersehnen. Einen Lederhelm mit Pferdehaar verstärkt und gut verklebt fand man später bei den Batavern an der Rheinmündung. Der wurde sogar zum Vorbild römischer Helme.

Griechen oder Phönizier führten die Falcata (griechisch Kopis) in Iberien ein. Diese hatte sich im 5. Jhd. v. Chr. in Iberien ausgebreitet. Sie kamen wohl mit dem Untergang Karthagos so langsam ausser Mode und waren nach dem 1. Jhd. n. Chr. nicht mehr üblich.

Die später rekrutierten Mitteleuropäischen Gallier unterschieden sich durch Kettenhemden, Bronzehelmen und recht langen Schwertern. Vermutlich bildeten sie eine andere Art der Infantrie die sich eben nicht auf Speere sondern auf Schwerter stützte. Da machte sich sicher schon der griechische Einfluss bemerkbar.

Hasdrubal wurde jedoch in der Schlacht von Iberi (bei Tarraco) am Ebro gestoppt und sein Heer aufgerieben.
Und prompt sind auch da lauter iberische Stämme mit der Endung -tani belegt. So die Svessetani (franz. Suisse, Schweizer), Sedetani, Lacetani (vielleicht Milchbauern oder Salzsiedern?)
Der Begriff lacu ist angelsächsisch für Lake z.b. in Salzlake, Lache im Sinne von Pfütze oder See, Lactose entspricht also dem Zucker in einer Lache. Laktose ist zwar eine Neuschöpfung, beruht aber auf uralte Begriffe.

Die Stämme der Elbisini, Carpetani, Bastetani, Svessetani und Germani erinnern stark an die Bastarnen, die Carpen, die Elbe (Albinger), Svess=Swiss und die Germanen, was sicher kein Zufall ist. Die von Caesar als Germanen bezeichneten Eburonen könnten vom Ebro kommen. Im Germanischem ist Ebro auch mit Eber verwandt.

Die Bezeichnung von Carpentras im Rhönegebiet durch die mit Hannibal ziehenden Carpetani passt auch ins Bild. Während seiner Alpenüberquerung  soll er mehr als 30.000 Mann verloren haben, allerdings nicht durch große Gefechte, sondern eher durch Entlassung aus dem Militärdienst usw.

arc de trhiomphe de carpentras

arc de trhiomphe de carpentras – Darstellung eines Kimber/Teutonen-Fürsten und des Karthagers Hannibal


Wissenswertes zu Carpentras und die Umgebung
Carpentras, von den Römern in Carpentoracte umbenannt, ist seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. als Marktplatz übermittelt. Es geht wohl ursprünglich auf eine Siedlung zurück, die von phönizischen und griechischen Händlern als Handelsplatz besucht wurde, um Weizen, Honig, Ziegen, Schafe und Häute zu kaufen. Damals soll der Stamm der Meminien dort gelebt haben.
Aus der Römerzeit wurden Weiheinschriften für den Lokalgott Mars Nabelcus aufgefunden. Dieser Name Nabelcus ist auf drei Weiheinschriften belegt, zwei davon in Monieux (CIL XII, 1169: M(arti) N(abelco) v(otum) s(olvit) / l(ibens) m(erito) M(arcus) Attiu/s Sextin/us sowie
CIL XII, 1171: Marti / Nabelco / [e]x m[onitu(?)] / T(itus) in/[i]us Sev[e]/rinus / v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
bezieht sich wohl auf Quintus Servilius Caepio) und eine in Carpentras (CIL XII, 1170: M(arti) Nabelco / v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito) / B() Marci/[a]nus).
Carpentras und Monieux gehörten zur römischen Provinz Gallia Narbonensis, sind aber auch Durchzugsorte für Hannibal´s Alpenzug, genau wie Nimes (das antike Nemausos). Es ist anzunehmen das sich Nabelcus auf Hannibal bezog, weshalb er auch mit Mars gleichgesetzt wurde. Dies belegt wohl auch der römische Ehrenbogen, Arc de Carpentras genannt.
Er befindet sich auf der Rückseite des Justizpalastes. Auf seiner Ostseite zeigt er zwei Gefangene, der eine in Fell, der andere in einer Tunika gekleidet. Es wird aufgrund der für das südliche Gallien exotischen Kleidung angenommen, dass es sich dabei um einen Mann aus dem Orient handelt. Das kann durchaus eine spätere Verherrlichung des Rhöne-Gefechts mit Hannibal gegen Scipio sein.
Eventuell handelt es sich bei dem zweiten Mann um einen Germanenfürsten der Kimbern, Teutonen und Ambrons. Durch die lokale Vergötterung der Römer musste wohl ihr Untergang dargestellt werden.
Die Falcata und eine Doppelaxt entsprechen auch ihren typischen Waffen.

Ein Zusammenhang könnte durchaus mit dem christlichem Sankt Martin und dem Sankt-Martins-Umzug bestehen, der alljährlich am 11. November stattfindet und wohl im 4. Jhd. auf den Todestag des Christen Martin von Tours umgedeutet wurde. Der Frankenkönig Chlodwig erhob Martin zum Nationalheiligen und Schutzherrn der fränkisch-merowingischen Könige. Martins purpurner Mantel (lat. cappa) mit dem er einen Armen gekleidet haben soll, gehörte seit der Merowingerzeit zum Kronschatz der fränkischen Könige. Ein Widerspruch besteht darin das Martin von Tours sicher keinen römischen roten Offiziersmantel getragen haben dürfte. Nur die Vornehmeren kleideten sich in scharlachrote, die höchsten Militärpersonen in purpurne Chlamydai (Mantel). Die gewöhnlichen Soldaten trugen dagegen eher eine schwarze Chlamydai. Details wie diese stammen wohl aus der lokalen Mythologie. Purpur ist die Farbe der Phönizier und Karthager und dürfte wohl eine phönizische Sitte sein. Der rote Mantel des Königs ist eine Erfindung der Merowinger und lehnte sich an die Gepflogenheiten der edlen Römer an.

Als 108 BC, die germanischen Stämme der Kimbern, Teutonen und Ambrons auf der Suche nach neuen Ländern über Helvetien nach Gallien in das untere Rhonetal zogen, waren sie im Jahre 109 v. Chr. nahe der italienischen Grenze gegen Marcus Iunius Silanus siegreich. Die Tiguriner, ein helvetischer Stamm, der sich ihnen angeschlossen hatte, schlugen 107 v. Chr. die Römer unter Lucius Cassius Longinus (Schlacht bei Agen). 105 v. Chr. folgte ein weiterer Sieg gegen Quintus Servilius Caepio in der Nähe von Arausio (Orange). Ein Tiberius Sempronius Longus war auch ein Gegner Hannibals, der eventuell ein Vorfahre war.
49 BC wird sie zur Stadt römischen Rechts. Die Gegend um Avennio, de Arles, Aix und Nimes wird zum Zentrum administrativer, kultureller und religiöser Bedeutung, wobei ca. 25.000 Menschen dort lebten.
Vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1801 war Carpentras Sitz eines gleichnamigen Bistums.

Der älteste Beleg ist für das Wort „Germanen“ gelten die fasti triumphales (Verzeichnisse der triumphalen Feldherren). Dort wird der Sieg des Marcus Claudius Marcellus 222 v. Chr in der Schlacht von Clastidium (modern Casteggio) „de Galleis et Germaneis“ (übersetzt „Germanen in Gallien“ oder „Gallier und Germanen“) genannt. Dies wird allgemein angezweifelt (da es nicht ins Weltbild der Historiker passt).

Auch der römische Schriftsteller Titus Livius bezeichnete die Gaisaten als halbgermanisches Volk (“gentes semigermanae“). Dies stellte bereits der Germanist Rudolf Much 1932 fest und schuf daraus eine These von den Alpengermanen (Rudolf Much: “Die Gaesaten.“ In: “Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur“ 69, 1932, S. 17–46.). Die „Alpengermanen-These“ wurde von Hans Schmeja 1967 widerlegt (Hans Schmeja: “Der Mythos von den Alpengermanen“, Wien 1967)
Doch so ganz aus der Luft gegriffen kann das nicht sein, auch wenn der Begriff der “Alpengermanen“ heute merkwürdig anmutet und sehr zur damaligen Ansicht passte. Vermutlich wurde auch diese These im Rahmen der allgemeinen Germanentilgung aus der Geschichte Opfer von Wissenschaftlern, die sich im Trend der Widerlegung von vermeintlicher Naziidiologie profilierten. Natürlich stehen ihnen 1967 und noch weniger 1932 die heutigen Erkenntnisse der Archäologie zur Verfügung. Das Germanen bereits nördlich der Alpen waren, steht außer Zweifel und Handelskontakte sind bereits zu Zeiten Ötzis nachweisbar. Mit Ariovist steht zudem ein weiterer Germane Pate, der sich ja auch mit einem Heer nach Gallien locken und sich fürstlich entlohnen ließ.
Torques und nackte Krieger sind eher ein zweifelhafter Beleg, da sie sowohl bei Germanen wie auch bei Galliern auftauchen.
Und es ist fraglich ob Alpengermanen schlechter ist als Alpenkelten oder Bergkelten von Helmut Birkhan (Helmut Birkhan: “Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur.“ Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3)
Offensichtlich versuchte man so die LaTene-Kultur in den Alpen zu bezeichnen.

Ein Stamm Galli wird ansonsten nicht erwähnt und taucht erst wieder bei Caesar auf, dann aber richtig.

Auch die Interpretation der Germani als Gesati beruht auf ein rekonstruiertes keltisches *Gesa (oder *Gaesa), was wiederum „Speer“ heißt und Gesati als Speerkämpfer interpretieren würde. Verschiedene Lesungen, selbes Ergebnis. Vielleicht ist das von Plutarch benutzte Gesati einfach nur die Übersetzung von Germani? Jedenfalls tauchen die Gesati nur noch an einer Stelle auf.
Von Strabon (XII;3,41) wird ein bei Bithynien gelegener Landstrich in Galatien als “Land des Gezatorix“, also des Gaesatenkönigs, bezeichnet.

Laut Polybios heuerten die Insubrier und Boier 225 v. Chr. Gaesaten an, worauf deren Könige Konkolitanos (Κογκολιτάνος) und Aneroëstos (᾿Ανηρόεστος) ein großes Heer aufstellten. In der Schlacht bei Telamon wurden diese durch Speere besiegt und Konkolitanos geriet in Gefangenschaft, während Aneroëstos mit dem Rest seines Gefolges nach der Flucht kollektiven Selbstmord beging, zumindestens laut der Überlieferung von Polybios. Merkwürdig daran ist das ausgerechnet Speerkrieger durch römische Speere besiegt sein sollen, wobei Marcus Claudius Marcellus eigenhändig den Anführer Virdumarus tötete. So ganz klar wird nicht ob Virdumarus ein Insubrier oder ein Gaesate/Germani sein soll.

Anschliessend sollen sie laut Polybios wiederum mit den Insubriern 222 v. Chr. in der Schlacht von Clastidium wiederum gegen die Römer verloren haben.

Nach Polybios sowie Plutarch (Plutarch, Marc.;3,1) und Orosius 4,3,15 bedeutet der Name Gaesati soviel wie „Söldner“, was wohl auf die Pseudo-Etymologie aus γάξα („Schatz, Geldsumme“) und ξητείν („suchen“) im Sinne von „Geldsucher“ zurückzuführen ist. Auch Strabon (5,1,6 und 10) erwähnt sie. Allerdings scheinen wohl alle auf Polybios als Quelle zurück zu gehen. Interessant wäre dazu was die Annales des Quintus Ennius darüber sagen.

Die fasti triumphales wurden zu Zeiten Augustus im Jahr 13BC geschrieben. Ausgerechnet zu Hannibal und dem Konflikt mit den Senonen (Kelten unter Brennus) fehlen die Zeilen. Sie wurden wohl absichtlich zerstört.
Kurz darauf wird in den fasti triumphales Celtiberi zum ersten Mal erwähnt. Vorher gab es ein Gaul das offenbar nebulös für Barbarenland stand. Bekannte Stämme werden beim Namen genannt.
Die Römische Welt hatte sich im Krieg mit den Karthagern erweitert.

fasti triumphales

[225/4]   L. Aemilius Q.f. Cn.n. Papus, consul,   over the Gauls, 3 non.Mart. {5th March}
[223/2]   C. Flaminius C.f. L.n., consul,   over the Gauls, 6 id.Mart. {10th March}
[223/2]   P. Furius Sp.f. M.n. Philus, consul,   over the Gauls and Ligurians, 4 id.Mart. {12th March}
[222/1]    M. Claudius M.f. M.n. Marcellus, proconsul,  over the Gauls, Insubrian and the Germans, 
k.Mart. {1st March} - he brought back the spolia opima after killing the enemy leader, Virdumarus, at Clastidium
in Latein: ''…de Gallis Insubribus et Germanis…''

[some lines lost] einige Zeilen fehlen, ausgerechnet jene in der Zeit von Hannibals Feldzug.

[197/6]    [Q. Minucius C.f. C.n. Rufus, consul,]   over the G[auls and the Ligurians, on the] Alban [Mount, ...]
[196/5]    M. Claudius M.f. M.n. Marcellus, consul,   over the Insubrian Gauls, 4 non.Mart. {4th March}

Plinius der Ältere erwähnt in seiner Naturalis historia um 50 n.Chr. Germanen in den Alpen.
Clastidium wurde 223/222 BC vom Römer gegründet die mit einem Sieg des römischen Consul Gaius Flaminius über die Insubrer aus Mailand die Region Gallia Cisalpina eroberten. 218 v. Chr. gründeten sie die römischen Kolonien Placentia, Cremona und Mutina. Vermutlich waren das erstmal Heerlager.

218 BC zog also das Heer von Hannibal von Cartagena über Nimes, Carpentras der Rhöne und Isere in Richtung Mediolanium (Mailand), dem sich vermutlich auch die gebeutelten Insubrer, Boier, Veneter, Samniten und Cenomaner anschlossen, weshalb sich die Römer später an die abtrünnigen Stämme rächten. 197–194 v. Chr. führte die Römer eine Strafaktion gegen die Insubrer durch. Die Boier wurden 193 v. Chr. geschlagen, wobei ihr Hauptort Bologna fiel. Die Insubrer sind erst um 400 v. Chr. einwanderten und schliesslich nach erbittertem Widerstand wurde ihr Gebiet im römischen Reich eingegliedert.

Womöglich sind die Schlacht von Clastidium 222 v. Chr gegen die Insubrer mit Virdumarus und die Schlacht am Ticinus (Tessin, ein Nebenfluss des Po) bei Voghera oder der Trebia 218 v. Ch. zwischen Publius Cornelius Scipio und Hannibal das selbe Ereignis. Beide Orte befinden praktisch gegenüber dem Ticinus.

Dafür spricht auch, das Plutarch über die Gesati (die er anstelle der Germani nennt) sagt, sie kämen vom Rhodanus über die Alpen (Rhöne über die Alpen), was exakt der Weg Hannibals war.
Interessant ist auch die Ähnlichkeit von Trebia (auch Trebbia geschrieben, *Treve), Treverii (Treverer) und dem Fluss Trave (bei Travemünde), was durchaus die These unterstützt das der Stamm der Treverer am Sieg an der Trebia beteiligt war und daher auch Wert darauf legten, als Germanen zu gelten. Dafür spricht auch der Name des Anführers der Treveri Indutiomarus, der 53 BC das Lager der Caesar überfiel.

Tacitus berichtet das die Treveri ein Reich errichten wollten und von den Tribokern unterstützt wurden, was durch Caesar vereitelt wurde. Eine Verwandschaft von Insubrer, Ebruonen, Treveri und Bataver und ihre spätere Assimilierung in die Sachsen macht das durchaus wahrscheinlich. Nimes das antike Nemausos könnte Namensspender der Nemeter geworden sein.

Insubrer, Eburonen, Condruser, Caeroser und Paemanen sowie Treverer, Carpen, Nemeter, Triboker, Vangionen werden laut Wikipedia allesamt als Kelten bezeichnet. Das sind mal eben rund 2 Mio Menschen die da über den Daumen zu Kelten erklärt werden. Und das obwohl von ihnen kein einziges keltisches Wort überliefert ist. Ihr einziger Fehler ist das sie dort sind wo man Kelten hin plaziert.
Dazu kommen die Haruden, Sedusier und Markomannen im Schlepptau der Sueben unter Ariovist.
Sicher dauert es nicht mehr lange bis die Wikipedia die auch noch zu Kelten macht.

Es wäre daher in Frage zu stellen, welcher Feldherr wann genau gegen wen kämpfte. Sicher gab es Aufstände, das steht garnicht zur Debatte. Aber die Frage ist ob es 222 BC überhaupt eine Schlacht mit den Kelten gab oder eher die Schlacht politisch motiviert um 4 Jahre später datiert wurden. Vielleicht um die Karthager und insbesondere Hannibal als Feldherren bedeutungsloser zu machen oder um die Familie seines Freundes und deren Leistungen aufzuwerten. Polybios erlebte dabei hautnah den Untergang Karthagos 146 v. Chr. Nachdem er als Vermittler zwischen Rom und den Archäern diente, widmete er sich der Schriftstellerei und verfasste die Historíai in 40 Bänden die sich der von 264 v. Chr. bis 146 v. Chr. widmete. Erhalten sind davon die ersten fünf Bücher und Auszüge aus den restlichen. Daneben umfasste ein Buch die Geografie der damaligen Welt. Ein weiterer Zeitzeuge wäre Quintus Ennius der ebenfalls am 2.Punischen Krieg gegen Hannibal teil nahm und die Annales verfasse.

Wer war Polybios
Polybios kam als Geisel des Achaiischen Bundes nach Rom und entstammte einer vornehmen Familie aus Megalopolis in Arkadien. In Rom unterrichtete die Kinder des Lucius Aemilius Paullus Macedonicus, dem Bezwinger der Macedonen.
Er wurde zum Lehrer, Freund und Berater von dessen Sohn Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus, dem Bezwinger Karthagos das er trotz erbitterten Widerstand von Hasdrubal im dritten Punischen Krieg bis auf die Grundmauern zerstörte. Zudem wurde er von Publius Cornelius Scipio adoptiert, dem ältesten Sohn des Hannibal-Bezwingers Publius Cornelius Scipio Africanus.
Polybios hatte also großes Interesse daran seinen jungen Freund Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus, dessen Familie und dessen Adoptivfamilie gut aussehen zu lassen. Er ist nahezu der einzige Chronist dieser Kämpfe.

Polybios begründete die Expansion der Römer in sehr positivem Licht, als Hilferuf aus Sagunt, dementsprechend negativ schilderte er die Karthager, denen er Kindsmord und ähnliches andichtete. Ähnlich verfuhr auch Caesar der angeblich auf den Hilferuf der Haeduer in Gallien einfiel. Es wäre durchaus denkbar das Caesar Ariovist mit Hannibals Zug durch Italien verglich und so den Senat dazu bewegte ihm weitere Truppen zu unterstellen.

Alles in allem scheint Caesar intensiv die Taktik von Hannibal und Scipio studiert zu haben. Zudem standen ihm die Erfahrung aus dem Krieg mit Phyrrus I gegen Manius Curius Dentatus zur Verfügung. Diese genialen Feldherren waren wohl seine Vorbilder.

Hannibals Weg nach Italien

Hannibals Weg nach Italien

Gaius Flaminius hatte seit 225 v. Chr. eigentlich gegen die rebellierenden Insubrer von Mailand gekämpft. Später fiel Gaius Flaminius 217 v.Chr.  in der Schlacht am Trasimenischen See.

Publius Cornelius Scipio dagegen war mit einer Flotte in Massila gelandet und traf 218 v.Ch. an der Rhône bei Carpentras auf Hannibals Truppen, wobei er ihn nicht am Überqueren der Alpen hindern konnte. Hannibal zog den Rhodanus (Rhône) und später die Isara (Isère) flussaufwärts. Nach den Angaben des Polybios überquerte er die Alpen vermutlich über den Col de Clapier.

Er teilte seine Legionen auf und sandte ein Teil mit seinem Bruder Gnaeus Cornelius Scipio Calvus nach Spanien der die Karthager am Überqueren des Ebro hindern sollte. Dieser kam mit mit vier Legionen und sechzig Schiffen und schlug im Herbst 218 v. Chr. in der Schlacht von Cissa (vermutlich Tarraco bei Barcelona) den Punier Hanno und die Anführer der Ilergeten und Indibilis.
Damit übernahm Hannibals Bruder Hasdrubal Barkas die Karthagischen Truppen in Spanien und folgte Hannibal wobei er 207 v. Chr. Norditalien erreichte.

Publius Cornelius Scipio zog sich nach Genua zurück um seine Truppen mit dem dortigem Heer zu vereinen. Mit diesen zog er Richtung Mediolanium wo die aufständigen Insubrer siedelten und vermutlich Hannibals Heer stand. Späher beider Heere trafen am Ticinus bei Voghera aufeinander und lieferten sich ein kleines Gefecht ohne große Verluste. Doch Publius Cornelius Scipio wurde verletzt und zog sich nach Placentia (Piacenza zurück), was 2200 gallische Hilfstruppen als Schwäche ansahen und zu Hannibal überliefen.
Daraufhin verlegte Publius Cornelius Scipio das Lager am Flusses Trebia. Publius Cornelius Scipio´s Sohn Publius Cornelius Scipio Africanus war in dieser Schlacht dabei und rettete seinen Vater. Später ging er als Sieger über Hannibal in die Geschichte ein.

Nun wurde Konsul Tiberius Sempronius Longus nach Placentia gesandt, der als Heerführer den verletzten Scipio ersetzte. Im Jahr 218 v. Chr unterlag er Hannibal, der im Frühjahr 217 v. Chr. auf seinem letzten überlebenden Elefanten nach Arretium (Arezzo) ritt und in der Schlacht am Trasimenischen See (217 v. Chr.) in Cortona eine Falle aufstellte, bei der Gnaeus Servilius Geminus in Ariminum (heute Rimini) und Gaius Flaminius der bei Arretium (heute Arezzo) stand.
Beide verloren und kommen demzufolge in der Römischen Geschichte nicht gut weg.

Hannibal änderte dabei seine Taktik und verwüstete die Gebiete um den Römern die Versorgung abzuschneiden und lies genau eine Stadt unbehelligt. So lockte er die Römer in die einzige Versorgungsmöglichkeit Cortona wo sie in seine Falle liefen.

Die selbe Taktik wandten später auch die Gallier um den Averner Vercingetorix an um Caesar zu schlagen, 
nur war es diesmal nicht Italien sondern Gallien. Leider misslang das ganze und Vercingetorix ging in 
Alesia unter.
Offensichtlich erkannte Caesar die Taktik und durchschaute Vercingetorix (und dessen Hannibal-Plan).
Darauf gründet sich auch das Wappen des Caesar, das er mit dem letzten Elefant des Hannibal schmückte.  
Eine der gängigen Theorien besagt, das sich Caesar von caesa für „Elefant“ ableitet. 
Angesichts seiner Affinität zu Hannibals Taktik ist das durchaus wahrscheinlich.

Schließlich traf Hannibal am 2. August des Jahres 216 v. Chr. bei Cannae auf eine römische Armee von 16 Legionen (etwa 80.000 Mann), die er mit seinen etwa 50.000 Soldaten durch ein Umfassungsmanöver fast vollständig vernichten konnte. Nach jahrelangem Kleinkrieg in Italien wurde Hannibal schließlich in die Heimat zurückbeordert, da der römische Feldherr Publius Cornelius Scipio Africanus, Sohn des Publius Cornelius Scipio, nach der Eroberung Spaniens in Afrika gelandet war.

Historische Quellen:
von Polybios, einem griechischen Historiker Buch 3 Absatz 64 – 66
von Titus Livius, einem römischen Historiker Buch 21 Absatz 39 – 48 (vermutlich war Polybios dessen Quelle)
Engl. Übersetzung der fasti triumphales

Marcus Claudius Marcellus hat angeblich zusammen mit Gnaeus Cornelius Scipio Calvus 222 v. Chr. gegen die aufständigen Insubrer gekämpft oder erst 218 v. Chr. in der Schlacht am Ticinus (Tessin) buw. an der Trebia nahe Mediolanium gegen Hannibal, der dort sein Heer durch die einheimischen Insubrer ergänzte.
Auch dabei könnte er im Rahmen von Schlachten gegen Hannibal den gegnerischen Anführer Virdumarus getötet haben.

Marcus Claudius Marcellus hatte im ersten punischen Krieg 247 BC gegen Hamilkar Barkas (Bruder des Hannibal) auf Sizilien gekämpft. Dessen Nachfolger wurde Hasdrubal, ein Bruder Hannibals.

Dieser Hasdrubal hatte 227-225 v. Chr. den Ebro-Vertrag mit den Römern geschlossen. Danach wurde der Ebro (Iber oder Iberus genannt) die Grenze zwischen Rom und Karthago. (Womöglich bezeichnet Iber aber auch den Júcar oder Río Segura, da die dorische Stadt Sagunt angeblich mit den Römern verbündet war. Vom restlichen Iberien war ansonsten nicht die Rede.)

Die Römer protestierten laut Polybios gegen Hannibals Angriff 219 v. Chr. auf Sagunt, kamen ihnen aber erst spät zu Hilfe, wobei sie die Geiseln befreiten. Andererseits soll Hannibal 219 v. Chr. die Sagunter Elite getötet haben.
Wahrscheinlich handelt es sich um einen später erfundenen Vorwand um den Karthagern die Schuld in die Schuhe zu schieben und Sagunt stand lediglich in Handelsbeziehungen zu Rom, wobei sie Rom auch über die Bewegungen der Karthager auf den Laufendem hielten. Sie betrieben also Spionage.

Jedenfalls wurde Marcus Claudius Marcellus mit seinem Sieg über den Insubrer-Fürst mit der spolia opima ausgezeichnet, der Beuterüstung des Gegners. Den Anspruch darauf erhob auch Marcellus Enkel Marcus Licinius Crassus für seinen Sieg über die Bastarnen 29 BC, den ihm Augustus (Oktavian) jedoch verwehrte.

Mit einer Armee bestehend aus 50.000 Mann, 9000 Reitern und 37 Kriegselefanten überquerte Hannibal 218 v. Ch. die Pyrenäen, zog dann zur Rhône, durchquerte Südfrankreich und erreichte wahrscheinlich im späten Oktober 218 v. Chr. die Alpen, die er in 15 Tagen überquerte. Während des Winters schmolz sein Heer auf vermutlich rund 30.000 Mann. Für einige war die Militärzeit vorrüber, andere desertierten. Es war also notwendig neue Truppen zu rekrutieren und da lagen die aufständigen Insubrer nahe. Auch die Stämme drum herum waren rebellisch und so war es wohl ein Leichtes jede Menge neuer Krieger zu gewinnen.
218 v. Chr. gewann Hannibal noch im November die Schlacht am Ticinus (Tessin) gegen Publius Cornelius Scipio und kurz darauf in der Schlacht an der Trebia, womit das Nordrömische Gebiet vollständig unter Karthagischer Kontrolle stand.
Da Hannibal mit seiner Apenninüberquerung warten musste, bis der Winter vorbei war, hatten die Römer ausreichend Zeit, sich mit zwei Armeen in der Nähe der Städte Ariminium (heute: Rimini) und Arretium (heute: Arezzo) zu postieren. Ziel dieser Aufstellung war es, Hannibals Streitmacht dort zu stellen und mit beiden Heeren in die Zange zu nehmen und aufzureiben. Die beiden Heere wurden von den beiden römischen Konsuln jenes Jahres, Gnaeus Servilius Geminus und Gaius Flaminius angeführt.

Iberokelten - Barbaren für Hannibal

Iberokelten – Barbaren für Hannibal

Es ist durchaus plausibel das Germanen, Elben (Alben?), Karpen und Basten (Bastarnen?) schlichtweg mit dem Heer Hannibals in die Alpen zogen und die Germanen und Elben sich während der 6 Monaten der Überwinterung schlichtweg vom Heer trennten. Dann die Rhöne hinauf zum Rhein zogen, wo die Germanii dem Caesar 150 Jahre später an der Maas begegnet sein sollen.
Nun muss man bedenken das Caesar offenbar davon besessen war, als der größte Feldherr der Geschichte zu gelten. Er besuchte u.a. das Alexandergrab in Alexandria und dokumentierte ausgiebig seine Schlachten. Ausserdem war seine Tante Iulia mit dem Feldherrn Gaius Marius verheiratet, der die Kimbern und Teutonen besiegte und auch an bei der Eroberung Numantias (am Ebro in Iberien) beteiligt war.

Doch was ihm fehlte war ein würdiger Gegner. Er hatte also großes Interesse daran einen Gegner zu erschaffen, der seine ehrgeizigen Ansprüche gerecht wird. Schlecht war auch das sein politischer Gegner Sulla zur Familie der Cornelia und damit des Hannibal-Bezweingers Scipio gehörte, was sein Ehrgeiz wohl zusätzlich anfeuerte.
Wie gut das ihm da ausgerechnet Hannibals Krieger über den Weg liefen. Sie zu schlagen, würde ihn auf eine Stufe mit Scipio und Sulla heben und er würde seinen Rivalen Pompeius übertreffen.
Wahrscheinlich betitelte er auch einfach alle Stämme als Germani, gegen die er zu Felde zog.

So konnte er sich als noch größeren Feldherrn wie des Hannibal-Bezwinger Scipio darzustellen. Kein anderer Historiker hatte bis dato einen Germani-Stamm am Rhein verortet, wobei wohl auch noch kein anderer Historiker nördlich der Alpen war.

Caesar´s Gallischer Krieg

Caesar´s Gallischer Krieg

Zuerst wurden also die Sueben unter Ariovist zum Feindbild gemacht, mit ihm die sieben germanischen Stämme der Haruden, Vangionen, Triboker, Sedusier, Markomannen und Nemeter, die Ariovist im Jahr 70 v. Chr. in die neu erworbenen Gebiete ansiedelte. Wenn er allein 100.000 Krieger mobilisieren konnte, muss es sich um mehr als 500.000 Menschen aus 7 Stämmen gehandelt haben.
Ariovist stand wohl von Anfang an auf seiner „Abschussliste“.
Dazu legte er Ariovist den Satz in den Mund „Wenn es Caesar gelüstet, mag er kämpfen. Dann wird er sehen, was für Helden die unbesiegbaren Germanen sind.
Caesar schlug sie im Sept. 58 v. Chr. in der Schlacht im Elsass mit 6 Legionen.

Um seinen Völkermord 55 v. Chr. an 430.000 Menschen der linksrheinische Stämme der Usipeter, Tenkterer und Ubier zu rechtfertigen, wurden auch sie kurzerhand zu Germanen erklärt. Der Althistoriker Luciano Canfora bezeichnet dieses Massaker als „unmenschliches Verbrechen“ in der modernen Genozid-Forschung wird es als frühes Beispiel für einen Völkermord gewertet. Selbst in Rom war man entsetzt: Cato beantragte im Senat, Caesar an die Germanen auszuliefern, scheiterte jedoch.

Als die Eburonen unter ihrem König Ambiorix die 54 v. Chr. gegen seinen Legaten gewannen, wurden auch sie zu Germanen erklärt. 53 v. Chr. greift der Treverer-Fürst Indutiomarus Caesars Lager an und wird dabei getötet. Den Treverer ereilt ebenfalls die Rache der Römer.

Caesar nennt in der Bell. Gall. 2,4,10 im Gebiet der Maas: „Condruses, Eburones, Caerosos, Paemanos, qui uno nomine Germani appellantur“ (Condruser, Eburonen, Caeroser und Paemanen, die mit einem Namen Germanen genannt werden.)
Wie wir wissen behaupteten die Belger selbst eifrig von Germanen abzustammen. Auch die Treverer (lateinisch Treverii, gallisch Treviri, Treveri) erhoben laut Tacitus mit besonderem Ehrgeiz Anspruch darauf, germanischen Ursprungs zu sein und sich so von den schlaffen Galliern abzuheben.

Jedenfalls prägte Caesar so für die rechtsrheinischen Völker den Sammelbegriff Germanen.

Vermutlich beeinflussten die Einwanderer aus Hannibals Armee tatsächlich die Sprache der Urgermanen am Rhein, was eine Lautverschiebung im Germanischem (erste Lautverschiebung) zur Folge hatte. Ob es weitere Beeinflussungen gab ist unbekannt.
Caesar nennt in der Bell. Gall. 2,4,10 im Gebiet der Maas: „Condruses, Eburones, Caerosos, Paemanos, qui uno nomine Germani appellantur“ (Condruser, Eburonen, Caeroser und Paemanen, die mit einem Namen Germanen genannt werden.) Condruser, Caeroser und Paemanen werden als Keltisch angesehen. Was aus den Germani wurde?

Und was aus den ersten erwähnten Germanii?

Vermutlich beeinflussten Einwanderer aus Hannibals Armee tatsächlich die Sprache der Urgermanen am Rhein, was eine Lautverschiebung im Germanischem (erste Lautverschiebung 500-200 BC) zur Folge hatte.

Sicher kam es zur Ethogenese mit den Westgermanischen und Belgischen Stämmen entlang des Rhein. Als Krieger aus Hannibals moderner Armee brachten sie neues Wissen nach Germanien und dürften schnell eine führende Stellung innerhalb der Gemeinschaft erlangt haben. Genetisch ist iberisch/karthagische Genetik nur geringfügig in Germanien nachweisbar, doch ein kleiner Anteil existiert schon.

Insubier die ersten Germanen?

Insubier die ersten Germanen?

Möglich wären R1b-DF19+ und L238+ und vielleicht auch DF99 die in geringer Dosis am Rhein, in Belgien/Niederlande, Angelsachsen und Skandinavien Verbreitung fand und vom Iberischen P312/S116-Zweig abstammen.

Die Aufspaltung von *DF88+ (Subzweig von DF19) zeigt ein Entstehungspunkt ca. 30 km nördlich von Milano/Mailand an, dem Hauptort der Insubrer, damals Mediolanum genannt. Das macht die Insubrer irgendwie zu den ersten „als Germanen dokumentierten Germanen“.

Plutarch erzählt das Gesati, Boi, Insubrer, Taurisci und Taurini ein riesiges Keltenheer von 40.000 Kriegern und 25.000 Reitern aufgestellt hatten, das bei Telamon (modern Orbetello) 225 v. Chr. von Lucius Aemilius Papus und Gaius Atilius Regulus vernichtend geschlagen worden sei.
Alle Historiker berufen sich offenbar auf Polybios und/oder die fasti triumphales. Wieso das Keltenheer jedoch nach Mittelitalien marschiert sein soll, bleibt unbeantwortet.
Nur 3 Jahre später sollen die Insubrer (de gallie at germanii) wieder unter Virdumarus angeblich von Marcus Claudius Marcellus in der Schlacht von Clastidium (heute: Casteggio, ca. 45 km südlich von Milano/Mailand) im März 222 v. Chr. vernichtend besiegt worden sein. Und vier Jahre später kooperieren sie mit Hannibal.

In etwa der selben Gegend fand im Verlauf des Hannibal-Feldzuges im Nov. 218 BC das Reitergefecht am Ticinus gegen Publius Cornelius Scipio und kurz darauf im Dez. 218 BC die Schlacht an der Trebia gegen Tiberius Sempronius Longus stattfand.  Dabei unterlag das römische Heer und verlor 4 Legionen.
Die Ausbreitung von *DF88 nach Italien entspricht dem Heerzug des Hannibal, die Ausbreitung nach Norden entspricht den Angelsachsen.
(Die Daten von DF99, DF19 und L238 sind nicht ausreichend für einen Ursprung, gehen aber in die selbe Richtung.)

Doch es gibt noch eine antike Theorie. Demnach sind die Gesati/Germani kein Stamm, sondern freie Söldner. Auch das geht vermutlich auf Polybios zurück der die Pseudo-Etymologie aus γάξα (gaisia„Schatz, Geldsumme“) und ξητείν (sataiu „suchen“) fand und das als eine Art Rent-a-Warrior, als gekauften Krieger interpretierte. Tatsächlich gibt es unter den alteuropäern durchaus eine Sitte das junge Männer auszogen, Land eroberten und einen Stamm gründeten, so geschehen bei den Samniten die ursprünglich wohl Sabier waren, bis sie auszogen und die Samniten gründeten.
Überliefert ist das auch bei den aquitanischen “soldurii“ oder der altirischen “Fianna“, was die Bezeichnung der Dänen von der Insel Fyn (lat. Fionia) ist. So wird aus Latein schnell mal altirisch.

Die Insubrer und Boier heuerten demnach Gesati also Söldner an.

Auf der Karte sieht das Durcheinander dann so in etwa aus.

Die Hallstatt Expansion

Die Hallstatt Expansion der Gallier und Germanen

Pytheas Reise in den Norden

Es gibt noch einen weiteren Hinweis, diesmal von Pytheas aus der Pokäischen Siedlung Massalia (380 v. Chr.; † um 310 v. Chr.). Er bereiste als Händler zeitgleich zu Alexanders Eroberungen den Norden und Westen Europas. Sein Reisebericht Über den Ozean ist nicht erhalten. Die wenigen Fragmente des Buches kennt man von Zitaten anderer Autoren (u.a. Strabo, Eratosthenes oder Plinius der Ältere), die Pytheas allerdings zum Teil als Lügner bezeichneten, weil sie seine Reisen für unmöglich hielten. Andere wie z.b. Polybios wollten sich selbst als Kenner der Materie profilieren wollten. Weitere Hinweise finden sich in den Werken antiker Astronomen wie etwa Hipparchos von Rhodos der sich auf Angaben von Pytheas stützte. Über das Leben des Pytheas ist nichts bekannt, ausser das die Reise wohl um 320 v. Chr. statt fand. Ob er gar mehrfach im Norden war ist ebenso unbekannt.

Rekonstruktion einer Iberia-Karte der Römerzeit ca. 200 AD

Rekonstruktion einer Iberia-Karte der Römerzeit ca. 200 AD

Pytheas gelangte vermutlich über Agathe an der Aude-Mündung, weiter nach Emphoria, Sagunt, Hermeskopeion, Malaka und Kartaia in die Straße von Gibraltar gelangt sein. Die Annahme eines Zinnmonopols Karthagos und einer Blockade der Meerenge zur Aufrechterhaltung dieses Monopols wird bezweifelt. Zweifellos wurde aber Zinn im Südwesten Iberiens abgebaut. Es ist durchaus wahrscheinlich das die Straße von Gibraltar und Tartessos bereits größtenteils unter karthagischer Kontrolle stand. Ein Tempel bei Gardes (Cadiz) oder in Kartaira der ein Opfer der Götter forderte, klingt durchaus glaubhaft. Auch dürfte es dort eine phokäische Kolonie im Südwesten Iberiens gegeben haben.
Die notwendigen Einrichtungen zum Unterhalt einer Blockadeflotte an der Straße von Gibraltar sind nicht nachgewiesen, und Pytheas‘ Heimatstadt Massilia verfügte mit dem Rhodanus (Rhöne) selbst über einen erträglicheren Handelsweg für Zinn.Dennoch lässt sich nicht ausschliessen das Pytheas Beschreibung korrekt ist. Womöglich war das Ziel seiner Reise nicht Zinn, sondern den Ursprungsort des begehrten Bernstein zu finden.
Laut Strabon habe Phyteas die Küsten Europas „von Gades bis zum Tanais“ bereist, also von Cadiz bis zum Don. Es könnte auch einfach eine literarische Ausschmückung für „von einem Ende zum anderen Ende der Welt“ sein, wobei sich das Ende der Welt auch durch Alexander erheblich erweitert hatte.

Phytheas dürfte von Cadiz aus an die Mündung des Tejo, dem heutigem Lissabon gelangt sein. Von dort zur Mündung des Duero und in die Bucht von Vigo in Galizien, das könnte das sagenhafte Brettanike sein. Citânia de Briteiros ist eine uralte Ruinenstadt die seit ca. 800 v. Chr. existiert. Britane entspricht ebenso wie Lusitane dem Stil der Phönizischen Benennung der Stämme. Da die Britten eh von dort eingewandert sind, muss Brettanike nicht zwangsläufig England entsprechen.

Entlang der Aquitanischen Küste weiter zur Mündung der Garonne (im Siedlungsgebiet der Pikten) die wohl eindeutig Kelten waren. Sein weiterer Reiseweg muss ihn über die Mündung der Loire gebracht haben, damals wohl Liger genannt. Dort lag mit Korbilo ein massalisches Handelskontor.

Von dort zur Halbinsel Armorica das als Uxsama, das zu Cornwall gehörende Kap Belerion, die Irische See und den Nordkanal bis zu den Hebriden geführt haben. Dies folgt aus den oben genannten Zitaten und Breitengrad-Angaben antiker Astronomen, die auf Sonnenstandsmessungen Pytheas’ zurückgehen sollen und in etwa mit der Nordküste der Bretagne, der Insel Man und der Hebrideninsel Lewis übereinstimmen.
Daneben erzählte er von den Griechen unbekannte Phänomen wie Ebbe und Flut und brachte es mit den Mondphasen in Verbindung. Sicher haben ihm das die Einheimischen erklärt. Auf den Britischen Inseln beobachtete er selbst, wie Zinn geschürft, geschmolzen und zu Barren geschmiedet wurde, die über einen Damm zur Insel Ictis transportiert wurden, von wo sie fremden Händlern weiterverkauft wurden. Bei Ictis könnte es sich der Beschreibung und der Lage der prähistorischen Zinnminen nach um St. Michael’s Mount oder Mount Batten vor der Südküste Cornwalls gehandelt haben.

Vom Meer aus vermaß Pytheas die Küstenlänge Albions und errechnete dabei 42.500 Stadien (etwa 7.800 Kilometer). Tatsächlich ist Englands Küste nur etwa 3425 km, es sei denn er hat die Shettlands und Irland gleich mit einberechnet.
Ebenso bestimmte er mit Hilfe der unterschiedlichen Schattenlänge seiner Sonnenuhr die Entfernung von der Nordspitze Schottlands zum Heimathafen Massalia und kam auf 1.700 Kilometer (tatsächlich: 1.815 km). Von Schottland aus segelte er weiter in nördlicher Richtung und bemerkte dabei, dass die Sommertage länger wurden.

Bei Strabon ist das als am weitesten entferntes Reiseziel Pytheas’ die Insel Thule genannt, die sechs Tagesfahrten nördlich Britanniens liegen solle. Von den Shettland-Inseln aus wären das ca. 400 km über See, also eine Tagesreise per Schiff von ca. 70 km.

An anderer Stelle wird über die Länder „nahe der Frostzone“ berichtet, deren Bewohner Wasser, Hefe und Honig zu Hydromeli (Met) mischten, sich von Früchten und Milch ernährten und ihr Getreide in Speicherhäusern droschen. Bei Thule dürfte es sich um Skandinavien allgemein handeln, sicher nur die Westküste, also Norwegen. Tacitus nahm dagegen an, dass die Shetlandinseln gemeint seien. Eine Tagesfahrt nördlich von Thule sei er auf das „geronnene Meer“ gestoßen, was belegt das er tatsächlich das gefrorene Meer oder zumindestens Treibeis gesehen hatte. Er berichtete von Polarlichtern und Mitternachtssonne. Ein Forschungsteam des Instituts für Geodäsie und Geoinformationstechnik der TU Berlin geht davon aus das es sich um die vor Trondheim befindlichen norwegischen Insel Smøla handelt. Sie wollen das aus der Karte des Ptolemäus heraus ermittelt haben. Für wahrscheinlicher halte ich jedoch das er ganz Skandinavien als Insel sah und Ptolemäus dies falsch interpretierte.

Über die Quelle des Geminos von Rhodos (1. Jahrh. v. Chr.) erfährt man  folgendes Zitat orginal zitiert von  Pytheas: „Bis in diese Gegenden [d. h. nach dem Norden] scheint auch Pytheas von Massalia gekommen zu sein. Wenigstens sagt er in der von ihm verfassten Abhandlung über das Weltmeer (OKEANOS): ‚Die Barbaren zeigten uns den Ort, wo die Sonne zur Küste geht. Es traf sich nämlich [oder es geht dort nämlich so vor sich], dass in diesen Gegenden die Nacht ganz kurz war, an einigen Stellen zwei, an anderen drei Stunden, so dass die Sonne nach einer kurzen Zwischenzeit nach ihrem Untergang gleich wieder aufging’.

Von Thule aus segelte Pytheas in südlicher Richtung, berichtet er von einer „Meereslunge“ (pleumōn thalassios) womit er vielleicht den Skagerrak/Kattegat zwischen Skandinavien und Dänemark meinte und erreichte ein Ästuar namens Metuonis, das sich über 6.000 Stadien (ca. 1100 km) erstreckt habe und von dem Stamm der Guiones bewohnt sei. Damit dürfte er die Elbemündung meinen die einen Ästuar bildet und rund 1094 km (1.245 km einschliesslich Moldau) lang ist. Bei seiner vorherigen Schätzung hatte er sich nur um 115 km verschätzt. Um 320 BC eine nahezu unglaubliche Leistung.
Sollte er mit Metuonis  tatsächlich die Elbe meinen, muss er wohl von der Elbemündung über Land in die Ostsee gekommen sein und hat diesen Stamm als Goten identifiziert. Dann ist er von Slaswic (Schleswig), Aldinburg (Oldenburg bei Fehmarn) oder Reric (bei Wismar) mit dem Schiff die Ostseeküste entlang. Eine Tagesfahrt entfernt habe die Insel Abalon (oder Abalus) gelegen, an deren Stränden Bernstein angespült werde.

Lolland, Poel, Rügen, Darß, Usedom, Bornholm, oder auch die Odermündung wären dafür passende Orte. Die Oder dürfte wohl der wahrscheinlichste Bernsteinfluss Eridianus sein.
Mit den Goten hätte Pytheas sicher über die Oder oder Weichsel zum südlichen Bug bis nach Odessa (Olbia Polis) reisen können, wobei er bereits Bastarnen und Skiren in Moldavien (oder kurz vor Moldavien) begegnet wäre. Vermutlich hätte er den selben Weg über den südlichen Bug genommen und wäre direkt nach Olbia gekommen. Von der griechischen Kolonie Olbia (durch Melit gegründet) zur Krim und zur Mündung des Don innerhalb des Bosporanischen Reiches wäre durchaus machbar. Ein Rückweg über das Schwarze Meer nach Byzanz, Melit und damit zum westanatolischem Phokäa würde ihn ins Mutterland seiner Kolonie führen von wo er aus sicher per Schiff wieder heim fand. Alles in allem wäre das eine Reise von vermutlich 3 Jahren gewesen, vielleicht mehr.

Das wirklich aussergewöhnliche wäre, das die Elbe damals Metuonis geheissen hätte. Der Name Elbe, Albia oder *Alvus hätte es damals nicht gegeben. Langobarden hiessen wohl damals noch Winiler und die Goten würden vermutlich noch auf den dänischen Inseln und deutschen Ostseeinseln gelebt haben.
Das die Goten einst Rügen unter Kontrolle hatten, ist durchaus wahrscheinlich, da sie zu der Zeit noch an der Küste von Vor- und Hinterpommern lebten.
Pytheas berichtet weder von Germanen noch vom Rhein oder der Elbe oder Jütland. Aber er berichtet von Goten die er Guionen nennt.

Pytheas mögliche Reiseroute um 320 BC

Pytheas mögliche Reiseroute um 320 BC

Pytheas war ein hervorragender Beobachter, Geograf und Astronom. Das seine Beschreibungen mit Unglauben aufgenommen wurden ist verständlich. Andere wie der Begründer der wissenschaftlichen Geographie, Eratosthenes (ungefähr 275 bis 194 v. Chr.) stützt sich auf seine Aussage über den Norden. Auch Hipparch (ungefähr 190—125 v. Chr.) glaubt an die Aussagen von Pytheas.

Polybios (ungefähr 204—127 v. Chr.) schenkt den Berichten von Pytheas keinen Glauben und behauptet, dass das Land im Norden unbekannt sei. Seine hohe Wertschätzung bei den Römern zeigt das die Römer keinerlei Vorstellung vom Norden hatten.

Als der Geograph Poseidonios (135—51 v. Chr.) den Erdumfang fehlerhaft berechnete, wurde dies jahrhundertelang für richtig angesehen und die Erde viel kleiner gezeichnet als sie tatsächlich ist. So wurde bei Asien tüchtig „eingespart“ und die Wolga mit dem Syr Darya zusammengelegt, sodas der größte Teil Zentralasiens unter dem Tisch fiel.

Die Hyperborea

Mystische Vorstellungen rankten sich noch vor Jahrhunderten um den Norden. Schon die Griechen erzählten die Sagen von den Hyperboreern. Diese lebten jenseits des Nordwindes, hatten ein herrliches Klima, feierten Feste, wurden nie krank und hatten keine Feinde. Und wenn die Hyperboreer des Lebens überdrüssig wurden, stürzten sie sich lachend von einem hohen Fels in den Tod. Eine Legende die auch von den Schwarzmeer-Kolonien erzählt wird.
Diese Geschichten der Hyperboreer finden sich in verschiedenen Formen wieder und sind stark mit Elementen der griechischen Apollokultur vermischt. Der Ursprung des Namens ist in den Überbringern der Opfergaben an das Apolloheiligtum in Delphi zu verstehen. Diese Boten hießen Perferoi oder HYPER=FERO (= Überbringer, deutsch soviel wie Weitreisener). Im Nordgriechischem wurde daraus Hyperforoi oder Hyperboroi. Dies wurde dann mit dem Boreas, dem Nordwind, in Verbindung gebracht, und schon war das Volk der Hyperboreer entstanden. Die Geschichten von den Hyperboreern hielten sich bis in das 11. Jahrhundert unserer Zeitrechnung: Adam von Bremen nahm damals noch an, dass die Skandinavier die Hyperboreer wären. Alles in allem dürfte es sich aber um die Stämme rund um die griechischen Kolonien am Schwarzen Meer gehandelt haben, die die griechischen Götter ebenfalls zu verehren anfingen, wobei Dionysus und Apollon hoch im Kurs standen. Diese Mythen schafften es auch in die „slawische Mythologie“ wofür Sabazios ein prima Beispiel ist.

Genetische Spuren

Die Genetik der einheimischen Iberer dürfte ursprünglich wohl G2/E gewesen sein, was der Megalithausbreitung entspricht. Die selbe Haplogruppe G2 die auch im Kaukasus existiert. Sie macht rund 1% der Europäer aus mit etwas erhöhter Konzentration in den Schweizer Alpen.
Die Glockenbecher dürften mit R1b ebenfalls zu Buche schlagen, sind aber aufgrund der ungenauen DNA-Karten nicht auszumachen.

Da die griechischen Kolonien nicht explizit genetisch berücksichtigt wurden, würde es die Forschung erheblich vorran bringen, die aDNA der griechischen Kolonie-Bewohner im Westlichen Mittelmeer genauer zu untersuchen um festzustellen, wer welche yDNA mit einbrachte. Bei den Frauen dominiert die einheimische mtDNA, was verständlich wird, denn Kolonistenbrachten sicher nicht ihre Frauen mit, sondern nahmen sich Frauen aus der lokalen Bevölkerung.

Die Karpen sind wohl mit den Boiern nach Pannonien zogen und die Svess (Schweizer) siedelten in den Alpen, vermutlich in Schwyz wo sie von den Römern verallgemeinert als Helvetier bezeichnet wurden. Die Helvetier wanderten im 1. Jahrhundert v. Chr. im heutigen schweizerischen Mittelland sowie in Südwestdeutschland ein und siedelten damit genau in der Kelten-Region.
972 sind sie als Suittes wieder in Mythen aufgetaucht.

Vermutlich hängt auch die Flussbezeichnung Isar und Isere mit dem iberischen Iber (lat. Hiberus, Ebro) zusammen.
Ein bisschen der Iberischen Tani-Sprache dürfte also das Süddeutsche und Schweizer Deutsch beeinflusst haben.

Da ansonsten keine Quelle für ein Iberien vor der Römischen Eroberung vorhanden sind, beruhen alle geografischen Angaben über das vorrömische Iberien auf frührömische Überlieferungen des 2. und 1. Jhd. v. Chr., die ihrerseits erst während der Eroberung Iberiens entstanden. Polybios war der Erste und von ihm übernahmen andere, da die Kenntnisse über ferne Länder zu diesem Zeitpunkt noch sehr dürftig war.
Die wahre Geschichte Iberiens muss archäologisch und genetisch erschlossen werden.

Der Begriff Keltiberer bezeichnet wohl ursprünglich nur die Einheimischen aus Iberien, im Sinne von Barbaren in Iberien.
So führte der römische Feldzug nach Toledo nahe in das Gebiet der Carpetani wo sie gegen Celtiberi siegreich waren.
Andererseits werden Celtiberer zuvor noch am Ebro lokalisiert. Die Celtici saßen dagegen in Gibraltar. Weitere Celtici saßen laut dieser Angaben auch am Atlantik in Südwest-Iberien. Nicht zu vergessen die zahlreichen Siege gegen Celtiberi in den Alpen. Es ist kaum anzunehmen das sie überall gleichzeitig waren.

Was sie waren, beruht lediglich auf die römischen Historiker die sie abwechselnd als Celtiberi, Celtoi oder Gallo bezeichneten.
Vielmehr ist die inflationäre Benutzung dieser Bezeichnungen anzunehmen. Erst mit Caesar setzt sich in Rom langsam eine Unterscheidung von Germanen und Kelten durch, während die Geschichtsschreiber  die Barbaren östlich Italiens nunmehr als Illyrer, Pannonier, Daker, Skythen, Sarmaten, Kimmerer, Germanen und Kelten bezeichneten, bis sich auch hier die Donau/Ister als Namensgrenze zwischen Illyrer, Daker, Pannonier, Kelten einerseits und Germanen, Skythen und Sarmaten andererseits durchsetzt. Und woher die Geten und Galater kamen, liegt ebenfalls im Dunkeln.

Leider hielten sich die Illyrer, Daker, Pannonier, Kelten, Germanen, Skythen und Sarmaten nicht an römische Grenzen und schon garnicht an römische Vorstellungen und so sind auch diese Bezeichnungen unsicher. Zudem scheint sich die keltische Mode in der LaTene-Zeit einer großen Beliebtheit zu erfreuen und Leitformen nur die vorherrschende Mode wiederspiegelt, nicht aber den ethischen, sprachlichen oder mythologischen Background.
Viele Namen scheinen eher von Griechen und Römern zu stammen, die auch noch unterschiedliche Namen für die gleichen Stämme benutzten. Und ob der angelsächsische Titel Bret-walda (der weithin Herrschende, 9. Jhd. n. Chr., Brede) mit Bren-nos (im 3. Jhd. v. Chr., vielleicht ein lateinisiertes Brenna) verwandt ist, der ebenfalls ein Titel zu sein scheint, ist auch kaum zu ergründen, da vieles schlichtweg nicht überliefert wurde.

Resultat der Geschichte

Hannibals Heer bestand wohl zu einem Großteil aus einheimischen Iberern (Barbaren) die aus dem Einflussgebiet der Tartessos und Los Millares-Kulturen kamen und unter dem Einfluss von Phokäern aus Massalia und Phönizier aus Karthago geraten waren. Die genannten 40.000 Iberer dürfte realistisch sein.
Doch erst mit Hannibal gelangen Keltiberer ins Alpengebiet, wo sie erstmalig erwähnt werden, wobei die Römer über Zakynthos/Sagunt von der Existenz der Iberen erfahren haben. Iberia ist also ein dorisch-westgriechischer Begriff, wobei die Dorer zeitgleich mit dem Zusammenbruch des Hethiterreiches durch Griechenland wanderten.

Andersrum weisst Los Millares bereits in der Bronzezeit erhebliche Kontakte mit den Glockenbechern in Mitteleuropa auf, was über Stabdolche problemlos belegbar ist, sodaß zu vermuten ist, das sie wohl inzwischen die gleiche Sprache wie Mitteleuropa sprachen, bevor Griechen und Phönizier dort siedelten.

Das Keltiberische selbst ist nur mangelhaft belegt, überwiegend durch die vier Tafeln von Botorrita, Spanien belegt. Die Region Aragonien könnte von Zakynthos beeinflusst sein, womöglich ist Saragossa eine Inland-Kolonie am mittleren Ebro und der Name leitet sich von Zakynthos/Sargunt ab.
Ob sie jedoch die gleiche Sprache wie die einheimischen Iberer sprachen, ist unbekannt. Angeblich wurde Saragossa von Augustus als Colonia Caesaraugusta gegründet. Allerdings gründeten die Römer ihre Siedlungen meist an zentralen Orten der Einheimischen.

So wurden dort Münzen mit der Aufschrift salduie gefunden. Der alte Name wird daher als Salduba im Gebiet der Sedetani identifiziert und das entspricht wiederum einem Fluss der im Gebiet der Bastani erwähnt wird.
Plinius Caesaraugusta colonia immunis amne Hibero affusa, ubi oppidum antea vocabatur Salduba regionis Sedetaniae (IV 24, so die Leidener Hss. für Edetaniae; vgl. Sedetania)
Andererseits bemühte sich Augustus auch das Erbe des Hannibal mit Caesar zu überschreiben.

Der Zug des Hannibal dürfte auch in Gallia Narbonensis für Bewegung unter den Stämmen geführt haben.

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